Unter dem Motto „Wien, schau auf deine Wirte!“ präsentierte die Wiener Wirtschaftskammer das Ergebnis ihrer Umfrage, bei der Gastronomen und Cafétiers aufgerufen waren, ihre Präferenzen bei den Öffnungszeiten von Schanigärten kundzutun.
Die große Mehrheit spricht sich für eine ganzjährige Öffnung aus, auch 59 Prozent der Wiener Bevölkerung ist für Winterschanigärten – so lautet das Resultat.
„Wir fordern endlich Freiheit für Wiens Schanigärten“, meinte Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, bei der Präsentation der Ergebnisse der Schanigartenbefragung.
Vier Varianten, die von der Stadt vorgegeben wurden, waren bei der Abstimmung möglich: Variante A sah Stehtische von Dezember bis Februar vor, B die Aufstellung von Tischen und Sesseln im Winter nur entlang der Hausmauer eines Lokals, C eine auf zwei Monate verkürzte Wintersperre und Möglichkeit D eine ganzjährige Öffnung.
Sechs von zehn Gastronomen wollen ganzjährig Schanigärten öffnen
Das Votum ist eindeutig: Die Mehrheit der Wirte – sechs von zehn – möchte ihre Gäste ganzjährig im Freien bewirten, jeder sechste Wirt Tische und Sessel flexibel nach Wetterlage aufstellen.
Unterstützung bekommen die Unternehmer von der Bevölkerung selbst. Laut einer Befragung von Makam Market Research sprechen sich 59 Prozent dafür aus, dass Schanigärten in den Wintermonaten genauso wie im Sommer betrieben werden dürfen.
Die Wirtschaftskammer Wien wird mit diesem Ergebnis in die Verhandlungen mit der Stadt Wien gehen, die Bereitschaft für eine neue Regelung signalisiert hat. „Von Oslo und Helsinki bis Rom und Athen, von Lissabon über Madrid, Paris, London, Berlin bis Prag und Budapest – überall in Europa darf man im Winter im Schanigarten sitzen. Warum ist das in Wien nicht möglich?“, zieht Ruck einen Vergleich der europäischen Metropolen mit der österreichischen Bundeshauptstadt.
Hierzulande gibt es etwa in Graz, Linz, Wels, Salzburg und auch in den touristischen Wintersportorten ganzjährige Schanigärten. Für die Wiener Gastronomen wäre die ganzjährige Schanigartenöffnung ein positives Signal nach den Erschwernissen rund um Rauchverbot, Allergenverordnung und Registrierkassenpflicht.
Der wirtschaftliche Druck in der Branche ist jedenfalls sehr groß, deshalb hofft Ruck auf ein rasches Verhandlungsergebnis mit der Stadt: „Wien darf nicht auf seine Wirte vergessen! Passiert nichts, werden mehr und mehr Lokale zusperren und Arbeitsplätze verloren gehen. Wien würde nicht nur an gastronomischer Vielfalt und Tradition, sondern auch an internationaler Attraktivität verlieren.“