Apfelgeschichten

Äpfel sind das beliebteste Obst in Österreich und die Gründe dafür liegen auf der Hand.

Äpfel schmecken gut, lassen sich in der Küche zu allerlei Köstlichkeiten veredeln und begeistern als Saft Jung und Alt. Sie sind fast das ganze Jahr über aus heimischem Anbau erhältlich und sind zu guter Letzt auch noch sehr gesund.

Landschaftsbilder mit Obstkulturen

Sowohl die Steiermark als auch das benachbarte Südtirol sind landschaftlich durch den Apfelanbau geprägt. Jeder zehnte Apfel in Europa stammt aus Südtirol und mit knapp 40 Prozent Marktanteil ist das Land der größte Bio- Apfellieferant Europas. Doch etliche Konsumenten in Österreich bevorzugen heimisches Obst und greifen lieber zu Äpfeln aus der Steiermark. Mit einer Fläche von knapp 6.000 Hektar ist das Bundesland das größte Apfelanbaugebiet Österreichs. In rund 1.100 Obstbaubetrieben werden jährlich 180.000 bis 200.000 Tonnen Äpfel geerntet. Und auch hier gibt es immer mehr Betriebe, die auf Bio setzen. Bereits 20 Prozent der Plantagenflächen werden nach kontrolliert biologischen Richtlinien bewirtschaftet. Somit liegt die Steiermark mit Bioäpfeln im europäischen Spitzenfeld.

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Neue Sorten von der Apfelplantage

Egal, ob Südtirol oder Steiermark, in den Kulturen werden eher wenige Sorten kultiviert. Die meisten Sorten sind dazu noch relativ jung. Gala, Jonagold, Granny Smith, Pink Lady, Rubens und Golden Delicious sind alles Apfelsorten, die sich in Südtirol mit dem Qualitätssiegel g.g.A. schmücken dürfen und weit über die Grenzen hinaus bekannt sind. Rubens wurde erst 1985 durch die Kreuzung von Elstar und Gala gezüchtet und es kommen immer wieder neue Sorten dazu, wie etwa seit dem letzten Jahr die Apfelsorten Giga®, Cosmic Crisp® und RedPop®.

Eine neue Sorte auf den Markt zu bringen, benötigt viel Arbeit, aber auch Geduld. Wenn alles gut verläuft, kommt die Sorte nach rund 15 bis 20 Jahren auf den Markt. Die neuen Sorten sollen sowohl durch den Geschmack überzeugen als auch durch eine sehr gute Lagerfähigkeit. Insgesamt werden etwa 24 Sorten in Südtirol kultiviert. Aber auch in der Steiermark kommen immer wieder neue Sorten dazu und andere werden weniger angebaut. Neue Sorten sind beispielsweise Kanzi, Rubelit, Sweetango oder Tessa. Jedoch greifen die heimischen Konsumenten immer noch gerne zu den Klassikern wie Gala, Elstar, Jonagold, Golden Delicious, Evelina oder Fuji.

Ein Hoch auf die Vielfalt

Nur wenige Sorten, die vor allem gut lagerbar und optisch ein Hingucker sind, finden den Weg in den Handel. Kaum mehr als 20 Sorten findet man in den Obstabteilungen der Supermärkte. Leider gehen dabei geschmackliche Vielfalt und ein Teil der Inhaltsstoffe verloren. Denn so gab es früher Äpfel, die besonders gut für Kuchen, Kompotte oder Saft geeignet waren und Sorten, die mehr Vitamin C enthielten oder besonders wenige Allergien auslösen.

Wer denkt bei „Schafnase“ und „Krummstingel“ an Apfelsorten? Kaum jemand, denn von den über 20.000 Apfelsorten sind viele für den gewerbsmäßigen Anbau uninteressant. Im heutigen Erwerbsapfelanbau werden nur noch sogenannte Niederstammformen gezogen. Diese stehen dicht nebeneinander, sodass sie schon nach wenigen Jahren eine lockere Hecke bilden Die Apfelbäume sind daher klein und schmal; können so leicht gepflegt und die Früchte ohne Aufwand geerntet werden. Im Gegensatz dazu findet man immer noch Streuobstwiesen, auf denen alte und auch große Bäume wachsen. Darauf gedeihen seltene Apfelraritäten, wie der Oberösterreichischer Brünnerling, der Waldviertler Böhmer oder der Steirischer Maschanzker.

Rund und gsund

Rund und gsundÄpfel enthalten tatsächlich viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, und der regelmäßige Genuss eines Apfels gehört zu einer gesunden Ernährung dazu. Aber nicht in jeder Sorte steckt gleich viel drin. Der Vitamin- C-Gehalt etwa hängt sehr stark von der Reife der Frucht und den Anbaubedingungen, wie Sonnenstunden, Düngung oder Lage, ab. So ist der angegebene Gehalt immer nur ein Durchschnittswert. Die alte Sorte „Freiherr von Berlepsch“ enthält etwa 25 mg Vitamin C pro 100 g Frucht, ebenso wie der Braeburn. Das ist doppelt so viel wie in anderen gängigen Apfelsorten, Golden Delicious oder Alkmene.

Mit schlanken 76 kcal pro Stück punktet der Apfel zudem mit reichlich Kalium, Fruchtsäuren und Pektinen. Ein Apfel am Nachmittag ist der ideale Snack, er liefert Energie, aber nur wenige Kalorien. Er besitzt etwa gleich viel Kalorien wie die Birne, schmeckt aber nicht so süß, da er reichlich gesunde Fruchtsäuren enthält, die Birne aber nicht.

Nicht nur für Schleckermäuler

Der Apfel ist ein Allrounder für Süßspeisen, wobei der Apfelstrudel der Klassiker schlechthin ist. Aber auch Kompotte, Chutneys oder Marmeladen lassen sich aus der runden Frucht zaubern. Dabei nutzen die Köche nicht nur den Geschmack der Frucht, sondern auch den hohen Gehalt an Pektin. Dieser wertvolle Ballaststoff hilft, dass Marmeladen und Chutneys gut gelieren. Ein bis zwei Äpfel in jeder Marmelade verarbeitet, verbessern die Gelierfähigkeit. Äpfel eignen sich auch gut für pikante Gerichte, indem sie durch ihre angenehme Balance aus Süße und Säure den Gerichten eine interessante Note verleihen.

Am besten greift man zu leicht säuerlichen Äpfeln wie Boskop oder Elstar. Diese Sorten harmonieren mit Fisch wie Hering oder Lachs in Fischsalaten, schmecken mit reichlich Zwiebel als Gemüse zu Lamm oder Schwein, mit Speck als Tarte, oder mit Nüssen und Sellerie als Waldorfsalat. Speisen mit Leber oder Blutwurst lieben den Apfel. Ein paar gebratene Apfelscheiben sind ein Genuss.

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