Seit kurzem gleichen Hotellobbys und deren Gänge eher einer Ausstellung, als einem Beherbergungsbetrieb. Bilder, Skulpturen und allerlei Künstlerisches zieren Wände und behübschen so die Hotels. Was natürlich durchaus ansprechend sein kann und vor allem im Gedächtnis bleibt und dem ganzen auch einen persönlichen Touch gibt. Außerdem kommen sehr oft heimische Künstler zum Zug, die bei diesem Konzept Kontakt mit internationalem Publikum haben, das so sonst nicht möglich gewesen wäre.
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich schätze Kunst. Und ich schätze auch ein geschmackvoll designtes Hotelzimmer, wo Farben, Stile und Deko aufeinander abgestimmt sind. Wenn das Design dann allerdings dazu führt, dass ich mehrere Minuten brauche, um abends das Lichtermeer komplett auszuschalten, weil die Schalter gut versteckt als Designelement daher kommen, dann schätze ich das nicht mehr. Denn nichts ist lästiger, als wenn man bereits im Bett liegt und in blindem Vertrauen, dass jetzt gleich der Sandmann aktiv wird, auf den einzig verbleibenden Schalter beim Bett drückt und es tut sich – nichts. Dann bin ich frustig. Denn dann muss ich aufstehen und mich auf die Suche machen, nach dem einzigen separaten Drückschalter, der die romantische Stehlampe in der Ecke bedient. Und der ist dann meist am Boden, hinter einem gemütlichen Sessel und nur durch Verrenkungen erreichbar. Spätestens dann bin ich munter und sauer. Also, liebe Designer: Stil ist gut und wichtig, aber bitte nicht auf die Praktikabilität vergessen!











