Historische Handwerkstechniken und lebendig gepflegtes Brauchtum nehmen in Oberösterreich großen Stellenwert ein und bereichern das Immaterielle Weltkulturerbe der UNESCO.
Als Teil dieser UNESCO-Liste ragen beispielsweise der in nur mehr einer Werkstatt gepflegte Mühlviertler Handblaudruck oder die in Molln am Rande des Nationalparks Kalkalpen beheimatete Erzeugung von Maultrommeln heraus. Die Herstellung von Sensen in den Tälern der Eisenwurzen, der in seiner Form einzigartige „Trattenbacher Taschenfeitel“ sowie die Hinterglasmalerei in Sandl oder das Pechölbrennen in Bad Zell sind ebenfalls in dieser Kategorie vertreten.
In Bad Ischl wird im Frühherbst der „Liachtbratlmontag“ begangen: Sein Ursprung liegt darin, jenen Tag festlich zu begehen, an dem nach dem Sommer für die tägliche Arbeit erstmals wieder künstliches Licht benötigt wurde. Heute ist dieser Montag ein lokaler Feiertag, an dem die runden Altersjubilare geehrt werden.
Ein ähnlich lokales Brauchtum ist der „Niglo-Umzug“ in Windischgarsten alljährlich am Vorabend des Nikolaustages. 30 überlieferte Figuren, vom Niglo und seiner Frau bis hin zu Krampussen, Teufeln und dem Heiligen Nikolaus ziehen durch den Ort. Ebensee im Salzkammergut ist neben dem Glöcklerlauf mit seinen bunten Lichterkappen auch mit der „Kripperlroas“, dem Brauch, in Privathäusern große Landschaftskrippen aufzustellen und zu besuchen, in der UNESCO-Liste vertreten.
Als närrische Draufgabe zählt der Ebenseer Fetzenzug ebenso zum Immateriellen Welterbe. Apropos Fasching und Fastenzeit: In Traunkirchen wird der Faschingsbrauch der „Mordsg’schicht“ ebenso von der UNESCO gewürdigt wie im benachbarten Gmunden der „Liebstattsonntag“ – hier schenkt man sich am vierten Sonntag der Fastenzeit ein Liebstattherz aus Lebkuchen. Auch das weltberühmte Weihnachtslied „Stille Nacht“ zählt zum Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO.
Weitere Informationen: www.oberoesterreich.at