Du willst gute Mitarbeiter? Dann tu etwas dafür! Die Probleme mit der Rekrutierung von Mitarbeitern sind hinlänglich bekannt. „Fachkräftemangel“ und „Imageproblem“ sind die geflügelten Worte der Gastronomie in den letzten Jahren.
Ja, es stimmt. Im Vergleich zu früher ist es viel schwieriger geworden, vernünftige, motivierte und vor allem ausgebildete Mitarbeiter zu rekrutieren. Manche sprechen gar davon, dass es schwieriger ist, gute Mitarbeiter zu bekommen, als neue Gäste. Auf der anderen Seite werden die hochklassigen Betriebe immer mehr. Wohin das zwangsläufig führen wird, brauche ich nicht zu erwähnen.
Doch was kann ein einzelner Betrieb machen, um das zu ändern? Das Imageproblem selbst kann ein einzelnes Unternehmen kaum verbessern. Doch es gibt ein zweites großes Problem, warum Hotels kaum noch qualifizierte Mitarbeiter finden: die fehlende Perspektive für Mitarbeiter in der gesamten Branche.
Perspektive: Aufbau einer beruflichen Zukunft im Unternehmen
Perspektive bedeutet nicht Gratis-Mitarbeiteressen und ein kleines Personalzimmer. Perspektive bedeutet, den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, dass sie sich in deinem Unternehmen eine persönliche und berufliche Zukunft aufbauen können.
Schicke deine Mitarbeiter auf Weiterbildungen, lass sie neues Wissen erlangen. Zeige einen transparenten Karriereweg in deinem Unternehmen auf und erweitere ihren Verantwortungsbereich. Das funktioniert auch bei Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern.
Solltest du auf all das verzichten, weil du Angst hast, dass der Mitarbeiter sich irgendwann einen anderen Job sucht, dann kann ich dir nur eines sagen: Wenn du es nicht machst, dann wird er sich noch viel früher einen neuen Job suchen. Mitarbeiter, die respektiert werden und denen eine Perspektive geboten wird, stehen auch in schwierigen Zeiten hinter dir und werden dir das auch danken!
Die Probleme fangen nicht bei den Gästen an. Sie starten mit dir und deinen Mitarbeitern. Wenn Gäste sich eine erstklassige Erfahrung erwarten und sie eine drittklassige bekommen, dann wirst du sie verlieren, für immer. Damit du deinen Gästen aber eine erstklassige Erfahrung bieten kannst, brauchst du erstklassige Mitarbeiter, ansonsten musst du dich mit drittklassigen Gästen, drittklassigem Service und drittklassigem Erfolg zufrieden geben.
Was kannst du machen?
1. Gib Feedback und hole welches ein! Viele Unternehmen geben ihren Mitarbeitern maximal jedes halbe Jahr Feedback. Wie willst du nach einem halben Jahr noch wissen, was jemand gut oder schlecht gemacht hat?
2. Kommuniziere deine Ziele! Deine Firmenkultur braucht Transparenz und Kommunikation. Wie sollen dir Mitarbeiter helfen, deine Ziele zu erreichen, wenn sie diese nicht einmal kennen?
3. Hör deinen Mitarbeitern zu! Deine Mitarbeiter arbeiten an vorderster Front und werden deshalb Dinge sehen, die du nicht siehst. Dadurch werden deine Mitarbeiter wertvolle Informationsquellen, die dir zum Erfolg verhelfen können. Frage sie nach ihren Ideen und Meinungen. Gehe sicher, dass du es hörst und verstehst, was sie dir zu sagen haben.
4. Feiere Erfolge! Es gibt wenige Dinge, die einen Mitarbeiter mehr motivieren, als ein kleiner handgeschriebener Zettel des Chefs, um sich auch für kleine Erfolge zu bedanken. Wenn dir deine Mitarbeiter etwas wert sind (und das sollte der Fall sein), dann geh sicher, dass sie es auch wissen.
5. Vermarkte dich nach außen! Sieh zu, dass auch potenzielle neue Mitarbeiter wissen, dass du ein guter Arbeitgeber bist. Benutze gastronomie-spezifische Plattformen, wie beispielsweise Gronda. Gronda hilft dir, eine Arbeitgeber-Marke aufzubauen und nach außen, dein Unternehmen den Mitarbeitern gut zu präsentieren.
Valentin Schütz ist Mit-Gründer von Gronda, einer Karriereplattform für die Gastronomie und Hotellerie. Schütz wuchs in einem Hotel in den Tiroler Bergen auf. Schon seit seiner Kindheit war er von der Leidenschaft, mit der Gastronomen jeden Tag ihren Job verrichten, fasziniert. Im Rahmen von Auslandsaufenthalten für unterschiedliche Großkonzerne entdeckte er, wie Karriere und Recruiting jenseits der Gastronomie funktionieren können. Sein Anliegen ist es seitdem, Gastronomen zu vernetzen und Karrierewege zu ermöglichen.