Der 11. Tourismus-Mobilitätstag, der am 5. November 2024 in Zell am See stattfand, bot 150 Experten aus verschiedenen Bereichen die Gelegenheit, sich über nachhaltige Mobilitätslösungen im Tourismussektor auszutauschen. Organisiert von den Ministerien für Arbeit und Wirtschaft sowie Klimaschutz, widmete sich die Veranstaltung der Frage, wie der Tourismus in Zeiten des Klimawandels umweltfreundlicher gestaltet werden kann – eine Herausforderung, die nicht nur die Branche, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes betrifft.
Wachsendes Interesse an nachhaltiger Mobilität
„Dem Tourismussektor als einem der größten heimischen Wirtschaftszweige kommt besondere Bedeutung zu“, betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zu Beginn. „Einerseits sind Tourismusdestinationen und -angebote immer stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen, andererseits ist gerade die touristische Mobilität der Treiber der Gesamtemissionen eines jeden Urlaubs. Die Sensibilität für Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Bereich der Mobilität steigt. Bedarfsorientierte Mobilitätslösungen, die Bahnfahren, Shuttledienste, Fahrradverleih und Anreize zum Zu-Fuß-Gehen kombinieren, sind daher ein Schlüssel zu mehr Klimaschutz.“
Nachhaltige Mobilität als Schlüssel zum Erfolg
Die steigende Nachfrage nach klimafreundlichen Mobilitätslösungen im Urlaub ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Auch Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler sieht nachhaltige Mobilität als entscheidenden Faktor für einen zukunftsorientierten Tourismus. „Immer mehr Gäste sind an klimafreundlichen Mobilitätslösungen für ihren Urlaub interessiert und teilweise sogar angewiesen“, so Kraus-Winkler. „Viele Destinationen haben bereits nachhaltige Mobilitätslösungen geschaffen. Diese müssen wir weiter vorantreiben und kommunizieren.“
Best-Practice-Beispiele für nachhaltige Mobilitätskonzepte
Einer der Höhepunkte des diesjährigen Mobilitätstags war die Vorstellung bereits erfolgreicher regionaler Mobilitätskonzepte, wie etwa das Modell des Ybbstalradwegs oder das Konzept des Bergsteigerdorfs Großes Walsertal. Hier zeigen verschiedene österreichische Regionen eindrucksvoll, wie nachhaltige Mobilität mit touristischen Angeboten verknüpft werden kann. Besonders hervorzuheben ist auch das RESY-System, das als regionales Informations- und Monitoringsystem in Tourismusgebieten dazu beiträgt, nachhaltige Mobilitätslösungen besser zu koordinieren und transparenter zu gestalten.
Für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus setzte auch die Österreich Werbung bereits vor Jahren auf einen aktiven Fokus auf Radreisen. In Zusammenarbeit mit Landestourismusorganisationen führt die Agentur seit fünf Jahren eine Kampagne, die in den wichtigsten „radaffinen“ Herkunftsmärkten gezielt Urlauber anspricht. Auch zu aktuellen Trends und Entwicklungen im Radtourismus wurden zahlreiche Workshops organisiert, die den Austausch von Best-Practice-Beispielen fördern.
Auszeichnungen für vorbildliche Klimaschutz-Initiativen
Abgesehen von diesen konkreten Mobilitätslösungen wurde bei der Veranstaltung auch das „Österreichische Umweltzeichen Tourismusdestinationen“ thematisiert, das Destinationen für ihre nachhaltige Entwicklung auszeichnet. In einem Land, in dem der Tourismus eine wichtige Wirtschaftsbranche darstellt, wird nachhaltiger Tourismus als entscheidend für die langfristige Zukunftsfähigkeit angesehen.
Manuel Resch, CEO von Zell am See-Kaprun Tourismus GmbH, ist stolz darauf, dass seine Region als Gastgeber für den diesjährigen Tourismus-Mobilitätstag gewählt wurde. „Unsere kontinuierlichen Bemühungen um eine nachhaltige Tourismusentwicklung haben Anerkennung gefunden. Die Zukunft des Tourismus liegt in der nachhaltigen Mobilität, und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Experten und Entscheidungsträgern Impulse für diesen wichtigen Bereich zu setzen“, so Resch.
Der Weg in eine nachhaltigere Zukunft
Bereits im Vorfeld des 11. Tourismus-Mobilitätstags wurden herausragende Institutionen und Tourismusanbieter für ihre Bemühungen im Bereich Klimaschutz ausgezeichnet. So wurden von der klimaaktiv mobil-Initiative des Klimaschutzministeriums besonders vorbildliche Partner aus ganz Österreich geehrt, die sich durch ihr Engagement für gesunde und klimafreundliche Mobilität in der Tourismusbranche hervorgetan haben.
Die Tourismusbranche steht heute vor der Herausforderung, sich zukunftsfähig aufzustellen – und nachhaltige Mobilität ist dabei eine der entscheidendsten Säulen. Der Tourismus-Mobilitätstag 2024 in Zell am See bot nicht nur wertvolle Impulse, sondern auch konkrete Lösungen für eine umweltfreundlichere und klimafreundlichere Zukunft des Tourismus.