Vom 26. bis 28. Juni trafen sich die deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie auf Einladung von HotellerieSuisse in Zürich. Die Fachverbände Hotellerie und Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) diskutierten gemeinsam mit Vertretern der deutschsprachigen Verbände die aktuellen sowie länderübergreifenden Herausforderungen der Branche. Neben dem steigenden Arbeitskräftemangel und dem Thema Nachhaltigkeit stehen momentan insbesondere in Deutschland und Österreich die sich verschärfenden Unsicherheiten in der Gas- und Energieversorgung sowie die starke Inflation im Fokus.
Gemeinsam gegen den Arbeitskräftemangel
Die Hotellerie und Gastronomie leidet nicht erst seit der Coronakrise an einem Arbeitskräfte- und Nachwuchsmangel, die vergangenen zwei Jahre haben die Situation allerdings noch weiter verschärft. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und Lösungen auf den Weg zu bringen, wurden von den Verbänden gemeinsam wichtige Schritte definiert: Für das Finden von Mitarbeitern werden Betriebe verstärkt neue Recrutingwege beschreiten müssen.
Die Verbände haben dafür Ausbildungen für Quereinsteiger aus anderen Branchen geschaffen und für das Binden von Mitarbeitern wird noch stärker auf Aus- und Weiterbildung gesetzt. Zudem ist die Politik gefordert, die Beschäftigungsmöglichkeit von Arbeitskräften aus Drittstaaten zu erleichtern. „Eine Möglichkeit, neben der klassischen Saisonierbeschäftigung, wäre die Schaffung eines Aufenthaltstitels für Menschen, die bei uns eine Lehre absolvieren wollen“, sagt Johann Spreitzhofer, Obmann des Fachverbandes Hotellerie.
Bewusstsein für nachhaltiges Reisen ist gestiegen
Nicht nur die Branche hat sich durch Corona gewandelt, auch Gästebedürfnisse haben sich verändert. So hat das Bewusstsein für nachhaltiges Reisen in der Bevölkerung weiter zugenommen. Betriebe sind nun zunehmend gefordert, ihre Bestrebungen im Bereich Nachhaltigkeit sichtbar zu machen.
Auch die Deklaration von Lebensmittel- sowie Tierwohlangaben gewinnen in der Gesellschaft an Bedeutung. „Der richtige Ansatz ist hier, Kennzeichnung auf freiwilliger Basis durch geeignete Maßnahmen zu fördern und Betriebe, die sich Regionalität und Qualität verschrieben haben, in der Vermarktung zu unterstützen. Bestrebungen nach verpflichtenden Kennzeichnungsvorschriften im Gastgewerbe werden länderübergreifend abgelehnt“, betont Gastronomie-Obmann Mario Pulker.
Fortschreitende Digitalisierung als Chance
Ein weiterer Trend, der die Branche über alle Landesgrenzen hinweg beeinflusst, ist die fortschreitende Digitalisierung. Für Hotellerie und Gastronomie nicht nur Herausforderung, sondern auch Chance, denn durch den Effizienzgewinn der Digitalisierung steht wiederum mehr Zeit für die Gästebetreuung zur Verfügung.