Camping liegt voll im Trend

Camping liegt voll im Trend


Die einen brennen dafür, die anderen können es nicht ausstehen: die Rede ist vom Camping. Diese individuelle und selbstbestimmte Art zu reisen, mit dem Wohnwagen oder Zelt von Ort zu Ort zu ziehen und nicht an Essenszeiten und Hotelregeln gebunden zu sein ist für viele der Innbegriff von Urlaub.

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In den Camper steigen, die Freiheit zu entscheiden, an welchem Ort man am nächsten Tag aufwacht und die Nähe zur Natur wecken die Abenteuerlust. Bye bye Massentourismus und hallo Flexibilität – das dachten sich im letzten Jahr deutlich mehr Menschen als in den Jahren zuvor. Camping boomt zwar schon etwas länger, doch durch die corona- bedingten Reiseeinschränkungen im vergangenen Jahr, erlebten das Wohnmobil und Co. einen regelrechten Ansturm. Nicht wenige Leute nutzten vor allem die Sommermonate, um das eigenen Land zu erkunden. Anstatt der Fernreise stand nun die Auszeit an heimischen Seen oder in den Bergen auf dem Reiseplan und plötzlich war auch das Camping eine willkommene Abwechslung, auch für jene, die bislang wenig mit dieser Urlaubsart zu tun hatten. Rund 3.877.600 Übernachtungen konnte die Campingbranche hierzulande in den Monaten Juli und August 2020 verzeichnen. Das ist zwar ein leichter Rückgang von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bedenkt man jedoch, dass das gesamte Beherbergungswesen in diesem Zeitraum einen Rückgang von rund 14 Prozent vermeldete, ist dies eine erfreuliche Bilanz. Auffallend ist hierbei, dass ca. 1,3 Millionen Nächtigungen auf das Konto von Campern aus Österreich gingen, das entspricht einem Plus von 42 Prozent. Der Rückgang bei Campingurlaubern aus dem Ausland betrug 15 Prozent. Im Durchschnitt betrug ein Campingaufenthalt rund vier Tage. Herr und Frau Österreicher haben also das Campen für sich entdeckt, doch wie kommt’s? „Urlaub auf dem Campingplatz galt im Corona-Sommer letztes Jahr als eine der sichersten Urlaubsformen und gewinnt dadurch laufend neue Anhänger“, weiss Maximilian Möhrle, Geschäftsführer des Reise- und Buchungsportals camping.info. „Social- Distancing ist für Camper kein Problem, da sie ihr Zuhause auch unterwegs dabei haben. Wie unsere Umfrage unter fast 5.000 Campern zeigt, haben sich 80 Prozent der Befragten beim Campen sicher bis sehr sicher vor Corona geschützt gefühlt“, so Möhrle weiter.

Von schlicht bis glamourös

Von schlicht bis glamourös Direkt beim Produzenten nächtigen, das geht mit „Bauernleben“.
Direkt beim Produzenten nächtigen, das geht mit „Bauernleben“.

Österreichweit gibt es rund 600 Campingplätze, dabei waren 2020 besonders die Stellplätze in den Bundesländern Burgenland, Vorarlberg, Tirol, Niederösterreich und der Steiermark gefragt. See-Camping, Sport-Camping, Familien-Camping, Alpen-Camping, FKK-Camping oder Wellness-Camping – unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten gibt es zur Genüge. Bei der steigenden Beliebtheit und Reiselust der (Neu-) Camper wird jedoch die Verfügbarkeit von Plätzen immer knapper. Viele Camper vermissen bereits die Spontanität, also das einfach Losfahren und somit die Freiheit, die Camping ausmacht. Durch die hohe Nachfrage bei Campingplätzen war in den Sommermonaten meist eine Reservierung notwendig. In diesem Jahr wird es nichts anders aussehen, im Gegenteil, die Nachfrage wird weiter steigen und beliebte Plätze werden auch im kommenden Sommer schnell ausgebucht sein. Von schlicht bis glamourös (hier wird aus Camping das sogenannte „Glamping“) findet man nicht nur die verschiedensten Stellplätze mit unterschiedlichem Komfort, sondern auch dementsprechend unterschiedliche Wohnwagen, Caravans, Zelte und sonstige Übernachtungsmöglichkeiten. Das ist sicher ein weiterer Vorteil von Camping, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Wer unnötigen Luxus zuhause lassen und das unverfälschte Naturfeeling erleben möchte, mit Gaskocher, Klappstühlen und allem was dazu gehört, also Camping in seiner ursprünglichen Form, der wird wahrscheinlich die Route anders planen und vor allem andere Ansprüche an den Campingplatz stellen als jemand, der sich über ein ganz persönliches WC, eigene Dusche, Warmwasser, Küche, Klimaanlage und vielleicht Wellness-Möglichkeiten freut. Die Campingplatzbetreiber wissen um die unterschiedlichen Wünsche ihrer Gäste Bescheid und so ist es nicht verwunderlich, dass mit jeder neuen Saison (Camping geht natürlich, wenn Corona nicht wäre – also unter normalen Umständen, das ganze Jahr über) neue Plätze entstehen und/oder renoviert und ausgebaut werden.

Regionalität nicht nur bei Lebensmitteln

In den Urlaub fahren und gleichzeitig die Region hautnah mit seinen Besonderheiten und kulinarischen Spezialitäten erleben – für viele Menschen gehört das zur Erholung dazu. Und wo kann man das besser als direkt beim Ursprung von kulinarischen Highlights – also direkt beim Produzenten? Wem also ganz danach ist, mit dem Wohnmobil von Hof zu Hof zu reisen, der wird mit dem Stellplatzführer „Bauernleben“ seine Freude haben. Über 400 Bauernhöfe und Weingüter sind im aktuell (März 2021) erschienenen Campingführer vertreten und bieten einen wunderbaren Einblick in Österreichs Genuss-Vielfalt. Die Idee dahinter: Camper übernachten kostenlos auf Bauernhof- oder Weingut-Stellplätzen und die Landwirte gewinnen eine neue Kundenschicht. Urlaub und regionale Wertschöpfung sollen so vereint werden – eine Win-win-Situation für alle. Das Stellplatz-Angebot gilt jedoch nur für autarke Wohnmobile und -wägen, also Fahrzeuge, die für die Übernachtung weder Strom noch Wasser benötigen. Der kostenlose Stellplatz wird von den bäuerlichen Direktvermarktern für maximal 24 Stunden zur Verfügung gestellt, im Gegenzug können die Gäste die Möglichkeit nutzen, den Hof und die Produkte kennenzulernen – und im besten Fall vor Ort einzukaufen. Die Stellplätze können von Inhabern des aktuellen „Bauernleben“- Reiseführers (Kaufpreis 34,90 Euro, bestellbar über die Homepage) genutzt werden, eine Anmeldung erfolgt dann direkt beim Gastgeber frühestens am Tag vor der Anreise. Spontanität ist hier erwünscht, denn Reservierungen sind nicht möglich. Initiator dahinter ist Tourismusprofi Franz Roitner: „Wohnmobilfahrer sind z.B. in Deutschland oder Frankreich schon seit Jahren gern gesehene Gäste auf Bauernhöfen. Die Philosophie von ‚Bauernleben‘ ist also nicht neu“, erklärt Roitner. Hierzulande ist das Konzept zwar noch nicht all zu bekannt, die Nachfrage nach authentischen Unterkünften ist jedoch jetzt schon groß. Auf Regionalität legen Konsumenten immer mehr Wert, wieso also nicht auch im Urlaub darauf achten und die Möglichkeit nutzen dort zu nächtigen, wo lokale Lebensmittel produziert werden. Für die Höfe ist der Eintrag kostenlos. Der aktuelle Stellplatzführer ist bis 31.3.2022 gültig – interessierte Direktvermarkter können sich jedoch jederzeit auf www. bauernleben.at informieren und für die nächste Ausgabe anmelden.

„Eat & Sleep“

Was es für die Direktvermarkter gibt, gibt es auch für die Gastronomie. Der Wohnmobil- Stellplatzführer „Genuss Stellplatz Österreich“ funktioniert nach dem gleichen Prinzip: 85 Gasthäuser und Restaurants bieten in der diesjährigen Ausgabe ihre privaten Parkplätze an, auf denen Inhaber des aktuellen „Genuss Stellplatz Österreich 2021“ mit ihrem autarken Wohnmobil und mit Voranmeldung nächtigen können. Auch hier gilt eine maximale Verweildauer von 24 Stunden bei einem Betrieb – eine Konsumation im ausgesuchten Gastronomiebetrieb ist obligatorisch. Für Gastronomiebetriebe ist die Eintragung kostenlos, eine Anmeldung für die Ausgabe 2022 kann über die Homepage www.genuss-stellplatz.at gemacht werden.

Aus der GASTRO 05/21
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