Echte Berge brauchen echte Verantwortung – ein Leitsatz, der im Montafon gelebte Realität ist. Die nächtigungsstärkste Tourismusdestination Vorarlbergs hat einen Meilenstein erreicht: Seit kurzem trägt die Region als erste Destination Vorarlbergs das renommierte Österreichische Umweltzeichen für Tourismusdestinationen. Nach einem zweijährigen Zertifizierungsprozess wurde dieser Erfolg gefeiert, der das Engagement des Montafons für nachhaltige Tourismusentwicklung bekräftigt. Damit reiht sich die Region unter die Vorreiter eines Tourismus, der Zukunft und Verantwortung vereint.
Nachhaltigkeit als langfristiges Versprechen
„Die Zertifizierung ist für uns nicht nur ein Erfolg, sondern ein Versprechen für die gesamte Region und an unsere Gäste“, betont Manuel Bitschnau, Geschäftsführer der Montafon Tourismus GmbH. Mit diesem Versprechen hebt sich die Region bewusst von kurzfristigen Trends ab. Die Grundlage der Auszeichnung bilden die Richtlinien des Umweltzeichens, die seit den 1990er Jahren klare Standards setzen. Seit 2022 gelten auch spezifische Kriterien für Tourismusdestinationen, die ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in den Fokus rücken.
Ein Gemeinschaftswerk vieler Hände
Die Einreichung der Montafon Tourismus GmbH für das Umweltzeichen im September 2024 war das Ergebnis monatelanger Vorbereitung. Das PIZ Montafon, ein Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus, leitete und koordinierte den Prozess. Gemeinsam mit den acht Tourismusgemeinden und weiteren Partnern – von Gastgebern über Bergbahnen bis zu Vertretern von Naturschutz und Kultur – wurden 60 verpflichtende und mehr als 40 optionale Kriterien erfüllt. „Die Zertifizierung ist ein Gemeinschaftswerk“, sagt Heidrun Stoiser, Projektmanagerin im PIZ Montafon. „Es spiegelt die Zusammenarbeit aller Stakeholder wider.“
Best Practices und Leuchtturmprojekte
Die Basis für die Zertifizierung war durch bereits bestehende Initiativen gelegt. Besonders hervorzuheben ist der Verein „bewusstmontafon“, der seit den 1990er Jahren regionale Produkte fördert und Regionalität in Gastronomie und Einkauf verankert hat. Auch das Projekt „Naturverträglicher Bergsport“ setzt Maßstäbe, indem es Sport und Naturschutz durch Lenkungsmaßnahmen vereint. Ergänzt werden diese Ansätze durch ein aktives Lebensraummanagement und nachhaltige Veranstaltungen, die sowohl Einheimischen als auch Gästen zugutekommen.
Ein weiteres Leuchtturmprojekt ist die Arbeitgebermarke Montafon, die die Arbeitsbedingungen in Tourismusbetrieben verbessert und das Tal als attraktive Arbeitgeberregion positioniert. Manuel Bitschnau fasst zusammen: „Neben allen Musskriterien erreichte das Montafon bei den Sollkriterien 109 von notwendigen 30 Punkten, worauf wir wirklich stolz sein können.“
Ein Zeichen mit Blick nach vorn
Das Österreichische Umweltzeichen markiert für das Montafon keinen Endpunkt, sondern den Beginn weiterer ambitionierter Vorhaben. „Wir sehen das Umweltzeichen nicht als Abschluss, sondern als Ansporn“, erklärt Stoiser. Konkrete Ziele sind unter anderem die Entwicklung einer Klimaschutzstrategie, die bis 2040 zur Erreichung von Netto-Null führt, sowie eine Anpassung an klimatische Veränderungen und die Verbesserung der Barrierefreiheit.