Erfolgreiche Hotelkonzepte sind jene, wo die Zahlen stimmen und die Gäste wiederkommen. Logischerweise! Dass dies nicht dem Zufall überlassen wird, ist auch klar und weil schon vieles da war und vieles versucht wurde, ist es nicht ganz einfach, Neues zu (er)finden.
„70 Prozent der Hotelgäste schaffen die Smiley- Challenge!“
Dietmar Hehenberger, Visionär und Inhaber des Hotels Freigold
Was also sind erfolgreiche Konzepte? Jene, die eine klare Aussage haben und die beide Enden der Gästeklientel bedienen. Das kann zum einen Ruhe sein und sich klar vom Mainstream der Digitalisierung und Technik abgrenzen. Zum anderen kann das aber auch Action und ganz aktive Einbeziehung des Gastes sein, wie das zum Beispiel das Impulshotel Freigold in Freistadt macht.
Dort ist Dietmar Hehenberger, umtriebiger Hotelier und Gastronom, 2023 mit einem ganz neuen Konzept angetreten. Aktiv sein und mitmachen, ist die Devise und das Ganze wird, so gewünscht, in Form einer Challenge mit zehn Punkten aufbereitetet. Mit der Kniebeugegen-Challenge beim Check sind die Gäste dann schon mitten drin im Programm., dann wird Stiegen steigen statt Aufzug fahren empfohlen. Hat der Gast diese zehn absolviert, spielt er im „Moneymaker“ um ein Gratis-Wochenende für Zwei im Freigold.
Was aber für die Gäste eine völlig unterschiedliche Herausforderung darstellt. Denn für die einen ist es die spezielle Zahl im Außenpool, die schwierig ist, für die anderen, für einen Tag das Handy abzugeben. „Tatsächlich schaffen aber 70 Prozent der Gäste die Smiley- Challenge“, so Dietmar Hehenberger. Besonders beliebt im aktiven Bereich sind Yoga, Eisbaden und die Indian Balance. „Denn diese Aktivitäten bieten nicht nur körperliche Ertüchtigung, sondern fördern auch das innere Gleichgewicht und die mentale Entspannung“, so Hehenberger. „Unsere Gäste schätzen die Möglichkeit, sich in einer stressfreien Umgebung zu regenerieren und neue Energie zu tanken.“‘ Nach nur einem Jahr seit der Eröffnung gibt es bereits einige Gäste, die zum fünften Mal (ein Paar sogar zum 10. Mal) zurückkehrten. „Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unsere Angebote sowie die Atmosphäre bei unseren Besuchern gut ankommen. Tatsächlich reisen etwa 90 % unserer Gäste mit den Worten ab, dass sie gerne wiederkommen möchten!“
Die meisten der Gäste kommen aus Österreich sowie Deutschland und der Schweiz und sorgten im ersten Jahr für 39.000 Nächtigungen, was die angepeilten 30.000 dann doch noch um einiges übertraf. Es geht also um Selfness im Urlaub, die im Impulshotel Freigold noch durch die Challenge angespornt wird.
Unter dem Titel ‚Das Hotel der Zukunft‘ präsentierten wir vor Kurzem innovative Konzepte und praxisbezogene Beispiele zur Optimierung der Performance. Die vorgestellten Lösungen zielen darauf ab, nicht nur auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren, sondern auch langfristig eine stabile und erfolgreiche Unternehmensführung zu gewährleisten. Neben digitalen Lösungen, die Effizienz steigern, wurden auch Nachhaltigkeitskonzepte hervorgehoben, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten.
Die zentrale Botschaft lautet: Erfolgreiche Betriebe müssen in der Lage sein, sich an veränderte Bedingungen anzupassen, ohne dabei ihre Kernwerte aus den Augen zu verlieren. Die vorgestellten Konzepte bieten hierfür praxisorientierte Ansätze, die leicht in den Arbeitsalltag integriert werden können und sowohl kurzfristig als auch langfristig Wirkung zeigen.“
Lesemotion
Dem gegenüber steht die Philosophie der Lesehotels: Sie bieten Bibliotheken oder auch „Wohnzimmer“, die voll mit Büchern und gemütlichen Leseecken sind. Sie finden sich in Österreich, Südtirol und Deutschland und sind in der Stadthotellerie genauso angesiedelt, wie im Grünen.
Das Lesehotel in Bad Goisern ist so ein exemplarisches Beispiel: Es verfügt über 12.000 Bücher, die 20 Zimmer sind mit Neuerscheinungen aus 20 Verlagen bespielt und frühstücken kann man den ganzen Tag – mit einem Buch in der Hand!
Auch in den öffentlichen Hotelbereichen halten Bücher und Buchregale vermehrt Einzug. Bücherkisten in den Zimmern, Texte an Wänden und auf Kopfpolstern! Die Botschaften, die damit vermittelt werden, sind mannigfaltig und reichen von tiefsinnigen Zitaten und literarischen Weisheiten bis hin zu witzigen Kommentaren. Eines ist ihnen gemeinsam und beschreibt auch deutlich die Philosophie hinter dem Konzept: „Weg von der Digitalisierung, dem Bloggerwesen und der Influenzer-Community.“
Manche Leshotels kooperieren mit lokalen Buchhandlungen, die dann die gewünschte Lektüre ins Haus bringen, andere haben Verträge mit einem Verlag, der dann das Hotel mit den aktuellen Neuerscheinungen ausstattet und wieder andere – und das tun die meisten – holen sich Autoren für Lesungen. Und da nicht selten lokale Schriftsteller, die damit eine Bühne außerhalb ihres regionalen Dunstkreises erreichen.
Nach diesem Exkurs ist es nicht ganz leicht, erfolgreiche Hotelkonzepte zu definieren, weil die Ausrichtungen völlig unterschiedlich sind. So unterschiedlich allerdings, wie die Gäste auch.
Und damit ist auch alles gesagt: Verschiedene Erwartungen, verschiedene Angebote. Was aber klar ist und für alle gilt: Die Positionierung muss genau klar, wie für den Gast erkennbar sein. Am besten schon im Namen!
Faktoren für erfolgreiche Konzepte
- Architektonisch ist Raumgroßzügigkeit wichtig, bei den Soft- Faktoren zählt die Atmosphäre.
- Digital ist optimal, aber die physische Wahrnehmung gewinnt umso mehr Bedeutung, je mehr technisiert wird
- Ein breites Spektrum sowohl an kulinarischen, als auch an Wellness-Angeboten
- Themenhotels – klare Positionierung und klare Aussage
- Boutiquehotels – sie sind flexibel, weil sie sich durch ihre Positionierung „individuell“ alle Möglichkeiten offen lassen, auf aktuelle Trends zu reagieren