In diesem Jahr feiert der Salzburger Almsommer sein 20-jähriges Bestehen. Es ist ein Jubiläum der besonderen Art, da er als Vorreiter für den naturnahen Tourismus im Alpenraum gilt. In der Zeit von Mitte Juni bis Mitte September sind im SalzburgerLand die Tiere auf der Alm, die Hütten geöffnet und Wanderer herzlich willkommen. Sie werden mit selbst gemachten Almschmankerln verwöhnt und können auf vielen Hütten auch übernachten.
Käsebrot, Almjause und Bauernkrapfen
Die Hütten – uralte ebenso wie neu errichtete – erinnern an vergangene Zeiten, in denen die Almen unabdingbar für die Bauern waren. Vor allem auf den 165 zertifizierten Almsommerhütten geht es noch authentisch zu: Die Kühe werden an Ort und Stelle gemolken, die Milch händisch weiterverarbeitet, es wird gebuttert und gekäst, geknetet und gebacken. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten stellt der Salzburger Almsommer ein verführerisches Angebot für alle dar, die im Urlaub, in den Ferien und an den Wochenenden am liebsten in den Bergen unterwegs sind. Dabei werden die Wanderer auf den Salzburger Almen mit köstlichen, hausgemachten Schmankerln verwöhnt. Die meisten Almhütten verfügen jedoch über keine Gastgewerbe-Konzession: Das bedeutet, sie dürfen nur servieren, was sie selbst produzieren. Oft sind auch warme Gerichte aufgrund des fehlenden Stroms rar. Dennoch ist die Vielfalt groß.
Zurück zum Ursprung
Auf der Maurachalm im Großarltal im Salzburger Pongau, darf die diesjährige, offizielle Landeseröffnung des Almsommers am 16. Juni 2024 stattfinden. Vor genau 20 Jahren wurde dort die allererste Almsommer-Eröffnung gefeiert. Damit kehrt der Salzburger Almsommer zu seinen Ursprüngen zurück. Die zertifizierte Almsommerhütte von Familie Gschwandtl ist die nördlichste der rund 40 bewirtschafteten Almhütten im Großarltal, das aufgrund der Fülle an Almen auch als „Tal der Almen“ bekannt ist. Die 1927 errichtete Hütte in traditioneller Blockbauweise liegt idyllisch auf 1.624 Meter Seehöhe. Die rund zehn Milchkühe, die den Sommer auf der Alm verbringen, werden vor Ort gemolken, ihre Milch wird zur Gänze auf der Alm zu Butter, Buttermilch und verschiedenen Käsesorten verarbeitet. Die Bauern verwöhnen Gäste mit hausgemachten Köstlichkeiten wie frischen Bauernkrapfen und besonders erlesenen Schnäpsen aus Holler und Vogelbeere
Bewahrung eines Kulturraums
Mit der Entdeckung der Berge als Erholungs- und Freizeitraum vollzog sich ein Wandel auf der Alm: Sie wurde zum Inbegriff der heilen Welt. Seit 20 Jahren wird im SalzburgerLand der Salzburger Almsommer touristisch beworben: Es hat sich damit ein wertvoller und wichtiger Kreis geschlossen. Wanderer erhalten auf den Almen einen Einblick in die traditionell bäuerliche Wirtschaftsweise und die Bauersleute selbst öffnen als Gastgeber ihre Türen. Die Bauern werden damit mit ihrem großen Angebot von selbst gemachten Produkten und ihrem Beitrag zur Erhaltung der Naturlandschaft für Gäste sichtbar: Mit den Einnahmen können zum Teil uralte Almhütten erneuert und erhalten werden. Die Milch der Kühe wird nach wie vor – oft noch ohne Strom – auf der Alm verarbeitet. Allerdings nicht für die Bauersleute selbst, sondern vielmehr für die Wanderer und Gäste, die es in die Berge zieht. An die 8.500 Milchkühe werden auf den Almen gemolken. Hinzu kommen rund 57.000 Stück Jungvieh, knapp 3.300 Pferde sowie gut 21.000 Schafe und Ziegen. Die Tiere leisten durch die Beweidung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Almweiden: Ansonsten würde dieser Kulturraum Stück für Stück verloren gehen.