Convenience goes regional

Convenience Food und Tiefkühlkost sind aus der österreichischen Gastronomie kaum wegzudenken. Sie bieten den Gastronomiebetrieben eine schnelle und praktische Lösung, um ihren Gästen eine Vielfalt an Gerichten anzubieten.

Über 90 Prozent der Betriebe nutzen Tiefkühlprodukte und die Gründe dafür sind ganz unterschiedlich. Für beinahe ein Viertel ist Zeitersparnis ausschlaggebend, eine Tendenz, die durch Personalmangel noch verstärkt wird. So ist es schneller und effizienter, zu TK zu greifen, anstatt Gemüse, vor allem aber Kartoffeln, zu schälen und zu verarbeiten. Der Fachkräftemangel wird sich also weiter zuspitzen und daher ist es leichter, mit Convenience zu kochen, als nur mit Frischware.

Nachhaltiger als gedacht

Oft als ungesund und energieintensiv in der Herstellung gebrandmarkt, hatte Tiefkühlkost lange keinen guten Ruf, doch das Gegenteil ist der Fall. Tiefkühlgemüse und -obst hat meist gleich viele Vitamine wie frisches, oder sogar mehr. Auch die Klimabilanz ist besser, als viele erwarten würden. Denn dafür ist weniger die Herstellungsvariante, ob Tiefkühlung oder Konserve, ausschlaggebend, sondern vielmehr die Zutaten und die Rezeptur.

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Je höher der Anteil an Fleisch und Milchprodukten in einem Produkt, desto schlechter ist es fürs Klima. Wird dazu noch das Gemüse in der Region hergestellt, wie zum Beispiel im Marchfeld, dann kommt das zusätzlich dem Klima zugute. Auch ist die Conveniencebranche nicht mehr ein Geschäftsfeld, das einigen großen Firmen und Konzernen überlassen wird. Abhängig vom Produkt etablieren sich etliche kleine regionale Erzeuger.

Regionalität in der Gastronomie

Regionalität ist ein Faktor, der gerade in der Gastronomie boomt, denn die Gäste wollen wissen, woher bestimmte Produkte kommen. Regionale Convenience- Hersteller fördern diesen Trend. Sie beziehen ihre Zutaten und Rohstoffe oft von lokalen Bauern und Produzenten, wodurch die Wertschöpfungskette gestärkt wird. Durch den Einsatz regionaler Zutaten können sie nicht nur die heimische Landwirtschaft unterstützen, sondern auch die Transportwege verkürzen und somit den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Gerade bei typischen Spezialitäten wie Schlutzkrapfen oder Innviertler Knödeln produziert das Kochteam diese nicht mehr selbst, sondern bezieht sie von einem regionalen und oft auch kleinen Erzeuger.

Diese regionalen Hersteller legen großen Wert auf Qualität ihrer Produkte. Sie setzen auf natürliche und hochwertige Zutaten, um den Konsumenten ein authentisches Geschmackserlebnis zu bieten. Oftmals werden bei der Produktion traditionelle Rezepte und Verarbeitungsmethoden verwendet, um den typischen Charakter zu bewahren. Durch den direkten Austausch zwischen Erzeuger und Gastronom können sie auf die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche des Wirtes eingehen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Dies ermöglicht es den Betrieben, ihre Speisekarten mit regionalen Gerichten zu erweitern und ihren Gästen ein einzigartiges kulinarisches Erlebnis zu bieten.

Mehr als nur ein ökologischer Touch

In Bezug auf Nachhaltigkeit sind regionale Convenience-Hersteller oft Vorreiter. Sie setzen vermehrt auf umweltfreundliche Verpackungen, wie beispielsweise biologisch abbaubare Materialien oder Recyclingoptionen. Darüber hinaus legen sie großen Wert auf die Minimierung von Lebensmittelverschwendung. Durch optimierte Produktions- und Lagerhaltungsprozesse sowie die Sensibilisierung der Mitarbeiter für den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln können sie die Menge an verschwendeten Lebensmitteln erheblich reduzieren.

Gemüse, tiefgekühlt aus Österreich

Nachhaltiger als gedacht

Bei tiefgekühltem Obst und Gemüse sieht die Nachhaltigkeit etwas anders aus. Meist dominieren große Erzeuger den Markt, das heißt aber nicht, dass auch hier vermehrt auf Regionalität gesetzt wird, auch wenn das einige Herausforderungen mit sich bringt. Denn ein Großteil der angebotenen Produkte wird nicht in Österreich, sondern in anderen Ländern produziert.

Dies bedeutet, dass die regionalen Lieferanten und Produzenten in Österreich nicht in dem Maße von der Nachfrage nach Convenience Food profitieren, wie es bei frischen regionalen Produkten der Fall wäre. Dies wirkt sich auf die regionale Wertschöpfungskette aus und erschwert es Gastronomen, ihre Speisekarten mit regionalen Produkten zu gestalten.

Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben vor allem Produzenten von Tiefkühlgemüse in den letzten Jahren Initiativen zur Förderung der Regionalität gestartet. Sie setzen auf Partnerschaften mit österreichischen Landwirten, um den Anteil heimischer Zutaten in ihren Produkten zu erhöhen. Jedoch ist hier der Begriff Regionalität weitläufiger zu sehen. Statt aus der direkten Umgebung, wie etwas aus dem Eferdinger Becken oder dem Marchfeld, stammen die Produkte aus Österreich.

Denn wie man es auch dreht und wendet, die großen Anbaugebiete von Gemüse liegen nicht in Tirol oder Vorarlberg, sondern in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark. Es ist auch nicht immer ein heimischer Vertragsbauer für jedes Gemüse zu finden. Gerade wenn die Kultur sehr zeitaufwendig in der Pflege und Ernte ist, wie beim Brokkoli etwa.

Neben regionalen, ressourcenschonenden Anbaumethoden reduzieren auch energieeffiziente Produktionsstätten, ökologische Verpackungen und Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung den ökologischen Fußabdruck. Aber um die Regionalität und Nachhaltigkeit in der Gastronomie weiter zu fördern, ist es vor allem wichtig, dass die Gastronomen bewusste Entscheidungen treffen, woher sie ihre Produkte beziehen. Durch die Auswahl von regionalen Produkten und die Zusammenarbeit mit lokalen Herstellern können Gastronomiebetriebe dazu beitragen, dass die österreichische Küche authentisch und nachhaltig bleibt.

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