Im Tourismus blickt man bange auf die kommende Wintersaison: Die Vielzahl an Krisen und makroökonomischen Auswirkungen der Corona Pandemie, die Inflation sowie der Ukraine-Krieg haben starke Auswirkungen auf die touristische Entwicklung des bevorstehenden Winters, aber auch auf die kommenden Jahre, ist man beim Beratungsunternehmen mrp hotels überzeugt.
Eine mögliche bevorstehende Energieknappheit, Kostensteigerungen, ein Wirtschafts- und Konsumrückgang gepaart mit hoher Inflation stellen die aktuell größten Herausforderungen der österreichischen Hotellerie dar, sind die mrp-Experten überzeugt: „Die Mechanismen der Geldpolitik verringert den Konsum der Gesellschaft weiter. Hotelprodukte sind je nach Positionierung davon unterschiedlich stark betroffen.
Luxusprodukte verzeichnen, so wie es derzeit bei vielen Betrieben aussieht, keinen Nachfrageverlust.“ Mittelkasse Hotels, im Segment der klassischen „Viersterne Hotels“, werden in kommenden Monaten möglicherweise Nachfrageverluste verspüren. Weiters seien Hotels mit einem hohen Vertragsgeschäft (Reiseveranstalter, Corporate Verträge) besonders vom Wertverlust und den Kostensteigerungen betroffen, da diese häufig ihre Verkaufspreise unterjährig nicht ändern könnten.
Neben dem freizeit-touristischen Gast werde auch der Business-Gast weniger verreisen. Die Wirtschaftssituation ließe auch Unternehmen weiter sparen (insbesondere bei Dienstreisen, Fortbildung, Seminare etc. zu merken). „Die Strom- und Gaspreise lassen die Hoteliers und Liftbetreiber fürchten und können Einschränkungen in den operativen Betrieben und Angebot auslösen. Eine besondere Bedrohung stellen Teilschließungen dar. Der Betrieb von energieintensiven Beschneiungsanlagen oder etwa Wellnessbereiche in Hotels wird kritisch hinterfragt“, ist man bei mrp-hotels sicher.
Profitabilität der Branche weiter schwindend
Die Preissteigerungen der Energiekosten, steigende Nahrungsmittelpreise, Personalengpässe und Kostenerhöhungen ließen die Gewinne von Hotelbetreibern auf ein Minimum schrumpfen. Um die steigenden Kosten abfedern zu können und um 2019-er Werte zu erreichen, müssten Zimmerpreissteigerungen oder Auslastungssteigerungen von über 20 Prozent erzielt werden. Nach Bereinigung der aktuellen Verkaufsraten am Markt sei derzeit zu erkennen, dass die Preise flächendeckend nicht ausreichend angehoben werden konnten, um die Gewinnmargen von 2019 zu halten.