Für 90 Prozent der Österreicher ist Bier „wichtig“ oder „sehr wichtig“

Titelbild© VOGUS

Die Brau Union hat aktuell den bereits 15. Bierkulturbericht veröffentlicht, basierend auf einer repräsentativen Studie des market-Meinungsforschungsinstituts, dreht sich heuer ein Schwerpunkt um den bierigen Genuss im Jahreszyklus. Die aktuelle Marktforschung belegt: Der Stellenwert von Bier für die Getränkekultur in Österreich ist ungebrochen. Knapp 90 Prozent unserer Landsleute bewerten Bier als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ für die österreichische Getränkekultur. Bier ist ein fixer Bestandteil vieler Situationen im alltäglichen Leben, erklärt Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & ESG Sustainability und Diplom-Biersommelière: „Bier gehört etwa für 43 Prozent der Österreicher zum Grillen, für 39 Prozent gehört es zu Feiern, auf Partys oder Feste.“ 59 Prozent unserer Landsleute genießen das Bier regelmäßig, d.h. mindestens mehrmals pro Monat. Wien scheint auch die Hauptstadt der Biergenießer zu sein. Hier genießen 65 Prozent regelmäßig Bier.

„In Österreich trifft eine lange Biergeschichte und unglaubliche Vielfalt auf eine hohe Innovationskraft – und auch das mit langer Tradition. Der jährliche Bierkulturbericht belegt jeweils aufs Neue die hohe Bedeutung und das gute Image der heimischen Bierkultur“, erläutert „Bierpapst“ Conrad Seidl. Trotz der Vielfalt sind die Österreicher einigermaßen beständig, was ihre Vorlieben betrifft: So wählen 56 Prozent gerne ein Märzenbier, es ist die absolut beliebteste Sorte. Ein Pils trifft den Geschmack von 40 Prozent der Befragten, Zwickl liegt bei 37 Prozent Zustimmung und für ein Weizenbier kann sich ein Drittel (33 Prozent) erwärmen.

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Bier hat immer Saison

Passend zum heurigen Schwerpunkt zur Bierkultur im Jahreszyklus, hat sich die Studie auch mit saisonalen Effekten beschäftigt. Das Ergebnis: Zwei Drittel unserer Landsleute (genau 66 Prozent) sagen, dass sie ihr bevorzugtes Bier unabhängig von der Jahreszeit genießen. Bei den über 60-Jährigen sind es sogar 74 Prozent. 50 Prozent sind allerdings überzeugt, dass Bier im Sommer erfrischender schmeckt als im Winter, 40 Prozent freuen sich jedes Jahr explizit auf die ersten warmen Tage und das Öffnen der Biergärten. Männer mit 45 Prozent übrigens deutlich mehr als Frauen (36 Prozent). Radler wird – wenig überraschend – besonders gerne im Sommer getrunken, wie 30 Prozent der Befragten zu Protokoll geben, Bockbiere sind mit 15 Prozent die Winter-Favoriten.

Straka erklärt: „Auch im Jahreskreis hat Bier für viele eine feste Verankerung: Für gut ein Viertel der Befragten (27 Prozent) gehört es explizit zu saisonalen Festen und Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten.“ Mit dem Angebot der saisonalen Biere im Handel sind übrigens 56 Prozent zufrieden, in der Gastronomie sind es 52 Prozent.

Das Bewusstsein für Bio-Qualität wächst

Bei Lebensmitteln wie Obst und Gemüse achten die Konsumenten schon lange auf Bio-Qualität. Nun wird dieser Anspruch auch an Bier immer häufiger, laut der noch unveröffentlichten Studie zum 15. Bierkulturbericht haben bereits 27 Prozent der Österreicher bewusst Bio-Bier konsumiert – vor sieben Jahren waren es nur 22 Prozent der Österreicher. Bei den 30- 39-Jährigen sind es übrigens überdurchschnittliche 34 Prozent, bei den über 60-Jährigen nur 19 Prozent. 69 Prozent der Österreicher sind der Überzeugung, dass Bio-Biere nur mit Rohstoffen aus ökologischer Landwirtschaft gebraut werden, ebenso viele bestätigen, dass das gut ist für unsere Landwirtschaft. 63 Prozent sind aber auch der Meinung, dass es eine klare Bestätigung braucht, dass die Biere bio sind. Auch geschmacklich haben die Österreicher eine klare Meinung zu Bio-Bieren – 38 Prozent denken, sie schmecken anders, 29 Prozent attestieren ihnen einen besseren Geschmack und 25 Prozent meinen, sie seien nicht so bitter.

Die Österreicher wünschen sich zu einem Drittel (34 Prozent), dass es eine größere Auswahl an Bio-Bieren gibt – gleichermaßen in Handel und Gastronomie, besonders stark ausgeprägt ist dieser Wunsch in Wien.

Ansprüche an die Gastronomie

Und weil Bierkultur auch Glaskultur ist, wurde auch gefragt, inwieweit es den Österreichern wichtig ist, ihr Bier aus dem richtigen Glas zu genießen. Tatsächlich ist 64 Prozent wichtig, dass das Bier in der Gastronomie in ein passendes Glas kommt – zuhause genießen es nur 44 Prozent aus einem speziellen Bierglas, 22 Prozent trinken in den eigenen vier Wänden direkt aus der Flasche oder der Dose.

An die Gastronomie gibt es aber noch eine Reihe weitere Anforderungen: An vorderster Stelle steht eine saubere Zapfanlage, die ist für 83 Prozent wichtig. Die perfekte Temperatur des Bieres erwarten sich 82 Prozent der Befragten, perfekt gezapftes Bier ist für drei Viertel (76 Prozent) ein Kriterium. Immerhin jeder Zweite (48 Prozent) erwartet sich kompetente Beratung, ein gutes Drittel (37 Prozent) möchte auch eine Bierkarte bei seinem Wirten vorfinden.

Was sich in den letzten 15 Jahren verändert hat

Zusammenfassend meint Straka im Bierkulturbericht 2023 über die Änderungen in den letzten eineinhalb Jahrzehnten: „Wir haben immer mehr Biersommeliers. Man kann in mehr Lokalen ein gepflegtes Bier genießen. Man legt mehr Wert auf Geschmack, auf Aromen, auf Vielfalt. Heute weiß man, dass sich die Aromen im richtigen Glas entfalten. Auch die positive Entwicklung von Biermischgetränken und der verstärkte Anklang von alkoholfreien Bieren hat mich positiv überrascht.“ Und Conrad Seidl ergänzt: „Die Leute genießen bewusster – auch Leute, die früher vielleicht nicht zum Bier gegriffen haben. Das ist für mich Bierkultur – dass man das Bier nicht einfach runterkippt. Dass man bewusst sagt, Bier ist etwas Besonderes.“

Den gesamten Bierkulturbericht 2023 sowie die Bierkulturberichte aus den Vorjahren gibt es online unter https://www.brauunion.at/bierkultur/ zum Download.

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