Generation Z wirbelt Reisebranche auf

Travel Trends Studie: Der klassische zweiwöchige Sommerurlaub stirbt aus.

TitelbildPexels

Die Reisebranche steht vor einem fundamentalen Wandel, angestoßen durch die Generation Z. Laut der neuesten Travel-Trends-Studie der Strategieberatung Simon-Kucher revolutionieren junge Reisende im Alter von 18 bis 25 Jahren das traditionelle Reiseverhalten. Ihr Motto lautet: öfter, kürzer, günstiger und häufig allein. Der klassische zweiwöchige Sommerurlaub scheint zunehmend der Vergangenheit anzugehören.

Minus 14 Prozent: Gen Z reduziert ihr Reisebudget drastisch

Eine der auffälligsten Veränderungen betrifft das Reisebudget der Generation Z. Diese junge Altersgruppe plant, ihre Ausgaben um beeindruckende 14 Prozent zu reduzieren. Alexander Dyskin, Senior Director bei Simon-Kucher, erklärt: „Der Effekt ist so stark, dass er sogar den gesamtdeutschen Trend auf minus 3,5 Prozent einbrechen lässt. Und dies entgegen der globalen Entwicklung. Dies liegt aber nicht zwangsläufig an einer geringeren Zahlungsbereitschaft. Im Gegenteil: Die Gen Z legt mehr Wert auf Erlebnisse als auf materiellen Besitz. Sie ist allerdings spontan, flexibel und technik-versiert genug, um budgetfreundliche Optionen zu finden. Das Ziel: Maximale Erlebnisse zu minimalen Preisen.“

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Gen Z reist fast 9-mal so oft

Trotz des reduzierten Budgets sind die Anhänger der Generation Z keine Reisemuffel. Im Gegenteil: Sie reisen deutlich häufiger als ältere Altersgruppen. Während Baby Boomer im Sommer durchschnittlich nur 0,3 internationale Reisen pro Monat unternehmen, kommt die Gen Z auf beeindruckende 2,6 Reisen. Millennials (26 bis 41 Jahre) schaffen 1,7 Reisen und die Generation X (42 bis 57 Jahre) liegt bei 0,8 Reisen. „Die Gen Z verreist fast neunmal so oft wie die Baby Boomer“, betont Dyskin.

„Der klassische zweiwöchige Sommer-Urlaub stirbt aus!“

Doch die Dauer dieser Reisen unterscheidet sich stark. Mit durchschnittlich 6,5 Tagen haben die jungen Reisenden die kürzeste Reisezeit. Zum Vergleich: Millennials verbringen im Schnitt 7,7 Tage, die Generation X 8,8 Tage und die Baby Boomer 9,5 Tage am Urlaubsort. „Der klassische zweiwöchige Sommerurlaub stirbt aus“, resümiert Dyskin. Die Generation Z bevorzugt kürzere, dafür aber häufigere Reisen.

Solo-Reisen-Trend: Junge Menschen reisen 4-mal pro Jahr allein

Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist die Vorliebe für Solo-Reisen. Jeder vierte Vertreter der Generation Z und Millennials unternimmt mindestens zweimal pro Halbjahr Reisen ohne Begleitung. Digitale Angebote und Buchungsplattformen erleichtern es, vor Ort Anschluss zu finden und Aktivitäten zu planen. Dies eröffnet neue Wachstumschancen für lokale Anbieter, die gezielt auf die Bedürfnisse dieser Alleinreisenden eingehen können.

Treueprogramme: Ein Schlüssel zum Herz der Gen Z

Treueprogramme spielen eine entscheidende Rolle bei der Reiseplanung der Generation Z. Laut der Studie beeinflussen sie 24 Prozent der Gen Z-Reisenden, während dies bei den Baby Boomern nur bei sieben Prozent der Fall ist. Die Bedeutung von Treueprogrammen nimmt mit abnehmendem Alter zu: 10 Prozent der Generation X und 15 Prozent der Millennials schätzen diese Programme. „Dass die Gen Z Treueprogramme mehr als dreimal so wichtig findet wie die Baby Boomer, hat uns extrem überrascht“, gesteht Dyskin. Diese Programme bieten jungen Reisenden nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch exklusive Erlebnisse und Services, die ihre Reisen bereichern.

Authentizität und Engagement: Die neuen Buchungskriterien

Bei Buchungsentscheidungen verlässt sich die Generation Z stärker auf positive Bewertungen (58 Prozent) und angebotene Aktivitäten vor Ort (43 Prozent). Dyskin betont: „Die Gen Z fordert Authentizität und Engagement.“ Sie suchen nach authentischen Erlebnissen und möchten in die lokale Kultur eintauchen. Positive Bewertungen und persönliche Empfehlungen sind für sie entscheidend, da sie vertrauenswürdige Informationen bieten und die Qualität der Erlebnisse garantieren.

Nachhaltigkeit im Fokus: Gen Z als Vorreiter

Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt für die Generation Z eine größere Rolle. Während 23 Prozent der Gen Z-Nutzer Nachhaltigkeit bei der Wahl ihres Urlaubsortes berücksichtigen, sind es bei den Millennials 19 Prozent, bei der Generation X 16 Prozent und bei den Baby Boomern 17 Prozent. Nur Luxusreisende legen noch mehr Wert auf Nachhaltigkeit. Die Generation Z ist sich der Umweltbelastungen durch Reisen bewusst und bemüht sich aktiv, ihre Reisen so nachhaltig wie möglich zu gestalten.

Fazit

Die Generation Z setzt neue Maßstäbe in der Reisebranche. Ihre Vorliebe für häufigere, kürzere und budgetfreundlichere Reisen sowie Solo-Abenteuer und Treueprogramme fordert traditionelle Reiseanbieter heraus. Nachhaltigkeit und authentische Erlebnisse gewinnen an Bedeutung, während der klassische zweiwöchige Sommerurlaub allmählich ausstirbt. Die Reisebranche muss sich auf diese Veränderungen einstellen und innovative Angebote entwickeln, um den Bedürfnissen dieser dynamischen und anspruchsvollen Generation gerecht zu werden. Die Zukunft des Reisens wird maßgeblich von den Präferenzen und Werten der Generation Z geprägt sein, die den Weg für eine neue Ära des Reisens ebnet.

www.simon-kucher.com

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