Es war irgendwann in den 1990er- Jahren, als der damalige Junior-Chef Hannes Garber befand, dass die Möglichkeiten der Familien-Landwirtschaft in der Nähe von Eibiswald noch lange nicht ausgeschöpft waren und man nicht nur den Weinbau intensivieren könne, sondern dass auch eine klassische Buschenschank – step-by-step zu heutiger Größe herangeführt – Potential hätte. Wobei schon in den Anfangstagen die oberste Prämisse auf regionalen Produkten – wenn möglich aus dem eigenen Haus – und höchster Qualität lag. Das hat sich bis heute nicht geändert. Die ausgeschenkten Weine (der Fokus liegt wenig überraschend beim Schilcher in unterschiedlichen Ausbauformen) kommen ohnehin aus den eigenen Weingärten und auch das Brot und Aufstriche sind hausgemacht. Bei den Würsten hat man sich auf Produkte aus der eigenen Wollschwein-Zucht spezialisiert, bei anderen Fleischsorten wird die aus der Region zugekaufte Ware im Haus veredelt und der Käse stammt aus drei kleinen Hofkäsereien – klarerweise ebenfalls alle aus der unmittelbaren Umgebung.
Nose to tail-Verwertung
Dass dabei von den eigenen Tieren so gut wie alles verwertet wird – nose to tail wie man auf Neudeutsch so schön sagt – ist für Garber Ehrensache. Und auch beim zugekauften Fleisch werden die Tiere in der Umgebung geboren, wachsen hier auf und werden auch hier geschlachtet. Die gesamte Wertschöpfung bleibt also in der Region. Apropos Schlachtung: Dass diese bei den eigenen Schweinen so stressfrei wie möglich über die Bühne geht, ist für Hannes Garber auch Voraussetzung. „Die kriegen in der Regel bis zum Schluss überhaupt nicht mit, was passiert und das schmeckt man nachher auch“, weiß Garber, dessen gesamte Familie im Betrieb mithilft.
Regionale Produktion ist das Eine, aber auch bei Wasser und Energie ist man dank eigener Quelle und Photovoltaik- Anlage völlig autark. „Der CO2-Abdruck unserer Produkte war schon minimal, als das Thema noch keinen Menschen interessiert hat“, ist der heutige Hausherr Hannes Garber stolz.
Ware sofort bezahlen lassen
Das Ergebnis dieser – und vieler weiterer Bemühungen – ist jedenfalls eine Auszeichnung als „Ausgezeichnete Buschenschank“, ein Prädikat, das die steirische Landwirtschaftskammer an die Erfüllung besonders strenger Kriterien im Angebot koppelt. Und ein weiteres Ergebnis ist natürlich eine enorm hohe Auslastung rund ums Jahr, wobei Hausherr Garber zunehmend auch auf den Ab-Hof-Vetrieb seiner Produkte, speziell seiner Weine, setzt. „Zu uns kommen oft Radfahrer, die sich etwas mitnehmen möchten, aber am Bike keine Möglichkeit dafür haben. Damit die nicht ausschließlich auf die Online- Bestellung vertröstet werden und dann vielleicht doch nicht ordern, biete ich ihnen sofort die Möglichkeit zu bestellen samt kostenloser Lieferung bis nach Hause oder die Bereitstellung der Waren für die Heimfahrt mit dem Auto zum Wunschtermin. Wichtig in jedem Fall: Die Ware wird sofort bezahlt“, grinst Garber.