Weltweit gibt es ca. 120 Kaffeesorten aber nur zwei sind relevant für den Genuss in der Tasse: Arabica und Robusta. Ein vom Menschen gemachter Mythos ist die Annahme, dass Arabica von besserer Qualität sei als Robusta. Typische italienische Espresso-Mischungen enthalten auch hochqualitative Robusta Bohnen, denn sie sind nicht zuletzt für den hohen Koffeingehalt, die niedrigere Säure, den nussig-schokoladigen Geschmack und die schöne Crema zuständig.
Ich vergleiche die Sortendiskussion gerne mit Wein. Die Rebsorte alleine gibt keinen Anhaltspunkt, ob das Ergebnis im Glas gut ist oder nicht. Region, Boden, Klima und nicht zuletzt der Winzer und der Umgang mit der Pflanze sind für das Ergebnis zuständig. Leider hat sich an den intern. Kaffeebörsen bei Robusta eine nachweislich größere Toleranz für Fehler im Rohstoff etabliert.
So darf z. B. an der Londoner Börse (LIFFE) ein Vertrag über Robusta etwa 450 Defekte für eine 500g- Probe aufweisen, bei Arabica nur etwa 10 % davon. Das Thema ist sehr komplex und hier in der Kolumne nicht erfassbar. Mehr dazu findet ihr bei Boscoverde unter https://boscoverde.at/kaffeewissen/
Fazit: Robusta ist eine tolle Sorte, die nicht schlecht gemacht werden sollte.