Es hapert an der Nachfrage

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Nachhaltig, artgerecht, klimaschonend: Wir haben heute hohe Ansprüche an unsere Lebensmittel. Interessanterweise stellen wir diese nur als BürgerInnen. Sobald wir jedoch in die Rolle der KonsumentInnen schlüpfen, verabschieden wir uns von diesen Ansprüchen und haben nur noch einen einzigen Anspruch: den billigsten Preis. Dieses Phänomen, Lebensmittel mit höchsten Standards zu fordern, aber dann nicht bereit zu sein, sie tatsächlich zu kaufen, hat sogar einen Namen: Consumer-Citizen-Gap.

Diese Lücke ist besonders beim Thema Tierwohl sichtbar. In einer aktuellen RollAMA-Befragung gaben kürzlich 48 Prozent der Befragten an, dass ihnen Tierwohl wichtig sei. Doch nur wenige greifen tatsächlich zu den entsprechenden Produkten. Deshalb werden beim Schwein etwa aktuell nur sieben Prozent Bio- und Tierwohl-Fleisch produziert.

Wir kritisieren oft die Produktion: Die Schweinehaltung muss sich ändern, Fleisch muss anders produziert werden. Dabei hat sich die Produktion längst verändert – es hapert an der Nachfrage. Von den sieben Prozent Bio- und Tierwohlschweinefleisch kaufen wir in Österreich noch nicht einmal die Hälfte. Der Rest wird exportiert, weil er hier keine Abnahme findet. Da wäre also ausreichend, auch für die Gastronomie.

Das zeigt: Wir nutzen nur einen Bruchteil der Macht, die wir als KonsumentInnen eigentlich hätten. Wir könnten die Lebensmittelproduktion so gestalten, wie wir es möchten, aber wir müssen es auch tun. Also lasst uns beginnen, wirklich unseren Werten entsprechend zu handeln und einzukaufen, anstatt immer nur zu fordern. Schauen wir in unsere Küchen und überlegen uns, ob das, was da in den Kühlschränken ist, wirklich zu uns und unseren Werten passt. Oder ob wir beim nächsten Einkauf vielleicht ein bisschen ehrlicher zu uns selbst sein können.

anonyme Speisekarte Maria Fanninger ist Mitbegründerin von Land schafft Leben. Der unabhängige und unpolitische Verein klärt über die Produktion österreichischer Lebensmittel auf und schafft Bewusstsein bei Konsumenten.
Maria Fanninger ist Mitbegründerin von Land schafft Leben. Der unabhängige und unpolitische Verein klärt über die Produktion österreichischer Lebensmittel auf und schafft Bewusstsein bei Konsumenten.
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