Green Future – Wunschtraum oder Wirklichkeit?

Das ist wohl in Anbetracht von Klimawandel und steigenden Naturkatastrophen nur mehr eine rhetorische Frage. Denn praktisch muss gehandelt werden.

Green FutureWas ist denn nun „Green Future“ wirklich? Vieles! Angefangen bei Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovationen und Technologie sowieso. Im Nahrungsmittelbereich sind es die Themen Bio, Regionalität und die Förderung kleiner Produzenten, die mit heimischen Saatgut arbeiten, die einen Gutteil ausmachen. Der immer noch steigende Trend zu regionalen Produkten ist die Basis der grünen landwirtschaftlichen und gastronomischen Zukunft. Auch der Veganismus ist ein Schritt zu grün, muss aber von zwei Seiten betrachtet werden, denn auch der Anbau großer Mengen an pflanzlichen Produkten hinterlässt nicht automatisch eine gute CO2-Bilanz. Die Gewinner sind Regionalität und Saisonalität, die immer häufiger mit Fermentation für das ganze Jahr verfügbar gemacht werden. So wie zum Beispiel Gastronomen wie Manuel Künz vom Restaurant Wildling, der seine Produkte ausschließlich von der Marktgärtnerei „dirndnl am feld“ bezieht.

Dass Initiativen wie die App „Too Good To Go“ ein probates Mittel gegen Lebensmittelverschwendung sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen und wird auch bereits von zahlreichen Hotelbetrieben genützt.

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Projekte wie das „Genussland Oberösterreich“ wiederum stärken die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gastronomen. Wirte schreiben ihre Produzenten auf die Karte und diese wiederum verweisen auf die Gastronomie- Betriebe.

Ohne Landwirtschaft keinen Tourismus

Womit überhaupt eines der wesentlichsten Themen angesprochen wird, nämlich die Verflechtung von Landwirtschaft, als Basis unserer Versorgung, mit allen Protagonisten entlang der Wertschöpfungskette und nicht zuletzt auch mit dem Tourismus. Ein funktionierendes Miteinander steht auf der Agenda ganz oben und wird von allen Stakeholdern wie der ÖHV der ÖW und den Tourismusregionen unterstützt. Der Klimateller, ins Leben gerufen von der ÖHV, soll zu einem klimafreundlicheren Speisen- und Getränkeangebot in der Hotellerie beitragen und anhand von Fakten, Hintergrundberichten und Best Practices viele Anregungen und nützliche Tipps für die Praxis geben.

Zudem unterstützt die ÖHV als Österreich-Partner von European Tourism Going Green 2030 KMUs am Weg zu mehr Nachhaltigkeit durch Zertifizierung. Zertifizierungsprozesse für das Umweltzeichen nehmen immer öfter auch Regionen in Angriff und Initiativen wie Slow Food, die vor allem in Kärnten in mittlerweile drei Regionen ihren Niederschlag findet, sind Paradebeispiele für Green Future. Denn hier werden kleine Produzenten in den Fokus gerückt, die mit der Gastronomie zusammenarbeiten und diese wiederum setzt auf alte Kochpraktiken – die selbstredend schonend von statten gehen. Zusammengefasst ist es die Wiederentdeckung regionaler Esskultur mit alten Gemüsesorten und regionalen Nutztierrassen.

Mobilität muss grün werden

Die ist schon längst in aller Munde und spießt sich am meisten an der letzten Meile. Hier gibt es noch ordentlich Luft nach oben, aber das ist in den Köpfen der Touristiker zumindest schon fest verankert. Man feilt an Konzepten, die „green“ Gäste anlocken, aber auch der lokalen Bevölkerung nützen. Was als Gebot der Stunde bezeichnet werden kann, denn immerhin schauen bereits 60 Prozent der Gäste bei ihrer Urlaubsplanung auf den grünen Gedanken.

Die EU gibt die Ziele vor

Grünes Wirtschaften muss grundsätzlich gefördert werden, denn um die Klimaschutzziele der Europäischen Union zu erreichen, ist noch einiges zu tun und es muss vielleicht auch ein wenig aufs Tempo gedrückt werden. Denn nach dem Europäischen Klimagesetz müssen die EU-Länder die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % senken, und das langfristige Ziel lautet, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen. Der grüne Weg ist gepflastert mit vielen kleinen Schritten: Einmal weniger Wäschewechsel im Hotel, biozertifizierte Reinigungsmittel, entsprechende Abfallwirtschaft und natürlich der Energiesektor. Gastronomie und Hotellerie mit dem gesamten Tourismus sind einerseits Verursacher eines hohen Ausstoßes von Treibhausgasen, andererseits brauchen gerade sie die grüne Umwelt und Landschaft.

Info

Großes Unternehmen, großer Handlungsbedarf

Im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung sind die Möglichkeiten zum nachhaltigen Handeln besonders groß. Mit der Initiative „Das isst Österreich“ hat das BM für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus ein Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit bei der Gemeinschaftsverpflegung gesetzt. Der Bund, als wichtiger Beschaffer, möchte aus seinen Bereichen so viele Betriebe wie möglich motivieren, regional einzukaufen.

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