Ein guter Grund zum Feiern, aber auch um zurückzublicken, wie alles begonnen hat. Viele Aktivitäten von Biogast stehen heuer im Zeichen des Jubiläumsjahres. So auch die Biogast Messe, die größte Bio-Fachmesse Österreichs, die Mitte September auf einer Ausstellerfläche von über 2.000 m² im Welser Messezentrum stattfand. Sonja G. Wasner war vor Ort und traf dort Geschäftsführer Horst Moser, um über Trends, Regionalität und Zukünftiges zu sprechen.
Ca. 800 Besucher aus ganz Österreich und dem angrenzenden Ausland besuchten die heurige, wie immer eintägige Fachmesse von Biogast, die über mehrere Monate geplant und umgesetzt wird. Für die Messe reisten etwa 190 Aussteller an, um ihre Neuheiten zu präsentieren. Biogast wurde mit diesem Format heuer auch mit dem Nachhaltigkeits-Oscar der niederösterreichischen Wirtschaft, dem „TRIGOS NÖ” für das Projekt „BIOGAST Messe 2018: Erste Messe mit Umweltzeichen“ in der Kategorie „Vorbildliche Projekte“ ausgezeichnet.
Wasner: Herr Moser, Bio, Regionalität und Nachhaltigkeit sind voll im Trend. Wie ehrlich sind diese Bezeichnungen?
Moser: Aus meiner Sicht sind sie sehr ehrlich, denn diejenigen, die Bio produzieren und nicht dahinter stehen, verlieren schnell das Bio-Gütesiegel. Andererseits gibt es auch Betriebe, die konventionell produzieren, wo wir auch vermehrt sehen, dass die junge Generation nach der Übergabe bestimmt den Betrieb auf Bio umstellen wird, aber die Eltern das nicht mehr in Angriff nehmen wollen und das auch so kommunizieren.
Klima-neutrale Themen auch bei den Gastronomen und Gästen ein Thema
Die junge Generation geht ja für Nachhaltigkeit sogar auf die Straße. Wir wirkt sich diese „friday for future”-Bewegung auf den Markt aus?
Ich glaube, dass das Bewusstsein für klima-neutrale Themen in der Gesellschaft und eben auch in der jüngeren Generation immer größer werden wird. Und das wird bei den Produzenten, wie auch bei den Gastronomen und Gästen ein Thema sein, worüber gesprochen wird. Natürlich ist klar, dass artgerechte Haltung mehr Aufwand für den Landwirt bedeutet und daher auch mehr Kosten verursacht. Wenn die Tiere mehr Platz bekommen und nicht mit billigen Futtermitteln großgezogen werden, dann wird es einen Preisunterschied für den Gastronomen geben müssen, was der Gast auch auf der Speisekarte sehen wird. Wenn dem nicht so ist, sollte der Gastronom, wie auch der Gast, skeptisch werden, denn dann stimmt etwas nicht. Die Themen in der Landwirtschaft gehen ja darüber hinaus, denn hier beschäftigen sich die Produzenten mit Humusaufbau, gesundem Boden und Kreislaufwirtschaft. Dieser Mehraufwand muss natürlich bezahlt werden.
25 Prozent Gastronomiekunden
Ein viel diskutiertes Thema ist die Bio-Verfügbarkeit. Die Gastronomen benötigen ja konstante Mengen. Wie schaut es damit aus?
Bei diesen Mengen, die die Gastronomie benötigt, sehe ich das völlig unproblematisch. Viele Produzenten haben sich auch schon zusammengeschlossen, um Mengenschwankungen abzufedern. Generell sind die Gastronomen, die mit Bio-Produkten arbeiten, auch sehr flexibel und die Küchenchefs orientieren sich an den verfügbaren Mengen im Segment der Bio-Produkte. Bei Spezialprodukten ist dies ebenso. Wir haben derzeit rund 25 Prozent Gastronomiekunden und können feststellen, dass immer mehr Wirte auf Bio umstellen.
Wie schwer ist es Gastronomen für Bio-Produkte zu gewinnen?
Gar nicht schwer, denn zu uns kommen vorwiegend Gastronomen, die bereits davon überzeugt sind. Wir beliefern Betriebe, die nicht nur in einem Segment Bio anbieten, sondern, die mindestens 30 Prozent ihres Angebotes auf Bio-Basis umgestellt haben. Wir unterstützen natürlich gerne Betriebe, die dies vorhaben und Hilfe benötigen.
Messe mit Neuheiten aus der Bio-Branche
Hier auf der Messe gibt es eine eigene Ausstellung mit den Neuheiten aus der Bio-Branche. Was sind dabei die Highlights 2019?
Ich will hier gar kein Produkt in den Vordergrund heben, denn alle Neuheiten sind wichtig und finden sicherlich ihre Abnehmer. Was ich aber sagen kann ist, dass ich mir wünschen würde, dass es mehr Neuheiten gäbe, denn in der Produktvielfalt gibt es noch viel Luft nach oben. Was schon zu erkennen ist, ist dass es eine stetige und solide Weiterentwicklung an neuen Produkten gibt und dass die Produzenten sehr kreativ sind.
Lesen Sie das gesamte Interview im GASTRO 10/19 oder
abonnieren Sie jetzt GASTRO das Fachmagazin um € 55,--/ Jahr.
- Die ersten drei Ausgaben erhalten Sie kostenlos, inkl. aktuellem GASTRO Branchenbuch.
∗Das Abo kann jederzeit schriftlich abbestellt werden.
[rainmaker_form id="35997"]