Alle Fotos: Die Wasnerin/Alexander Koller, Tina Reiter, Luttenberger
Eine besondere Herausforderung ist immer die Kombination aus Altbestand und Neubau, damit daraus eine harmonische Symbiose entsteht.
Denn nur so stimmt dann letztendlich die Atmosphäre und im Hotel Die Wasnerin, einem Haus mit langer Geschichte. Bad Aussee ist das vorbildlich gelungen. Die Wurzeln des Stammhauses reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück und dessen gastronomische Nutzung, zuerst als „Gasthaus mit Bier und Branntweinausschank“ und danach als „Kaffeesalon“ ist ab diesem Zeitpunkt auch überliefert. Bald auch jene als Unterkunft.
Architekturpreis für Harmonie
Das aktuelle Stammhaus wurde 1934 errichtet, als nach einem Blitzeinschlag das Ursprungshaus völlig niederbrannte. 2007 wurde unter der Federführung des Architekturbüros Ronacher der Neubau errichtet, der mit dem „Steirischen Holzbaupreises 2007“ ausgezeichnet wurde. Dieser wird durch eine Fachjury aus Mitgliedern der WK und verschiedenen Architekten vergeben. Die Herausforderung beim Anbau war, eine architektonische Symbiose von alt und neu zu schaffen, ohne auf Komfort und Tradition zu verzichten. Man entschied sich daher, im Zubau bis zum ersten Stock zu mauern und ab dort mit Holz zu arbeiten, wie das auch im Stammhaus der Fall ist. Das Stammhaus verfügt bei der Außenfassade über Verzierungen, die es beim Neubau nicht gibt, denn dieser ist – wie auch die Zimmer – schlichter gehalten.
Farben als roter Faden
In allen Zimmern finden sich ein Echtholz- Parkettboden und heimische Materialien wie Loden, Stein und Holz. Während die Zimmer im Neubau mit 32 m alle die gleiche Größe haben und in zwei Kategorien unterteilt sind, gibt es bei den 15 völlig unterschiedlich gestalteten Suiten im Stammhaus drei Kategorien. Die Suiten entstanden zwischen 2018 und 2020 und heißen „Seinerzeit“, „Zeitlos“ oder „Glamping Loft“ – letzteres orientiert sich am Bergthema und hat damit ein Badezimmer aus Stein, Karabiner und ein Kletterseil und die Coach ist den Kunststoffplanen nachempfunden, welche Bergsteiger zum Übernachten in der Felswand verwenden. Die Farbkombinationen braun/ gold/grün der Suiten im zweiten Stock des Stammhauses finden auch in der Bar wieder und folgen damit gezielt dem roten Faden des Hauses, der sich über Farben definiert. In der Nature Suite dominiert eine Wand mit Farn und Moos, die sich als Living Wall auch im Ruheraum wiederfindet, wo zusätzlich noch Heublumen und Stroh eingearbeitet wurde. Was nicht nur für Naturfeeling, sondern auch für gutes Raumklima sorgt – Blick auf den Hausberg Loser inklusive. Die denkmalgeschützte Außenfassade der historischen Wasnerin wurde in der gleichnamigen Suite handwerklich neu interpretiert.
Komfort auf Viersterne-Niveau
Der Einbau eines Aufzuges, wie er für die Viersterne-Superior Zertifizierung notwendig ist, wurde im Neubau umgesetzt, ein Übergang zum Stammhaus garantiert eine wetterfeste Verbindung zu Restaurant, Wintergarten und Bar, die sich dort befinden. Für den Neubau wurde auch die Straße angehoben, um die entsprechenden Ebenen zu schaffen: Man sieht also, um ein Projekt zu schaffen, das einer Linie folgt, sind weitreichende Maßnahmen notwendig. Die sich aber rentieren, denn nur so ist ein stimmiges Endergebnis möglich, das die Gäste merken und schätzen. www.diewasnerin.at