Das Südtiroler Drei-Mäderl-Haus

Martina, Priska und Anna stellen die Frauenpower im Boutiquehotel Muchele in Meran. Und sie haben das Ruder fest in der Hand.

TitelbildHotel Muchele

Die Schwestern sind im Hotel groß geworden und die Frage, etwas anderes zu machen, stellte sich eigentlich nicht. Bei dieser Familiengeschichte schon gar nicht, denn bereits der Großvater baute das Hotel und gab ihm seinen ursprünglichen Namen „Muchele“ zurück, der sich vom Urururgroßvater namens Michael ableitet, der im Südtiroler Dialekt „Much“ heißt.

Wir sind ein Dreamteam, sagt Martina, mit der wir das Interview führen, und die stellvertretend für ihre Schwestern Auskunft gibt. Gemeinsam mit ihrer Schwester Priska stellt sie die Geschäftsführung, während Schwester Anna die Spa Queen ist.

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Drei unterschiedliche Charaktere sind hier am Werk und auf die Frage, ob das zu Diskrepanzen führen kann, ist Martina ganz klar: „Wir ergänzen uns bestens, wie jede weiß, wo die andere besser ist – auch, weil die Verantwortungsbereiche klar definiert sind. Jede kann sich auf die anderen zu 100 Prozent verlassen“.

„Im jeweiligen Zuständigkeitsbereich lässt jeder der anderen freie Hand, denn eine freie Hand ist wichtig für die persönliche Entfaltung!“

Aber jetzt mal ganz ehrlich, Frau Ganthaler, ab und zu wird es ja unterschiedliche Ansichten geben, wie werden da Entscheidungen getroffen?
Wenn man eine Entscheidung fällt, ist man eine Sorge los. . Mit diesem Credo motivieren wir uns immer! Entscheidungen werden diplomatisch gefällt, basierend auf Erfahrungen. Allerdings fallen wir einige Entscheidungen einfach intuitiv!

Sie sagen, Anna ist die Spa Queen, in wie weit hat sie Einfluss auf das Hotel im gesamten, wie wird die Spa Linie abgestimmt?
Wie ein geschmeidiger Tango. Wir verschmelzen. Deshalb gibt es auch einen Muchele Duft und unsere Naturpflegelinie „Anna Care“ zum Erleben in jeder Suite.

Die Menschen zählen

Der Tenor im Hotel Muchele lautet: Die Menschen zählen! Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Intuitiv, kreativ, gelassen. Chaotisch, manchmal zu bequem. Meine Ideen sind selten zu Ende gedacht- so habe ich Platz für Phantasie und Weiterentwicklung. Ich liebe das Bauen, Menschen glücklich machen und Wein. Der Wein ist in der Ganthaler Familie überhaupt ein großes Thema, denn Mama Franziska hat, neben dem „Poggio Antico“, einem Gutshaus mit Gästeappartements in den Marken, auch ein kleines Weingut, das Tenuta di Fra’. Und sie ist das große Vorbild der Schwestern!

Wie geht’s dem Vater in so einer „Frauenwirtschaft?
Traumhaft denke ich 🙂 „Tata“ ist unser Löwe, der alle beschützt und umsorgt. Auch heute noch, obwohl wir schon ganz groß sind. Natürlich wird er von uns allen verwöhnt.

Wer kocht denn eigentlich bei Ihnen, macht das eine der Schwesten?
Patrick Holzner, unser Chefkoch, ist für das Kulinarische verantwortlich und bezieht fast alle Lebensmittel von kleinen Bauern aus der Umgebung. Diese sind mittlerweile super digital und vorbildlich organisiert. Zum Glück haben wir davon viele. Natürlich können wir auf Großhandel nicht komplett verzichten das wäre gelogen.

Das Muchele ist ein Boutiquehotel, wer von Ihnen hat die Liebe zur Architektur?
Das ist mein Part, vor allem, seit ich den Showroom von Moroso in Udine betrat und unser Architekt Stephan Marx einen Raum des neuen Muchele erstmals vor meinem Auge real machte. Wir haben nichts Neues erfunden, wir haben lediglich den Berg auf das Muchele gespiegelt, und somit verschmilzt das Haus mit der Umgebung. Wir verwenden bei all den Bauten stets Porphyrstein sowie Kastanienholz, und sämtliche Kalkputze werden mit Porphyrsand gemischt. Uropas Porphyr Steinbruch in Burgstall wurde schon in den 60er Jahren eingestellt, aber bei uns lebt er weiter. Wir haben uns praktisch gar nichts neues einfallen lassen nur weitergemacht wie er. Das Fassadenmuster des gelaserten Metallvorhangs zum Beispiel vereint bäuerliche Symbole, die unsere Umgebung symbolisieren.

Was machen eigentlich die Männer?
Mein Mann ist ebenfalls Gastrokind und brennt für seine Kaffeerösterei Kuntrawant. Letztes Jahr haben wir das erste Caffeehaus mit Gastronomie und Shop, Meetingroom, Rösterei in Lana eröffnet.

Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus, Martina?
Das Wasser für den Spabereich wird mit Solar beheizt und dank der 90kw Photovoltaik Anlage, und der Wärmerückgewinnung ist das Muchele energetisch wirklich top.

Nachhaltigkeit zeigt sich aber auch im Label der Schwester: Die Kleider und Blusen vom Label „Anna Teresa“ werden ausschließlich aus Haute Couture Reststoffen gezaubert.

Wohin geht die Zukunft – gibt es Pläne für das Hotel, die Ausrichtung, Erweiterung …
Ein Hotel ist eine ewige Reise. Die Geschichten werden täglich neu geschrieben und weil wir uns persönlich weiter entwickeln dank unserer Gäste, Mitarbeiter, Lieferanten, Freunde und Familie…. ist auch das Muchele nie „fertig. Wir sind bunt, fröhlich und leben im Hotel, wie zu Hause. Das spüren die Gäste und kommen wieder!

www.muchele.com

Info

ANNA TERESA – nachhaltige Mode made in Italy

ANNA TERESA – nachhaltige Mode made in Italy

Die Kleider des Modelabels ANNA TERESA hängen fast divenhaft im Shop des Hotel Muchele. Der Schnitt ist italienisch, die Stoffe fein und aus Reststoffen einer Haute Couture-Schneiderei in den Marken entstehen Kleidungsstücke für Annas Label. Jeder Knopf wird von Hand genäht und die Liebe zum Detail prägt die Stücke. Schon Annas Kindheit war von schönen Dingen geprägt, und spätestens, als Mama Franziska Ganthaler sich in das idyllische Landhaus Poggio Antico verliebte, begann mit der Freundschaft zu Odette, die 35 Jahre als Schneiderin die rechte Hand von Gianni Versace war, und deren Atelier, das sich im kleinen, malerischen Dorf San Vittore befindet, ihre Liebe zur Mode.

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