Das Café Mozart feierte am 7. November 2024 seinen 230. Geburtstag. Im legendären Kaffeehaus am Albertinaplatz versammelten sich nicht nur prominente Gäste wie Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck und Vertreter der Wiener High Society, sondern auch ein besonderes Gefühl von Tradition, Kultur und Gastfreundschaft, das seit Jahrhunderten das Wesen dieses historischen Ortes prägt.
Der Geburtstag glich einer Zeitreise in die Vergangenheit eines der ältesten Kaffeehäuser Wiens. In einem besonderen Geburtstagsbrunch ließen die Betreiberfamilien Querfeld, Klezl und Winkler die Geschichte des Café Mozart Revue passieren und blickten mit voller Vorfreude in die Zukunft. „Wir sind uns der besonderen Geschichte des Hauses bewusst und fühlen uns geehrt, einen Teil davon als Betreiberinnen, hoffentlich noch die nächsten 230 Jahre, begleiten zu dürfen“, sagte Karoline Klezl, die heute das Café führt und die Tradition des Hauses mit Leidenschaft fortführt.
Vom ersten Schanigarten zum kulturellen Erbe
Die Geschichte des Café Mozart beginnt 1794, als Georg Pöhlein im Bürgerspitalzinshaus das erste Kaffeehaus eröffnete, noch bevor die bekannten Kulturstätten wie die Staatsoper oder die Albertina ihren Platz in Wien einnahmen. 1836 erfuhr das Café eine bedeutende Renovierung unter Simon Corra und erlangte den Ruf eines der vornehmsten Kaffeehäuser der Stadt. Es besaß sogar den ersten Schanigarten Wiens – eine damals revolutionäre Neuerung.
Der jetzige Name „Café Mozart“ wurde 1929 von Cafetier Oskar Hornik gewählt, inspiriert von dem Mozartdenkmal auf dem Albertinaplatz. Das Kaffeehaus wurde zu einem Treffpunkt für Literaten, Künstler und Politiker, die hier in gemütlicher Atmosphäre und bei einer Tasse Kaffee über die großen Themen der Zeit diskutierten. „Das Café Mozart hat eine besondere Bedeutung für mich, weil es mich schon mein ganzes Leben lang begleitet“, so Karoline Klezl, deren Familie das Café seit 33 Jahren führt.
Ein Ort der Gastfreundschaft und Tradition
Auch 230 Jahre nach seiner Eröffnung bleibt das Café Mozart ein unverwechselbarer Teil der Wiener Identität. Die traditionelle Wiener Kaffeehauskultur, die hier seit Generationen gepflegt wird, hat nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Die Betreiberfamilien und das gesamte Team sorgen dafür, dass das Café Mozart nicht nur ein Ort der Kaffeehauskultur, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für Kulturschaffende und Liebhaber des „Wiener Schmähs“ bleibt.
Bürgermeister Michael Ludwig hob in seiner Ansprache hervor, dass „die Wiener Kaffeehauskultur mit all ihren Traditionshäusern ein fester Bestandteil unserer Stadt ist und wesentlich zu ihrem einzigartigen Charme beiträgt“. Er erinnerte dabei an den legendären Satz „Können wir uns nicht im Café Mozart treffen?“, der dem Wiener Kaffeehaus in dem Kultfilm Der dritte Mann internationale Bekanntheit verschaffte. Ein wahrer Kulturschatz, der in Wien bis heute allgegenwärtig ist.
Ein Blick in die Zukunft
Die Betreiberfamilien sind stolz darauf, das Café Mozart in dritter Generation zu führen. Der Geburtstag war nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch eine Bestätigung für den fortwährenden Erfolg des Hauses. „Obwohl das Café Mozart auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, ist hier die Zeit nicht stehen geblieben“, so Karoline Klezl. „Und dafür sorgen die Menschen im Kaffeehaus, die es tagtäglich mit Leben füllen – von unseren Gästen bis hin zu unseren Mitarbeitenden.“
Das Jubiläum war auch eine Gelegenheit, über die Zukunft des Café Mozart nachzudenken. Die Liebe zur Tradition und das Bewusstsein um die Geschichte des Hauses gehen Hand in Hand mit der Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln und Neues zu wagen. Dabei bleibt der Ursprung des Hauses – die gemütliche Atmosphäre, die Gastfreundschaft und der klassische Wiener Charme – stets erhalten.