Kochen ist Frauensache. Zumindest, solange es nicht bezahlt wird – Stichwort Care-Bereich. In der Gastronomie hingegen zeichnet sich ein anderes Bild. Der klassische Berufs-Koch ist in der allgemeinen Vorstellung genau das: ein Koch, und keine Köchin. Unter den „100 best Chefs Austria“ werden gerade einmal fünf Frauen angeführt, drei davon als Teil eines Duos mit einem Mann.
Die Gastronomie scheint eine absolute Männerdomäne zu sein, und unsere Gesellschaft transportiert dieses verzerrte Bild konsequent weiter; dazu braucht man nur einen Blick in die Medien zu werfen. Dort werden Frauen immer noch regelmäßig ausgelassen, wenn etwa darum geht, einen Gastronomiebetrieb vorzustellen. Da gibt es viele Beispiele: Zwei Schwestern, die seit Jahren hocherfolgreich ein Restaurant betreiben, medial aber immer noch der Vater im Vordergrund steht. Eine Frau, die mit ihrem Mann ein Lokal führt, in Interviews aber einfach weggelassen wird, obwohl sie die Antworten gegeben hat. Die Liste ließe sich lange fortführen.
Dass sich das ändert, dazu können wir alle etwas beitragen. Wir können zum Beispiel auf Social Media teilen, wenn uns das Essen, das Konzept oder die Gastfreundschaft eines „Female Chefs“ besonders begeistert hat. Wir können uns erkundigen, wer da eigentlich kocht, um unsere eigenen stereotypen Vorstellungen richtigzustellen. Und vor allem: Wir können all die talentierten, fleißigen und inspirierenden Frauen in der Gastronomie genauso feiern wie wir es mit ihren männlichen Kollegen tun.