Christopher Kostow ist Gastkoch des Monats Oktober im Restaurant Ikarus im Hangar-7 am Salzburger Flughafen. Der US-Amerikaner besitzt einen Abschluss in Philosophie, ist Küchenchef im Restaurant at Meadowood, St. Helena, in Kalifornien und hat sich ganz der Kulinarik des Napa Valleys verschrieben.
Mit seinem geisteswissenschaftlichem Studium und keiner klassischen Ausbildung zum Koch ist Christopher Kostow nicht gerade der typische Küchenchef. Doch vielleicht liegt es gerade daran, dass er das Napa Valley aus einer tieferen, umfassenden Perspektive betrachtet. So hat Kostow eine starke Bindung zu der Umgebung seines Schaffens entwickelt und sich dabei kulinarisch wie im Leben tief in der Region verwurzelt.
Nach dem College in die Küche: Kalifornien, Frankreich und retour
Obwohl Kostow schon immer eine Leidenschaft für das Kulinarische besaß, entschied er sich zunächst gegen eine Karriere in der Küche. Erst nach einem Studium der Philosophie am Hamilton College in New York stand sein weiterer Lebensweg für ihn fest. Genau der richtige Zeitpunkt, denn bereits kurz nachdem Kostow begonnen hatte, sich ernsthaft mit der Gourmetküche zu beschäftigen, wurde Trey Foshee – gerade von der Fachzeitschrift Food & Wine als „Bester neuer Küchenchef“ prämiert – auf ihn aufmerksam.
Schon nach wenigen Monaten im George’s at the Cove in San Diego bot Foshee dem damals gerade 22-jährigen Kostow die Möglichkeit, eigene Gerichte zu kreieren. Drei Jahre darauf hatte sich Kostow in der Hierarchie nach oben gearbeitet – und begab sich auf die Reise nach Frankreich. Hierbei sei das Sterne-Restaurant Le Jardin des Sens in Montpellier als weiterer Meilenstein seines kulinarischen Werdegangs erwähnt.
Zurück in den Vereinigten Staaten, wurde Kostow in San Francisco zunächst Souschef unter der Leitung von Daniel Humm im mehrfach ausgezeichneten Campton Place Restaurant, anschließend Chef im Chez TJ im kalifornischen Mountain View. Zwei Michelin-Sterne später zog es Kostow in das Napa Valley – wo er dem The Restaurant at Meadowood wiederum prompt zwei Michelin-Sterne und sich selbst die Auszeichnung Best Chef: Pacific der James Beard Foundation erkochte.
Napa Valley: Kostows Kreationen spiegeln die Region und ihre Lebensart wider
Im Jahr 2011 erhielt Kostow schließlich vom Guide Michelin drei Sterne – als zweiter amerikanischer Chef und bis dato als Drittjüngster. Diesen Erfolg erklärt Kostow – ganz der studierte Philosoph – mit seiner Entscheidung, auf Dauer im Napa Valley bleiben zu wollen: Einmal dort angekommen, gab er sich ganz dem Leben und der Küche des Valleys hin. Mehr noch, er fühlte sich der Region und ihrer Regionalität verpflichtet, verinnerlichte die dort herrschende Lebensart und die dort gelebten Ideale und stellte seine Fähigkeiten ganz in deren Dienst.
Diese Einstellung verhalf Kostow zu der vielprämierten Klarheit, durch die sich seine Küche nun auszeichnet. Der von Kritikern gefeierte Kostow porträtiert in seinen Kreationen sein eigenes Amerika und gibt spielend leicht die einzigartige Schönheit und Reichhaltigkeit des Napa Valleys wieder. In Kombination mit der meisterlichen Beherrschung verschiedenster Kochtechniken gelingt es Kostow, eine authentische Reflexion des Lebens im Valley zu erschaffen – und seine Ansichten darüber einfließen zu lassen.
Ob man beim Genuss von Kostows Kreationen Antworten auf die Fragen des Lebens erhält, ist ungewiss. Sicher ist jedoch, dass man im Oktober im Hangar-7 die einzigartige kulinarische Philosophie Kostows über das Wesen des Napa Valleys erleben kann.
Für das Restaurant Ikarus hat Christopher Kostow folgendes elfgängiges Menü kreiert:
- Joghurt/schwarzer Sesam/Shiso-Blätter
- Languste/Maronen /Portulak
- Makrele/Verjus-Escabeche/Sellerie
- Gebeizter Wildlachs/Buchweizen
- Steckrübe/Ziegenmilch/Kapuzinerkresse
- Enten-Consommé/Chrysanthemen
- Meadowood Mais/Entenleber/gepuffte Hirse
- Ente/Süßkartoffel/Oxalis
- Mimolette/Quitte/Habanero
- Dattel-Crème/Walnussöl
- Schokoladen-Kirsch-Tarte
Weitere Informationen: www.hangar-7.com