Fleischeslust mit gutem Gewissen

Fleisch aus Österreich, frisch und innerhalb von 24 Stunden geliefert und dazu ein Herkunftsnachweis. Österreichs Gastronomie setzt auf Qualität.

Inhaltsverzeichnis

Regionalität beim Fleisch

Hannes Royer
Hannes Royer

Hannes Royer, Gründer Verein Land schafft Leben zur Regionalität beim Fleisch!

GASTRO: Herr Royer, welchen Einfluss hat Regionalität beim Fleisch auf den Klimawandel?
Regionalität hat einen großen Einfluss, wenn es um die Umweltwirkung von Fleisch geht. Österreichisches Fleisch hat einen CO2-Fußabdruck, der weit unter dem EU-Durchschnitt liegt. Beim Rindfleisch haben wir mit 14,2 Kilogramm CO2 pro Kilo sogar den niedrigsten Wert. Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt liegt hier bei 22,2, Kilo CO2, der globale Schnitt ist noch höher. Das zeigt, dass die österreichische Landwirtschaft deutlich klimafreundlicher arbeitet als jene vieler anderer Länder. Und dass der Griff zu regionalem Fleisch einen großen Unterschied für das Klima macht.

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GASTRO: Welchen Beitrag kann die Gastronomie leisten, um den Fleischkonsum nachhaltiger zu machen?
Indem sie auf regionales Fleisch setzt. Schließlich hat dieses in der Regel einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck als Fleisch aus den meisten anderen Ländern. Eine große Rolle spielt hier auch das Thema Herkunfts- und Haltungskennzeichnung, die für die Gastronomie immer noch nicht verpflichtend ist. Das sollte sie aber sein – auch in Hinblick auf einen nachhaltigeren Fleischkonsum. Denn nur, wenn ich weiß, woher das Schnitzel im Gasthaus kommt und wie es produziert worden ist, kann ich mich auch aus einem Nachhaltigkeits-Gedanken heraus dafür oder dagegen entscheiden. Und ich bin überzeugt: Müssten Gastronomiebetriebe verpflichtend angeben, woher das Fleisch auf ihrer Speisekarte kommt, dann würden auch deutlich mehr von ihnen auf österreichisches Fleisch setzen. Denn Angaben wie „Hühnerfleisch aus Polen“ kommen bei den meisten Gästen wohl nicht sehr gut an.

GASTRO: Was beeinflusst die Qualität von Fleisch am meisten?
Die Fleischqualität definiert sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Von dementsprechend vielen Faktoren wird sie beeinflusst, darunter Rasse, Geschlecht, Fütterung, Haltung und Alter der Tiere, aber auch die Art des jeweiligen Teilstückes, deren Reifung und Marmorierung. Für mich geht der Qualitätsbegriff, vor allem bei tierischen Lebensmitteln, aber über all diese Faktoren hinaus. Denn an der Produktion eines Stück Fleisches hängt noch viel mehr – zum Beispiel, wie sich diese auf unsere Umwelt und unseren Lebensraum auswirkt oder wer das Stück Fleisch hergestellt hat.

GASTRO: In Österreich gibt’s rund 1,8 Millionen Rinder, man bezeichnet sie als den größten Klimasünder in der Landwirtschaft. Ist das wirklich so?
Es stimmt, dass Rindfleisch unter den gängigsten Lebensmitteln den mit Abstand größten CO2-Fussabdruckt hat. Das liegt vor allem am Methausstoß der Rinder und dem vergleichsweise langsamen Wachstum beziehungsweise dem hohen Futterbedarf. Dass wir das Rind jedoch gerne als den Klimasünder schlechthin in der gesamten Landwirtschaft verteufeln, ist aber falsch. Global gesehen sind Landnutzungsänderungen die größte Emissionsquelle der Land- und Forstwirtschaft. Der Umbruch etwa von Grün- in Ackerland, die Rodung von Wäldern zugunsten der Viehzucht oder auch das Trockenlegen von Mooren sind sogar für die Hälfte der globalen Emissionen der Land- und Forstwirtschaft verantwortlich. Bei der Klimawirkung von Rindfleisch spielen außerdem – wie immer in der Lebensmittelproduktion – viele Faktoren eine Rolle: Wo kommt das Fleisch her? Wie wurde das Rind gehalten und wie gefüttert? Könnte ich die Flächen, auf denen das Rind lebt, für die Produktion anderer Lebensmittel nutzen? Diese und viele weitere Fragen muss man sich stellen, wenn man sich mit dem Thema Rindfleisch und Klima beschäftigt.

GASTRO: Und schneiden die Schweine- und Geflügelzucht hier wirklich deutlich besser ab?
Betrachtet man die Durchschnittswerte, dann haben Schweine- und Geflügelfleisch in der Regel einen kleineren CO2-Fußabdruck als Rindfleisch – sowohl national als auch international. Zur Nachhaltigkeit zählt allerdings mehr als der CO2-Fußabdruck. Zum Beispiel muss man hier bedenken, dass Schweine und Geflügel unter anderem mit Getreide gefüttert werden und daher in Nahrungskonkurrenz zum Menschen stehen. Bei einem Rind, das mit Grünfutter gefüttert wird, ist das nicht der Fall.

GASTRO dankt allen Gesprächspartner für die fachkundigen Informationen!

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