Muscheln, Tintenfisch und Co werden auch in unserem Land immer beliebter, obwohl Österreich nicht am Meer liegt. Meist im Urlaub kennengelernt, will man auch zu Hause nicht mehr darauf verzichten. Doch was sind Meeresfrüchte eigentlich? Es sind alle essbaren Meerestiere, die keine Wirbeltiere sind. Klassisch gehören Muscheln, Tintenfische, Garnelen, Wasserschnecken oder auch Krabben und der Hummer dazu. Noch exquisiter ist Kaviar, doch der zählt natürlich nicht zu den frutti di mare, sondern bezeichnet die unreifen Eier vom Stör und anderen Fischen wie Saibling, Forelle oder Lachs.
Gesund, aber…
Meeresfrüchte haben einen guten Ruf, sie gelten als gesund und sogar als aphrodisierend. Manche schwören sogar auf die „stärkende“ Wirkung von Austern und Co für eine schöne Liebesnacht. Grund dafür soll der hohe Zinkgehalt sein und angeblich hat Casanova 50 Stück als tägliches Frühstück gegessen. Alle Meeresfrüchte sind eiweißund vitaminreich und zugleich fettarm. Sie enthalten außerdem auch eine Reihe von Mineralstoffen und Spurenelementen. Aber als Filteranlagen des Meeres speichern vor allem Muscheln auch unerwünschte Stoffe wie Schwermetalle oder Mikroplastik, daher sollten sie auch nicht ständig in großen Mengen gegessen werden. 50 Austern am Tag sind da nicht zu empfehlen.
Pairings in Hülle und Fülle
In der mediterranen Küche haben Meeresfrüchte einen fixen Platz und harmonieren vor allem mit Knoblauch, frischen Kräutern und Olivenöl. Ebenso vertragen sie, asiatisch angehaucht, auch Ingwer, Miso in sparsamer Menge oder Chili und überzeugen auch im Backteig als calamari fritti oder in Tempurateig.
Ganz ohne Meer
Bei den Österreichern kommen Fisch oder Meeresfrüchte im Schnitt 2-3 mal pro Woche auf den Tisch, Veganer greifen dagegen zum reichen Angebot an Ersatzprodukten. Wer Lax oder Thunvisch liest, muss dabei nicht an Rechtschreibfehler denken, sondern hier handelt es sich um die veganen Produkte ihres natürlichen Pendants. Inzwischen wird der Fisch durch Gemüse, Reismehl oder Hülsenfrüchte ersetzt, die so aromatisiert werden, dass sie nach Fisch riechen und auch optisch und vom Mundgefühl her daran erinnern sollen. Thunvischprodukte bestehen meist aus Erbsenprotein, Lax aus Karotten, Kaviar aus Agar agar oder Lupinenmehl und sogar Meeresfrüchte werden imitiert. Vegane Calamari werden aus Erbsenprotein, Jackfrucht oder Konjakmehl, vegane Garnelen aus Yamswurzel, vegane Muscheln aus Pilzen oder Jackfrucht hergestellt. Die Optik ist dem Original oft sehr ähnlich und in gewürzten Gerichten wie Paella oder Salaten fällt der Unterschied weder optisch noch geschmacklich auf. So kann jeder die vertrauten Gerichte genießen, egal ob mit oder ohne F(V)isch.