Architektur spiegelt die Landschaft wider

Nachhaltigkeit steht bei der Südtiroler Architektur an oberster Stelle und die Natur einzubinden, ist faktisch ein Muss.

TitelbildAlex Filz

SüdtirolFür das Olympic Spa Hotel im norditalienischen Fassatal entwarf NOA eine neue Erweiterung nach nachhaltigem Vorbild, das die umgebende Landschaft integriert. In die Alpenwiese eingebettete Zimmer, begrünte Innenhöfe und eine Sauna mit Blick auf den Wald – die Architektur spielt mit dem Profil der Berge und holte die Natur herein. Der Plan, ein Nebengebäude und eine neue Sauna an das bestehende Haus anzubauen, bot die Gelegenheit, eine „mimetische“ und nachhaltige Intervention zu gestalten.

Der Hauptgedanke des NOA-Entwurfs sah vor, den Schwerpunkt der Zimmer von der Provinzstraße in den dahinter liegenden Hang zu integrieren und sie durch einen unterirdischen Gang mit dem Hotel zu verbinden. Die Sauna hingegen ist ein eigenständiges Holzgebäude am Waldrand und über einen Steg zugänglich.

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Zimmer mit Bergprofil

Das neue Gebäude, das zehn Zimmer und ein Fitnessstudio beherbergt, zeichnet sich durch sein markantes Profil aus, das dem eines Berges ähnelt. An einem Ende weist eine höhere Spitze auf die doppelte Ebene der größten Suite hin, dann fällt das Dach ab, wobei die niedrigeren Spitzen die einstöckigen Zimmer und am anderen Ende das Fitnessstudio markieren. Die Farbpalette der verwendeten Materialien erinnert ebenfalls an die umgebende Landschaft: Die Dachschrägen sind im Grau der Dolomitenfelsen verputzt. Gearbeitet wurde mit lokalen Unternehmen und mit dem Blick auf begrenztes Volumen. Die Zimmer sind nach der ladinischen Sprache benannt, einer Kultur, der die Familie der Eigentümer sehr nahesteht. So sind die vier „Te Bosch“-Zimmer eine Hommage an den Wald, welcher das Interior prägt. In den fünf „Te Aga“-Zimmer, die dem Element Wasser gewidmet sind, befindet sich ein steinerner Brunnen, aus dem reines Bergwasser sprudelt.

„Das Stahlgebäude selbst ist eine Lösung, die wir vor allem für Hotels vorschlagen, wo wir es oft mit großen Kubaturen zu tun haben“, so Architekt Stefan Rier. „Die Entscheidung, einen Teil der Struktur zu integrieren, reduziert das Volumen und ist eine gute Lösung für Bergregionen, wie den Dolomiten.“

www.olympicspahotel.it

Caffè Sacher in Triest

Italien hat bekanntlich eine starke Verbindung zu Österreich und so war es eigentlich höchste Zeit, dass sich dort auch der bekannte Name Sacher findet. Und nicht zufällig ist der Standort Triest, das als Kaffeehauptstadt des Landes gilt.

Wenn Wiener Kaffeehaus-Kultur und italienischer Lebensstil aufeinandertreffen, dann entsteht zum Beispiel das Caffé Sacher in Triest und zeigt auch gleich außergewöhnliche Architektur. Mit der historischen Geschäftseinrichtung verwandelten BWM Designers & Architects gemeinsam mit Aulo Guagnini, Atelier Peter Weisz und Innenarchitektin Evi Märklstätter/ Studio 13 Crad das historische Schuhgeschäft Rosini in das Caffè Sacher Trieste. Das Interior Design orientiert sich am Stil der bereits bestehenden und gleichsam von BWM Designers & Architects gestalteten Cafés im traditionsreichen Hotel Sacher in der Wiener Innenstadt, dem Sacher Eck sowie dem Salon Sacher und integriert sich in die sorgfältig restaurierte Originaleinrichtung aus 1912.

Den Bestand erhalten

Das Geschäftslokal befindet sich in dem denkmalgeschützten Palazzo RAS, die Einrichtung des Geschäftslokales wurde 1912 vom Wiener Atelier der Möbelmanufaktur Heinrich Röhrs im Stil des Wiener Sezessionismus ausgeführt. Die aus der Bauzeit stammende Einrichtung blieb hinter den Einbauten aus den 1960er Jahren fast vollständig erhalten und wurde in Zusammenarbeit mit dem lokalen Denkmalamt sorgfältig freigelegt und restauriert, immer unter größter Rücksichtnahme auf und in Einklang mit dem Bestand.

Im Stile des Art Deco

Das Interior-Konzept orientiert sich wie auch bereits beim Stammhaus Hotel Sacher am Stil der 1920er bis 40er Jahre und verbindet Original-Elemente mit zeitgenössischem Design. Die historischen raumhohen Regalanlagen rund um die steinernen Kamine und die darüberliegenden großen Spiegel werden zur Präsentation der weltbekannten Sacher-Torte genutzt.

Die beiden sezessionistisch dekorierten Pulte aus Holz, weißem und schwarzem Marmor wurden an der ursprünglichen Stelle aufgestellt und als Präsentations- und Kassenpult weiter genutzt. In den Auslagen wurde die bauzeitliche Boiserie wieder freigelegt und rekonstruierend restauriert. Hinter Gipskartonverkleidungen wurde schließlich noch die Stahl-Glaskonstruktion der ebenfalls aus einer Wiener Werkstätte stammenden ursprünglichen Fassade wiederentdeckt und freigelegt.

Altbekannt und doch neu

Bei der neuen Möblierung wurde darauf geachtet, den wertvollen Originalbestand zu integrieren, zugleich aber auch eine Wiedererkennbarkeit der Marke Sacher zu gewährleisten. Der typische rote Samt zieht sich als markantes Merkmal durch die Einrichtung. Die freigelegte ursprüngliche Wandvertäfelung mit facettierten Spiegeln wird in die Gestaltung integriert, um den Raum zu öffnen. Blickfang sind die Leuchten, eine Adaption einer Leuchte des Wiener Architekten Josef Hoffmann aus dem Jahre 1912.

Auf einer Empore befindet sich die neue Bar, mit einer Natursteinplatte als Oberfläche und facettierten Spiegelstreifen verkleidet als zentraler Punkt in Szene gesetzt.

In Anlehnung an das Wiener Haupthaus entstand eine charmante Interpretation der Blauen Bar.

www.sacher.com/de/restaurants/caffe-sacher-trieste/

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