Die österreichische Lebensmittelproduktion ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Denn für sie gelten nicht nur deutlich strengere Vorschriften als in den meisten anderen Ländern dieser Welt, sie ist es auch, die unseren Lebensraum so aussehen lässt, wie er aussieht. Und sorgt dafür, dass jedes Jahr 100.000e Touristinnen ihren Urlaub bei uns in Österreich verbringen.
Hochwertigste Lebensmittel und eine gewaltige Wertschöpfung: Zwei gute Gründe, die heimische Lebensmittelproduktion zu erhalten – vor allem für die Gastronomie. Möchte man zumindest meinen. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Denn momentan erleben wir einen Trend, der sich ganz klar von Österreich entfernt. Großhändler berichten, dass schon lange nicht mehr so wenig auf Herkunft geachtet worden sei. Und auch nicht auf Qualität. Egal, Hauptsache billig.
Dass diese Entwicklung langfristig auch der Gastronomie schadet, bedenken dabei die wenigsten. Überall dort, wo Lebensmittel anonym bleiben dürfen, kann man heimlich das Käfigei auf den Teller legen und kaum jemand wird es bemerken. Das schadet wiederum jenen Betrieben, denen österreichische Qualität wichtig ist. Es ist also ein Teufelskreis. Und aus dem gibt es nur einen Ausweg: Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Denn nur dann haben Gastronominnen eine ehrliche Chance, sich mit heimischen Lebensmitteln für unseren Lebensraum zu entscheiden.