Der kulinarische Herbst in Österreich

Kürbis, Wein, Äpfel, Weintrauben, Birnen und natürlich die Schwammerl!

Die Liste jener Genussmittel, die im Herbst Saison haben, ließe sich beliebig verlängern, aber die oben genannten sind zumeist die Hauptdarsteller am herbstlichen Teller. Die meisten Regionen definieren ihre Angebote über die regionalen Produkte und Niederösterreich hat mit dem Weinherbst überhaupt gleich die fünfte Jahreszeit ausgerufen. Die landschaftliche und kulinarische Identität Niederösterreichs wird so stark von der Weintradition geprägt, dass von September bis November hier der Weinherbst in den acht Weinbaugebieten intensive zelebriert wird. Weinverkostungen, Weinfeste, Tage der offenen Kellertüren und Prämierungen sind die Angebote, die samt Riedenwanderungen zu einem kulinarischen Erlebnis werden.

Laut der T-Mona Studie aus dem Jahr 2022, geben österreichweit 5% der Urlauber Wein & Kulinarik als Erstmotiv an, 30 % aller Touristen sind wein- und kulinarikaffin, gibt um die Hälfte mehr aus und wird vom heimischen Gast dominiert, der zu über 80% regelmäßig (wieder)kommt. Der Weinherbst ist also sowohl hier als auch in der Südsteiermark ein starkes Buchungsmotiv. Laut Michael Duscher, GF der NÖ Werbung, ist der Weinherbst Niederösterreich die größte weintouristische Initiative Europas und seit 1996 DAS Markenzeichen des Bundeslandes.

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Neue Formate als Zugpferd

Brutal lokal und fest verwurzelt ist der Slogan der neuen Erlebnisreihe „Waldviertler TischKultur“, deren regionale Kochkunst ein Dinner auf Hauben-Niveau aus den ureigenen Bodenschätzen kreiert und damit die pure Essenz des Waldviertels vermittelt. Und das Ganze in naturnaher Kulisse. Ins Leben gerufen wurde das Format gemeinschaftlich von lokalen Akteuren im Waldviertel. Bodenständig wie der Biss in Omas speckige Waldviertler Erdäpfel-Knödel, aber auch neu interpretiert und mit Raffinesse der Haubenköche zubereitet. Die Waldviertler TischKultur vereint kulinarische Klassiker auf Hauben Niveau, dazu moderne Facetten der Kultur und der traditionellen Waldviertler Handwerkskunst. Zum Dinner geladen wird unter freiem Himmel, am Waldesrand oder in typischen Waldviertler Locations, die nur für diesen speziellen Anlass ihre Pforten öffnen. Regionalität, Reduktion und Ressourcenschonung zeichnen die Facetten vom neuen Waldviertler Ess-Erlebnis aus.

www.niederoesterreich.at

Bäuerliche Tradition

Der Bauernherbst ist im Salzburgerland die bekannteste Marke.
Der Bauernherbst ist im Salzburgerland die bekannteste Marke.

Genuss, Tradition & Brauchtum – dafür steht der Salzburger Bauernherbst, wo die Besonderheiten des bäuerlichen Lebens mit Hoffesten, Erntedankfeiern und Almabtrieben zelebriert wird. Kulinarisch werden die einzelnen Regionen in der Vordergrund gestellt: Ein Kesselwurst- Sonntag, eine Sonnenaufgangs- Wanderung mit Bergfrühstück in Zell am See, ein Strudelfest in Mittersill oder das traditionelle Lungauer Schöpsessen (Schafbratnessen). Dazu werden die berühmten Lungauer Eachtling (Kartoffeln) und Semmelknödel serviert. Überall stehen die Bauern im Mittelpunkt und demonstrieren eindrucksvoll, was sie alles auf die Tische bringen.

Eindrucksvoll sind auch die Zahlen, die aus dem Bauernherbst lukriert werden: 14.000 aktive Teilnehmer richten in 76 Bauernherbst-Orten rund 2.000 Veranstaltungen und Feste aus. Seit dem ersten Bauernherbst-Jahr 1996 stieg die Besucheranzahl bei den Festen von 150.000 auf rund 500.000 und damit ist der Bauernherbst die bekannteste touristische Produktmarke im SalzburgerLand, denn rund 50% aller Sommergäste kennen ihn. Rund 100.000 Nächtigungen werden durch Bauernherbst- Busreisen über Reiseveranstalter generiert und die Wertschöpfung für den ländlichen Raum ist beeindruckend: Der (Bauern-)Herbstgast im Salzburger- Land gibt pro Person und Nacht durchschnittlich € 159,- aus (ohne Anreise). (Quelle: Tourismus Monitor Austria, 2018). 260 Bauernherbst-Wirte und 330 Bauernherbst-Bauern bieten ihre Schmankerl an.

www.salzburgerland.com

Und was macht Oberösterreich?

Pilgern als Gegetrend zu immer höherem Tempo erfreut sich steigender Beliebtheit.
Pilgern als Gegetrend zu immer höherem Tempo erfreut sich steigender Beliebtheit.

OÖ schwelgt heuer mit Bruckner Jubiläum und Kulturhauptstadt im Kulturfieber, wobei auch hier die Kulinarik mit „Hungrig auf echt“ immer eine wesentliche Rolle spielt. Wobei einer der „Bringer“ im Herbst das Pilgern ist. Aufgrund des vielfältigen Angebotes an Pilgerwegen und spirituellen Wanderwegen und der guten Infrastruktur an Übernachtungs- Einkaufs-Rücktransportmöglichkeiten, ist das Interesse am Pilgern sehr hoch. Zu Fuß, mit dem Rad oder auf dem Pferd, vom Johannesritt im Mühlviertel, dem Sebaldusweg am Rande des Nationalpark Kalkalpen bis hin zum Donausteig. Verstärkte Anfragen an die Pilgerstelle und eine Abfrage von 2020 zeigt, dass jährlich rund 10.000 Personen mit Pilgerbegleitern unterwegs waren. Eine Broschüre fasst erstmals auch Oberösterreichs 21 Pilgerwege und zeigt Angebote populärer Heiliger bis hin zu neuen Wegen, die brennende spirituelle Themen unserer Zeit ansprechen. Nicht zuletzt ist die schnelllebige Zeit ein Treiber für die Langsamkeit des Pilgerns.

www.oberoesterreich.at

Österreich hat eine Menge an kulinarischen Köstlichkeiten zu bieten, es liegt an den Protagonisten, dies auch entsprechend zu vermarkten und in die Auslage zu stellen. Frei nach dem Motto: Zeig was Du hast!

Südtirol macht das mit dem Törggelen ganz ausgezeichnet: Als Kulturgut bereits fest etabliert, öffnen Höfe ihre Buschenschanken und servieren zum jungen Wein Regionales – Stichwort Speck und Maroni. Die Wertschöpfung bleibt am Hof und in der Region, was zu einem Aufschwung der Bauern führte. Mit elf Prozent Beitrag zur Wertschöpfung ist der Tourismus in Südtirol eine wichtige Säule und die fünfte Jahreszeit, wie sie auch hier genannt wird, das Törggelen, trägt wesentlich dazu bei.

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