Waren Sie schon einmal Skifahren und haben sich gefragt, wo eigentlich die Piste herkommt? Wahrscheinlich nicht – das ist ja auch eine komische Frage. Eine Frage, die aber ihre Berechtigung bekommt, wenn man ein wenig darüber nachdenkt. Denn Skipisten sind nicht einfach nur Wiesen, auf denen Schnee liegt. Wiesen gibt es auf unseren Bergen nämlich gar nicht. Skipisten sind eigentlich Weide- beziehungsweise Grünland, das es in der Form nur deshalb gibt, weil Wiederkäuer wie Kühe und Schafe es abfressen oder es von den Bäuerinnen und Bauern gemäht wird. Würden sie das nicht tun, dann würden diese Flächen mit Büschen und Bäumen zuwachsen – und viele unserer Skipisten wären dahin.
Wir können also weite Teile unserer Landschaft in Österreich nur deshalb für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radeln oder eben Skifahren nutzen, weil diese von den Landwirtinnen und Landwirten bewirtschaftet werden. Wir profitieren aber nicht nur in unserer Freizeit von der landwirtschaftlichen Arbeit. Österreich schlägt aus dieser auch sein touristisches Kapital. Immerhin kommen auch viele Menschen aus anderen Ländern im Winter zu uns, um hier Ski zu fahren, und im Sommer ist die schöne Landschaft der mit Abstand wichtigste Grund, warum Touristinnen und Touristen ihren Urlaub in Österreich verbringen.
Ihrer Arbeit im weiteren Sinne als „Landschaftspflegerin“ kann die Landwirtschaft aber nur dann nachgehen, wenn ihr auch ihre Produkte abgenommen werden. Unter diesem Aspekt scheint es auf einmal völlig wahnsinnig, auf der Skihütte Speisen anzubieten, deren Zutaten nicht aus Österreich kommen. Schließlich will hier niemand das eigene touristische Kapital untergraben – oder etwa doch?