Die Franz Fischer Hütte in den Riedingtaler Tauern im Lungau ist so eine Hütte: Direkt am Tauern Höhenweg und am Zentralalpenweg wird vegan gespeist. Evelyn Matejka und Tom Burger führen die Hütte, die mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine und zwei Edelweiß im Hüttenranking von Falstaff schon klar die Qualität erkennen lässt. Evelyn ist bereits seit 13 Jahren Hüttenwirtin und hatte schon immer vornehmlich vegetarische Küche auf der Speisekarte, im Sommer 2020 hat sie den Schritt ganz weg vom Fleisch gemacht. Heute sind die Speisen auf der Karte der Franz Fischer Hütte vegan, in wenigen Fällen vegetarisch.
Und die Reaktion der Gäste kann sich sehen lassen, sagt Evelyn: „Viele kommen extra des Essens wegen von weither und verbringen ein paar Tage bei uns heroben mit unserer Pflanzenküche.“ Der Grund für das plant-based Angebot ist Evelyns langjähriger Einsatz um die Belange des Tierwohls und das Bemühen um eine nachhaltige, zukunftsfähige Lebensweise. Und welche Speisen sind besonders beliebt? Insbesondere Berglinsenragout mit Semmelknödel, Hüttenchili mit Polenta und das Tauerncurry mit Dinkelreis haben eine große Fangemeinde.
Fleischlos in den Abend
Gäste, die auf der Hütte übernachten, können am Abend im Zuge der Halbpension aus der Pflanzenküche wählen. Suppe, Salat, Hauptspeise und das Dessert sind plant-based. Bei der Hauptspeise kann man immer zwischen zwei verschiedenen Optionen wählen, so dass jeder auf seinen Geschmack kommt. In ihrem unlängst erschienenen Kochbuch „Hüttenduft“ haben Evelyn und Tom zudem einfache Rezeptideen zur fleischlosen Alpenküche festgehalten. Die Vorlieben zeigen, dass der Hüttengusto bei der fleischlosen Gästefraktion ähnlich gelagert ist, wie bei den Flexetariern: Es darf deftig und muss regional sein – aber eben ohne Fleisch.
Traditionelles am Berg
Das Jochtal Bergrestaurant in Südtirol dagegen setzt auf traditionelle Verpflegung. Klassischerweise ist dort die „Marende“ als Südtiroler Jause sehr beliebt. Bei der Marende, aber auch beim Aperitivo dreht sich viel um den Speck aus der Region sowie Almkäse und verschiedene Brotsorten – insbesondere das Schüttelbrot darf nie fehlen. Die Südtiroler Küche ist grundsätzlich sehr hochwertig und steht stark für Regionalität und Hausgemachtes. Hier wird das Beste von Nord und Süd harmonisch vereint, und das kann auch im Bergrestaurant Jochtal erschmeckt werden. Verschiedene Knödelgerichte sind bei den Gästen genauso beliebt, wie die hausgemachten Ravioli und die Schlutzkrapfen. Gerade die beiden letzten Gerichte zeigen die kulinarische Kombination von mediterran und alpin, die das Besondere der Südtiroler Küche ausmacht. Aber auch der Hüttenklassiker Kaiserschmarren sowie die Schweinshaxen gehören zur Südtiroler Hüttenküche auf 2000 Metern. Die Hütten in Österreich und Südtirol sind jedenfalls vielfältig aufgestellt und auf den Berghöhen kommt jeder auf seine kulinarischen Kosten. Sei es vegan, mit traditioneller Küche und eben dem Kaiserschmarrn, ohne den eine Einkehr fast nicht denkbar ist.