Wenn es um die grüne Zukunft der Gastronomie geht, wird einem Thema oft viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt: der Lebensmittelverschwendung. Fast eine Million Tonnen Lebensmittel werden in Österreich jedes Jahr entsorgt, und mit einem Fünftel trägt auch die Gastronomie ihren Anteil dazu bei.
Das Ausmaß der Umweltbelastung durch weggeworfene Lebensmittel ist gewaltig. Denn auch Lebensmittel, die am Ende des Tages im Müll landen, müssen ressourcenaufwändig produziert werden. Auf deren Weg entlang der Wertschöpfungskette, also von der Landwirtschaft über die Verarbeitung und den Transport bis in den Handel, verursachen diese sogar bis zu zehn Prozent der weltweit produzierten Treibhausgase. Das bedeutet: Jedes Jahr entstehen bis zu zehn Prozent der Treibhausgasemissionen umsonst, da diese Lebensmittel noch nicht einmal gegessen werden.
Lebensmittelverschwendung zu vermeiden ist also wohl eine der naheliegendsten Möglichkeiten, dem Klima etwas Gutes zu tun. Denn zu versuchen, möglichst wenige Lebensmittel zu entsorgen, tut wirklich niemandem weh. Klar ist aber auch, dass in der Gastronomie hierfür immer zwei dazugehören: Wirtin und Gast. Das beste Küchenmanagement nutzt schließlich nichts, wenn der Gast Portionen bestellt, die er nicht essen kann oder möchte.
Ich bin überzeugt, dass auch die ständige Verfügbarkeit von Lebensmitteln einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leistet, dass so viele davon am Ende des Tages im Müll landen. Kaum jemand akzeptiert es heute noch, wenn ein Gericht einmal „gut, aber aus“ ist, weshalb in der Gastronomie eigentlich immer zu viel von allem vorhanden sein muss. Den Menschen wieder beizubringen, dass Lebensmittel ein wertvolles Gut sind, das eben nicht unbegrenzt zur Verfügung steht, wäre ein wichtiger Schritt, um das massive Ausmaß unserer Lebensmittelverschwendung einzudämmen.