Das robuste Korn zählt zu den ältesten Getreidearten und ist eng mit dem heutigen Weichweizen verwandt. Seine Beliebtheit und Verbreitung verdankt er seiner Robustheit, denn er gedeiht auf fast allen Böden, und im Gegensatz zu vielen anderen hochgezüchteten Getreidesorten ist er sehr widerstandsfähig gegenüber Trockenheit, Nässe und Pilzerkrankungen.
Trotzdem wurde er langsam durch ertragreichere Sorten verdrängt. Erst durch das Entstehen der Bioszene und der Wiederentdeckung der Äbtissin Hildegard von Bingen in der Volksmedizin, erlebt der Dinkel eine Renaissance. Hildegard von Bingen lobte den Dinkel über alle Maßen und das Korn bildete eine der Hauptsäulen ihrer Ernährungslehre. Und tatsächlich scheint Dinkel besser verträglich zu sein, als herkömmlicher Weizen. Gluten ist eine Proteinmischung im Korn, das unter anderem für die Backfähigkeit zuständig ist, aber in jedem Getreide eine andere Zusammensetzung und Struktur aufweist. Bei einer Glutenunverträglichkeit ist aber weder Dinkel noch Weizen zu empfehlen.
Dinkel ist nicht per se gesünder als Weizen. Einige Mineralstoffe sind mehr im Dinkel enthalten, andere Nährwerte sprechen für den Weizen. Durch die enge Verwandtschaft sind die Inhaltsstoffe aber ähnlich. Jede Getreideart hat ihre Vorzüge und es kommt auf die Vielfalt an Getreidesorten und -produkten wie Dinkelreis, Weizenmehl oder Haferflocken in der Ernährung an. Wichtiger als das Präferieren von Dinkel oder Weizen ist es aber, auf die Vollkornvariante zu setzen.