„Wenn man aufgrund höherer Gewalt gezwungen wird, sein florierendes Lokal nach sieben Jahren auf unbestimmte Zeit zu schließen, wird einem bewusst, wie vergänglich alles ist", erzählt Thomas Hahn. Anstatt sich in Schockstarre zu begeben, hat der Gastronom die Natur genossen und sich mit der Zeit danach beschäftigt. Die coronabedingte Pause wurde für die Entwicklung neuer Gerichte und Konzepte genutzt, außerdem wurden Geschenkboxen zum Take-Away angeboten.
Noch nachhaltiger
Nachhaltigkeit ist in der Labstelle Wien seit Anbeginn der erklärte Fokus, und so geht es auch weiter. „Fleisch aus Massentierhaltung zu verwenden, Gemüse aus fragwürdigem Anbau, was nur mit unterbezahlten Erntehelfern zu schaffen ist, oder unsere Gerichte mit Zutaten aus überfischten Teilen des Ozeans zu servieren – dagegen haben wir uns immer verwehrt", so Hahn. Doch Nachhaltigkeit macht nicht bei der Auswahl der Lebensmittel halt. Auch eine anständige Bezahlung der Mitarbeiter mit der Forderung nach politischen Rahmenbedingungen ist ihm wichtig.
Essen als sozialer Akt
Hahn rechnet damit, dass die lange Quarantänezeit auch das Bedürfnis nach sozialen Kontakten gestärkt hat. „Die Labstelle Wien kommt diesem Anspruch mit dem notwendigen Sicherheitsabstand gerne nach. Essen gehen ist ja meist nicht nur das Bedürfnis nach gutem Essen, sondern auch nach guten Gesprächen und Austausch. Lokale mit Individualität, Charakter und Liebe zum Detail sind gefragt. Das ist die Labstelle Wien jetzt und in Zukunft", ist Hahn überzeugt.
Neu: Labebox und Shop
Was sich während der coronabedingten Schließzeit bewährt hat, sind Geschenkboxen mit regionalen Köstlichkeiten zum Take-Away. Diese „Outdoor-Labeboxen” soll es weiterhin nicht nur zu feierlichen Anlässen, sondern auch für Picknick-Freunde geben. Da gerade Take-Away-Angebote beliebt sind, gibt es überdies im Eingangsbereich der Labstelle einen kleinen Abholmarkt mit selbstgemachten Speisen und bewährten Produkten der regionalen Lieferanten.
Neue Öffnungszeit, Neue Karte
Das beliebte, samstägige „Flying Frühstück" wird nun auch sonntags angeboten. Darüber hinaus hat sich Hahn zu einer Umstellung des Mittagsangebotes entschieden: Generell wurde die Speisekarte mit österreichischen Klassikern wie Knödel mit Ei oder einem saftigen Brathendl erweitert. Und anstelle eines täglich wechselnden Menüs gibt es nun eine Karte für ein bis zwei Wochen. „Da noch nicht abschätzbar ist, wie sich das Gästeaufkommen entwickeln wird, ist so der Lebensmitteleinkauf besser plan- und verwertbar”, verrät der Inhaber. www.labstelle.at