Die vegetarische Kochlehre ist da!

Martin Kocher hat die Verordnung zum neu geschaffenen Lehrberuf zur „Fachkraft für vegetarische Kulinarik“ nun veröffentlicht.

Mit der offiziell veröffentlichten Verordnung zur „Fachkraft für vegetarische Kulinarik“ wird ein lang ersehnter Meilenstein in der österreichischen Gastronomie erreicht. Ab dem 1. Juli 2025 wird der neue Lehrberuf offiziell eingeführt, der es erstmals ermöglicht, in Österreich eine Ausbildung in der vegetarisch-veganen Küche zu absolvieren. Ein Schritt, der den Bedürfnissen einer zunehmend pflanzenbasiert lebenden Gesellschaft gerecht wird und gleichzeitig als Antwort auf den Fachkräftemangel in der Gastronomie zu werten ist.

Ein langer Weg zum Ziel

Der Weg bis zur Einführung dieses neuen Lehrberufs war lang und von vielen politischen Hürden geprägt. Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft, spricht von einem „Jubeltag für die österreichische Gastronomie“, den sich die Branche trotz des mühsamen Prozesses nicht verderben lässt. Die Umsetzung wurde maßgeblich durch den engagierten Einsatz von Joachim Ivany, Mitglied im Ausschuss des Fachverbands Gastronomie und Initiator der Kochlehre, vorangetrieben. Unterstützung kam dabei nicht nur aus der Politik, sondern auch von der Grünen Wirtschaft, der Veganen Gesellschaft und zahlreichen Fachverbänden der Branche.

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Österreich als Vorreiter

Mit der neuen „Fachkraft für vegetarische Kulinarik“ stellt Österreich nicht nur einen weiteren Weltmeistertitel auf, sondern setzt ein starkes Zeichen für die Zukunft der Gastronomie. Felix Hnat, Obmann der Veganen Gesellschaft, zeigt sich stolz: „Mit 5 Prozent vegan lebenden Menschen ist Österreich Europameister und in Sachen fleischlose Kochausbildung mit dem heutigen Tag sogar Weltmeister!“

Lisa Klein, Projektleiterin des Vegucation-Projekts, sieht die Einführung der neuen Lehre als konsequente Weiterentwicklung: „Unsere 43 berufsbildenden Partnerschulen haben in den letzten Jahren bereits bewiesen, wie groß die Nachfrage und Expertise in der pflanzenbasierten Küche sind. Die Lehre ist die logische Schlussfolgerung!“

Praktische Ausbildung für den Fachkräftemangel

Mit der Einführung des neuen Lehrberufs können nun auch Gastronomiebetriebe, die sich auf vegetarische oder vegane Küche spezialisiert haben, offiziell Lehrlinge ausbilden. Laut Elisabeth Götze, Wirtschaftssprecherin der Grünen, war es unverständlich, dass Betriebe in diesem Bereich bislang keine Lehrlinge ausbilden durften. „Besonders in der Gastronomie, die stark unter dem Fachkräftemangel leidet, war es unverständlich, dass Betriebe, die sich ausschließlich auf vegetarische oder vegane Küche spezialisiert haben, keine Lehrlinge ausbilden durften. Diese Einschränkung gehört jetzt der Vergangenheit an“, betont Götze.

Für Gastronomiebetriebe bedeutet dies nicht nur eine Chance, den Nachwuchs zu fördern, sondern auch eine Antwort auf den akuten Fachkräftemangel in der Branche. Durch die Möglichkeit, Lehrlinge in einem spezialisierten Bereich auszubilden, können diese Betriebe auf die steigende Nachfrage nach pflanzenbasierten Gerichten reagieren und die kulinarische Vielfalt nachhaltig stärken.

Ein Beruf mit Zukunft

Die neue Ausbildung zur Fachkraft für vegetarische Kulinarik wird, wie die herkömmliche Kochlehre, drei Jahre dauern. Neben den klassischen Grundlagen des Küchenbetriebs wird der Fokus auf der Zubereitung von vegetarischen und veganen Speisen liegen. Die Einführung des neuen Lehrberufs ermöglicht es auch Betrieben, die nicht ausschließlich vegetarische oder vegane Küche anbieten, Lehrlinge auszubilden. Laut Studien ernähren sich bereits 11 Prozent der österreichischen Bevölkerung fleischlos. Über 200 Betriebe im Land bieten vegetarische oder vegane Küche an – ein enormer Bedarf, der mit der neuen Lehrberufsausbildung gedeckt werden kann.

Die Verordnung tritt am 1. Juli 2025 in Kraft, doch es bleibt noch viel zu tun, bevor die ersten Lehrlinge offiziell in die Lehre gehen können. Lehrpläne und Prüfungsinhalte müssen noch ausgearbeitet werden, und auch die Lehrstellen müssen überprüft und freigegeben werden. Doch die Vorfreude ist bereits jetzt groß.

www.vegan.at

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