Eine Kugel Nostalgie, ein Löffel Neugier

Mal spendet es Trost, mal ist es eine Art Eskapismus und oft eine wohlschmeckende Abkühlung.

Mit dem Frühling erwacht jedes Jahr die Lust auf Eis. Doch wer denkt, dass sich die Sehnsucht nach dieser Süßigkeit in Waffel oder Becher allein mit Vanille oder Schokolade stillen lässt, irrt.

Heimat im Becher

Ganz oben auf der Liste der diesjährigen Eis-Trends steht Regionalität – als Geschmack und Haltung zugleich. Bio-Eis aus heimischer Produktion trifft genau diesen Nerv. Wer sich eine Kugel gönnt, will wissen, woher die Zutaten stammen, und setzt auf Qualität statt Massenware. Nostalgie trifft dabei auf modernes Bewusstsein: Mehlspeisen wie Sachertorte, Eiskaffee oder gar Salzburger Nockerl finden sich nun in gefrorener Form wieder. Heimische Lebensmittel wie Marille und Holunderblüte rücken in den Vordergrund, auch Ungewöhnliches wie Kürbiskernöl als Eissorte brilliert.

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Jenseits von süß

Während die eine Strömung in die Vergangenheit blickt, wagt die andere den Sprung ins Unbekannte. Die Grenzen zwischen Dessert und Hauptgang, zwischen süß und herzhaft, zwischen Konvention und Kühnheit lösen sich auf. Ob Jalapeño-Schoko oder Miso-Karamell – das Spiel mit Kontrasten wird zur Kunstform. Ein Eis muss heute mehr sein als bloße Erfrischung. Es soll überraschen, irritieren, vielleicht sogar herausfordern. Denn Geschmack, der diskutiert wird, bleibt im Gedächtnis.

Hallelujah als Eis des Jahres

Jedes Jahr kürt die europäische Eisbranche eine Sorte, die den Zeitgeist einfängt. 2025 trägt sie den Namen „Hallelujah“ – eine Hommage an das Heilige Jahr der katholischen Kirche. Auf der internationalen Messe SIGEP in Rimini wurde die Komposition aus Gianduja-Eis mit gerösteten Haselnüssen und einem Variegato, also einer Marmorierung, aus Schokolade, vorgestellt. Ein Beweis dafür, dass Eis auch immer eine kulturelle Erzählung transportieren kann.

Klarerweise geht das Strauss-Jahr mit dem 200 Geburtstag des Walzerkönigs auch am Eis nicht spurlos vorbei: In Deutschland eher pragmatisch als „Strauss“ präsentiert, geht Österreich gleich mit mehreren Sorten in die Tiefe des musikalisch-kulinarischen Genusses.

Und dann wäre da noch die Dubai-Schokolade, die schon 2024 die Herzen eroberte und auch 2025 nicht aus den Eissalons verschwinden dürfte. Der Pistaziencreme-Hype bleibt weiterhin eine der beliebtesten Sünden der Saison.

Die Eis-Saison 2025 ist eine Melange aus Tradition und Experimentierfreude, aus Nostalgie und Entdeckerlust. Heimische Zutaten treffen auf gewagte Aromen und regionale Verbundenheit auf globale Einflüsse.

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