Der Verband der Privatvermieter Südtirols, „südtirol privat“, feierte am 9. April 2025 sein 45-jähriges Bestehen. Die lange Reise dieses Verbands ist geprägt von kontinuierlichem Einsatz für die Belange der Privatvermieter in einer Region, die für ihre touristische Vielfalt und ihre authentischen Gastgeber bekannt ist. Was als kleine, aber bedeutende Initiative begann, hat sich mittlerweile zu einem starken Netzwerk entwickelt, das mehr als 1.000 Betriebe in Südtirol repräsentiert. Der Verband ist zu einer unverzichtbaren Stimme im Alpenraum geworden, die sich für die wirtschaftlichen Interessen der Mitglieder und die Anerkennung des Berufsbildes der Privatvermieter Stark macht.
Ein halbes Jahrhundert der Entwicklung
„Es ist an der Zeit, dass auch die kleinen Vermieterinnen und Vermieter eine Stimme bekommen, dass unsere Tätigkeit Anerkennung findet und wir gemeinsam an einer qualitätsvollen Zukunft arbeiten“, formulierte der damalige Gründungspräsident Sebastian Brugger bereits 1980 in der Festschrift des Verbandes. Der aktuelle Präsident von „südtirol privat“, Hannes Gasser, verweist auf die Herausforderungen, denen sich die Privatvermieter heute stellen müssen. „Dieses Ziel ist heute relevanter denn je“, sagte er in seiner Ansprache und hob hervor, dass der Verband auch in einer sich stetig wandelnden Tourismuslandschaft eine wichtige Rolle spiele.
Die Bedeutung der gesetzlichen Verankerung
Ein zentrales Anliegen von „südtirol privat“ bleibt die gesetzliche Verankerung des Berufsbildes der Privatzimmervermietung. In der heutigen Zeit ist die Tourismuslandschaft von immer neuen Trends geprägt, daher sei es wichtig, klare Standards und Regeln zu etablieren, die den Privatvermietern eine stabile Grundlage bieten. „Der Ursprung des Tourismus in Südtirol liegt in der Tradition der Privatvermieter. Wir sind Gastgeber, die sich schon vor, während und nach dem Aufenthalt um die Anliegen unserer Gäste kümmern“, erklärte Gasser.
Mit der gesetzlich definierten Rolle der Privatvermieter sollen die Rechte der Gastgeber gesichert und die Qualität der Dienstleistungen erhöht werden. Gasser betont, dass eine klare Definition der Aufgaben und Qualifikationen für die Privatvermieter „wesentlich zur Qualitätssicherung und zur gesellschaftlichen Anerkennung des Berufs“ beiträgt.
Die Privatvermieterakademie und digitale Zukunft
Ein weiteres bedeutendes Projekt des Verbandes ist die 2024 ins Leben gerufene Privatvermieterakademie. Sie bietet den Mitgliedern umfangreiche Fortbildungsangebote, die es ihnen ermöglichen, sich über neue Trends und Entwicklungen in der Tourismusbranche auf dem Laufenden zu halten. Die Akademie soll sicherstellen, dass die Privatvermieter auch in Zukunft mit professionellen und nachhaltigen Konzepten arbeiten und ihre Betriebe entsprechend der neuesten Standards führen.
Darüber hinaus wurden moderne digitale Kommunikationskanäle eingeführt, die den Austausch unter den Privatvermietern erleichtern. Hybride Informationsveranstaltungen, die sowohl vor Ort als auch digital stattfinden, ermöglichen es, noch mehr Mitglieder zu erreichen und den Dialog zwischen den Gastgebern zu intensivieren. Der Verband hat sich auch in der Struktur neu aufgestellt. Ein bedeutender Schritt war die Einführung einer Beschränkung der Amtszeiten für Präsidenten und Präsidentinnen auf maximal 12 Jahre oder vier Amtsperioden. Zusätzlich setzt sich der Verband verstärkt für eine geschlechtergerechte Zusammensetzung aller Gremien und Organe ein.
Gebührend gefeiert
Der festliche Rahmen der Jubiläumsfeier, die in der Salewa Conference Hall in Bozen stattfand, war ein Anlass, um die Leistungen des Verbands zu ehren. Gründungspräsident Sebastian Brugger, der heute 96 Jahre alt ist, ergriff das Wort und erinnerte in seiner Ansprache an die Ursprünge der Bewegung und die Stärke der Privatvermieter. Die anwesenden Gäste, darunter auch die Ehrenpräsidentin Esther Mutschlechner-Seeber, der Bozner Vizebürgermeister Stephan Konder sowie Vertreter des Hotel- und Gastgewerbeverbands (HGV), würdigten die kontinuierliche Arbeit und das Engagement des Verbands. Mit einem spannenden Vortrag von Christoph Engl, CEO von Oberalp, zum Thema Markenstrategie und Markenbildung, erhielten die Festgäste einen Einblick in die modernen Herausforderungen der Tourismusbranche.