Am 29. Februar ist es soweit: Der Vorarlberger Kevin Micheli, Chef Patissier im Einstein in St. Gallen/Schweiz, und Stefan Csar, Küchenchef in Wachter-Wieslers Ratschen im burgenländischen Deutsch Schützen, treten beim Österreich-Finale des Bocuse d’Or in Wien an. Der Gewinner nimmt an der Europa-Ausscheidung des weltweit wichtigsten Kochwettbewerb für Profiköche in Budapest Mitte Mai teil.
Rudi Obauer, Präsident des Bocuse d’Or-Österreich-Komitees, wählte gemeinsam mit einem hochrangigen Fachkomitee aus den Bewerbern zwei Finalisten aus: „Micheli ist durch seinen verdienten Sieg der ,Zepter Junge Köche Österreich 2014‘ fix gesetzt, Csar ist ein ebenbürtiger Kandidat. Beide verfügen über die nötige Erfahrung und den Ehrgeiz, um Österreich beim Europa-Finale des Bocuse d’Or würdig zu vertreten. Das wird ein spannendes Österreich-Finale auf extrem hohen Niveau!“
Die „Olympiade der Köche“ als Gradmesser für die klassische Küche
Kevin Micheli begann seine Ausbildung in der Wirtschaft zum Schützenhaus in seiner Heimatstadt Feldkirch. Nach Stationen im Landhaus Bacher, Hangar 7 (Roland Trettl), Hotel Bareiss und dem Restaurant Guth bei Thomas Scheucher setzte er seine Karriere an der Stromburg von Johann Lafer fort.
Der Kochweltmeister 2013 und Sieger des „Zepter Junge Köche Österreich 2014″ ist aktuell Chef Patissier im Einstein in St. Gallen. Für ihn war die Teilnahme beim Bocuse d’Or immer schon ein wichtiges Ziel: „Ich freue mich sehr über meine Qualifikation. International hat der Bewerb ein sehr hohes Renommee!“ Unterstützt wird Kevin Micheli von seinem Commis Paul Berberich aus Deutschland.
Stefan Csar kocht seit März 2015 bei Wachter-Wieslers Ratschen. Sein Werdegang führte ihn von Lisl Wagner-Bacher in Mautern zu Simon Taxacher nach Kitzbühel, vom Posthotel Achenkirch ins Pfefferschiff, dann zu Andreas Caminada ins Schloss Schauenstein (CH), zu René Redzepi ins Noma (DK) und schließlich in die Heimatliebe in Kitzbühel.
Danach kehrte der Südburgenländer zurück zu seinen Wurzeln in Wachter-Wieslers Ratschen. Stefan Csar hat der Bocuse d’Or als Wettbewerb schon immer fasziniert: „Es gibt national und international große Vorbilder, die dort schon angetreten sind. Der Bocuse d’Or ist für mich die Olympiade der Köche – es ist der Gradmesser, was klassische Küche anbelangt.“ Als Commis wird Stefan Csar Manuel Kollmann vom Steirereck zur Seite stehen.
Am 29. Februar werden die beiden Kandidaten in Wien im Rahmen einer nationalen Ausscheidung gegeneinander antreten. Innerhalb von fünf Stunden müssen sie mit jenen Zutaten, die auch im Europa-Finale in Budapest vorgesehen sind, je eine kalte Fisch- sowie eine warme Fleischspeise für 14 Personen zubereiten. Diesmal finden sich Stör und Hirschrücken auf der Zutatenliste.
Mit ihren Kreationen müssen sie das Fachkomitee überzeugen, das sich aus Rudi Obauer (Präsident), Heinz Reitbauer (Co-Präsident, Restaurant Steirereck/Wien), Thomas Dorfer (Trainer, Landhaus Bacher/Mautern, österreichischer Kandidat 2005), Karl Obauer (Hotel Restaurant Obauer/Werfen), Simon Taxacher (Relais und Châteaux Rosengarten/Kirchberg in Tirol), Martin Klein (Restaurant Ikarus, Hangar 7/Salzburg), Josef Brüggler (Restaurant und Landhotel Erlhof/Zell am See), Thomas Göls (Hill Restaurant/Wien, österreichischer Kandidat 2007), Silvio Nickol (Palais Coburg/Wien), Sepp Schellhorn (Der Seehof Goldegg/Salzburg) und Philip Rachinger (Mühltalhof/Neufelden) zusammensetzt.
Der Gewinner der Österreich-Ausscheidung muss sich von 9. bis 11. Mai 2016 in Budapest beim Europa-Finale durchsetzen, um schließlich im Jänner 2017 im französischen Lyon beim großen Finale des Bocuse d’Or antreten zu dürfen.