Die Plattform Airbnb hat in den letzten Jahren die Art und Weise, wie Menschen reisen und Unterkünfte buchen, grundlegend verändert. Kurzzeitvermietungen bieten Gäste aus aller Welt flexible und oft preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten. Doch dieser Trend bringt auch erhebliche Herausforderungen für den Wohnraumschutz in städtischen Gebieten mit sich. Insbesondere in dicht besiedelten Innenstadtbezirken vieler Städte, darunter auch Wien, führt die zunehmende Nutzung von Wohnungen als Ferienunterkünfte zu Konflikten mit den Bedürfnissen der Anwohnenden und der kommunalen Wohnraumpolitik.
Die Auswirkungen von Airbnb auf den Wohnungsmarkt
Die Vermietung von Wohnungen über Plattformen wie Airbnb kann zu einer Verknappung des regulären Wohnraums führen. Eigentümerinnen und Eigentümer entscheiden sich zunehmend dafür, ihre Immobilien kurzfristig an Touristinnen und Touristen zu vermieten, anstatt sie langfristig an lokale Mieterinnen und Mieter zu vergeben. Dies erhöht den Druck auf den Wohnungsmarkt, steigert die Mieten und erschwert es der lokalen Bevölkerung, bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau beispielsweise sind aktuell rund 4,2 Prozent aller Wohnungen auf Airbnb gelistet. Diese Zahl hat sich in den letzten zehn Jahren verzehnfacht – von 70 Objekten im Jahr 2014 auf 720 im Jahr 2024. Solche Entwicklungen sind symptomatisch für viele Innenstädte, in denen der Wohnraum ohnehin knapp ist.
Illegale Kurzzeitvermietungen und ihre Folgen
Neben den regulären Angeboten gibt es auch zahlreiche illegale Kurzzeitvermietungen, die ohne Genehmigung oder unter Umgehung von Vorschriften betrieben werden. Besonders problematisch sind dabei sogenannte Schlüsselboxen, die anonymen Zugang zu Wohnungen ermöglichen. Diese Boxen werden häufig im öffentlichen Raum angebracht und führen zu einer erhöhten Präsenz fremder Personen in Wohngebieten, was die Lebensqualität der Anwohnenden beeinträchtigt.
Der 7. Bezirk in Wien reagiert auf diese Herausforderungen mit einem konsequenten Vorgehen: Bezirksvorsteher Markus Reiter hat persönlich illegale Schlüsselboxen entfernt und kündigt an, flächendeckend gegen solche Praktiken vorzugehen. „Unser Bezirk ist kein Spielplatz für illegale Machenschaften“, betont er. Dieses Engagement zeigt, wie wichtig lokale Initiativen für den Schutz des Wohnraums sind.
Auf Seite 2: Regulatorische Maßnahmen und ihre Grenzen







