Aus Österreich gibt es kaum dunkle Biere, die an das Vorbild des „Bayrischen Bieres“ anknüpfen könnten. Sie sind meist süßer als jener dunkle Bierstil aus München und Umgebung, der im 19. und frühen 20. Jahrhundert als edelstes Bier des deutschen Sprachraums gegolten hat. Dem Münchner Brauwasser sagte man einen gewissen Zauber nach. Gewiss: Heute lässt sich Brauwasser nach Erfordernissen des Rezepts vorbereiten. Aber das ist nicht jedermanns Sache – und mit einem so ausdrucksstarken Mineralwasser zu brauen, wie es aus der Quelle in Thalheim sprudelt, ist für einen Braumeister eine besondere Herausforderung.
Koloman Strohmeier hat sie angenommen und herausgefunden, dass das spezielle Wasser mit dunklen Malzen besonders gut harmoniert. Herausgekommen ist ein tiefrotes, fast schwarzes Bier mit dichtem Schaum. Die Röstmalze geben einen nougatartigen Duft, dahinter ein leichter Hauch von Schwefel. Der Trunk ist voll, aber keinen Augenblick lang süß. Man möchte meinen, dass Thalheim in Bayern liegt. Es liegt aber in der Steiermark.
