Rund 220 Betriebe stehen in NÖ für die Wirtshauskultur, die sich vom Gasthaus bis zum Haubenlokal erstreckt. In OÖ pflegen die KultiWirte die lokale kulinarische Tradition und in der Kärntner Region Villach- Faakersee-Ossiachersee kochen einmal im Jahr die Kultköche einen Monat lang groß auf. Die Basis all dieser Zusammenschlüsse ist immer das Regionale und der Gedanke dahinter ist die Stärkung von Landwirtschaft und Gastronomie und deren Vernetzung. Die Produzenten hinter den Produkten werden transparent gemacht und dem Gast auch kommuniziert. Kulinarik als touristisches Zugpferd zieht sich durch die Tourismuskonzepte aller Bundesländer.
40 Millionen Ausflugsgäste sollen Nächtigungsgäste werden!
Der seit Ewigkeiten etablierte Werbeslogan des weiten Landes für Niederösterreichs Tourismus, wurde heuer mit der Kulinarik-Initiative „Die weite Land-Küche“ erweitert. Der Claim der Kampagne fasst die NÖ Wirtshauskultur vom Gasthaus bis zur Haubenküche zusammen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte anlässlich der Präsentation: „Einerseits wollen wir Lust auf einen schönen Besuch im Wirtshaus machen und andererseits sollen die Gäste zu einer Kulinarik-Reise eingeladen werden. Mikl-Leitner hob auch explizit das „Miteinander aller Player“ hervor. Die Kampagnen Highlights sind einerseits die „Kultur im Wirtshaus“, mit einer vierteiligen Serie mit Größen aus Kunst und Kultur, die in vier Videos die relevanten Zielgruppen ansprechen, und andererseits die „Kulinarik- Reisen“. „Hier geht es um das Gesamterlebnis“, wie NÖ Werbung GF Michael Duscher hervorhebt. Tourismuslandesrat Jochen Danninger verweist dabei auf die jährlich 40 Millionen Ausflugsgäste, die zu Nächtigungsgästen werden sollen. Speziell auf diese Thematik abgestimmte Reisepackages sollen dem Gast das Erleben der „Weite Land-Küche einfach machen. Zusätzlich stellen kulinarische Events, wie das Tafeln im Weinviertel oder die Mostviertler Feldversuche, die regionalen Produkte in den Mittelpunkt und zielen ebenfalls auf den Nächtigungsgast. www.niederoesterreich.at
Geschmacksreise in die Kindheit
Bereits seit 2015 zelebrieren die Köche der Region Villach -Faaker See – Ossiacher See mit dem KÜCHENKULT ein besonderes Gourmetfestival. Gemeinsam mit ihren Haus- und Hoflieferanten laden sie dabei zu unterschiedlichsten Kulinarik-Veranstaltungen, die auf der Produktvielfalt des Alpen-Adria- Raums aufbauen. Für den KÜCHENKULT 2022 begeben sie sich gemeinsam mit ihren Gasten auf eine Genussreise in die Vergangenheit und bringen den Geschmack ihrer Kindheit modern interpretiert auf die Teller. Bei insgesamt 12 Veranstaltungen zwischen 6. und 22. Mai präsentiert sich die Region als kulinarischer Mittelpunkt im Dreiländereck. Vom “Frühling wie damals” über “Kindheitserinnerungen” bis hin zu “Omas Küche” wird Nostalgisches aufgetischt. www.kuechenkult.at .
Der Name der aktuellen Südtiroler Sommerkampagne „#Lichtblicke“ ist zugleich Programm: Mit der Kampagne wird Südtirol als ein Ort voller Harmonie mit unberührter Natur präsentiert. In der ersten Phase seit Ende März startet die Dialogkampagne in den Social- Media-Kanälen, die auf das Einbinden von Freunden und potenziellen Gästen abzielt. Südtirols Gastbetriebe werden hier zu Botschaftern und geben Einblicke in die Südtiroler Küche. Wer sich an der Kampagne beteiligt, kann die Reichweite des gemeinsamen Hashtags nutzen und so große Sichtbarkeit erreichen. www.suedtirol.info
In OÖ is(s)t man gern!
Die Oberösterreicher haben ein Faible für gutes und regionales Essen. Was für die Einheimischen schon immer selbstverständlich war, wird nun aktiv durch Initiativen nach außen transportiert. Dem Ganzen wird ein Name gegeben, welcher der besseren Kommunikation dient. Wie die Kooperation Hoch.Genuss, die im Mühlviertel gerade entstanden ist und bei der ebenfalls die heimischen Produkte die Basis bilden. Neben der echten und authentischen Gastfreundschaft, wie GF und Hoch.Genuss.Botschafter Markus Obermüller betont. Die Gäste können den Bäcker besuchen, dessen Brot sie beim Frühstück vorgefunden haben, Rad- und Wanderwege führen an Bauernhöfen und Produzenten vorbei. Die Vernetzung aller an der Wertschöpfungskette Beteiligter steht im Vordergrund, ebenso deren Präsentation. Denn nicht der Wirt allein ist für den Hoch.Genuss zuständig. Zudem sollen die lokaltypischen Produkte wie das Mühlviertler Bier oder das Brot nach altem Rezept vor den Vorhang geholt werden. Dass einer der Radwege auf den Spuren der Produzenten an den hohen Hopfenfeldern vorbeiführt, ist wohl kein Zufall. www.hochgenuss.at
Beim Mühlviertler Hoch.Genuss. werden Outdoor-Aktivitäten mit Kulinarik kombiniert. Foto: TV Mühlviertel
Die Tafelrunde
Tavolata heißt sie ursprünglich und ist auch der Name des neuen Genussfestival, mit dem sich Steyr samt seiner Nationalparkregion ins kulinarische Geschehen einreiht. Von 9. – 19. Juni 2022 wird an originellen Plätzen groß aufgekocht: Vom Dinner im Dunkelrestaurant bis zum Luxusbrunch am Floß, vom Wirtefest in der Steyrer Altstadt bis zur Industriearchitektur als Pop-up-Restaurants. Tavolata soll die Schätze der Region in den Vordergrund rücken – um Regionalität geht’s auch hier. Auf internationale Köche wird verzichtet, denn die Küchenkünstler zwischen Steyr, Stift Schlierbach und dem Nationalpark Kalkalpen präsentieren die Produkte der Manufakturen, Bauern und Handwerker an 15 originellen Plätzen. Picknick oder Fine Dining – Tavolata spannt den kulinarischen Bogen weit. www.tavolata.at
Es geht um Begegnungen
Linz setzt in der touristischen Ansprache auf den Faktor Mensch. Es geht um Individualisierung, um eine breite Wertschätzung der Destination, um hybride Formen und um mehr Tiefe. Georg Steiner, Tourismusdirektor von Linz, setzt gezielt auf die Einbindung der Menschen in der Stadt – „Sie sind die Stadt. Sie setzen die Stadt in Wert, sie sorgen dafür, dass Erlebnisse entstehen – deren Eindruck haften bleibt“. „Linz als Synonym für eine, progressive‘ Tourismusstrategie, die versucht, sinnstiftende Begegnungen zu vermitteln, die mehr sind als Besichtigungen“, so Steiner. Dabei spielen auch die AustriaGuides eine wichtige Rolle als Vermittler und Moderatoren für erlebnisreiche Linz-Aufenthalte – abseits vom Runterbeten von Jahreszahlen. wwww.linztourismus.at
Pilze im Stollen
Und was macht die Steiermark? Eh schon immer Kulinarik, denn dort ist dieses Thema schon seit jeher eines der prominentesten Zugpferde. Das zeigt sich auch in den aktuellen Investitionen: Die 1,6 Mio Investitionsvolumen des Kurhaus Bad Gleichenberg fließen nicht nur in eine neue Kältekammer, sondern auch in ein neues Gastronomiekonzept. Das derzeit wohl Innovativste ist aber der Erzbergstollen Speisepilz: 100 Tonnen Kräuterseitlinge wachsen ab sofort pro Jahr in einem Teil des Erzberger Stollensystems. Am Vertrieb in die Gastro für dieses 1 Mio-Projekt wird gearbeitet. www.steiermark.com
Kulinarische Spitzenleistungen und Events rücken in den Fokus der touristischen Kommunikation. Für Regionen bedeutet das neben der Stärkung lokaler Betriebe auch die Möglichkeit, für den Betrieb ein individuelles Profil herauszuarbeiten.