Hotels in den Startlöchern: Tausende offene Stellen

Die Grafik zeigt, wann die befragten Hotels – wenn gesetzlich möglich – am liebsten öffnen würden.
Die Grafik zeigt, wann die befragten Hotels – wenn gesetzlich möglich – am liebsten öffnen würden.

Sollten bis Mitte Mai alle wichtigen Covid-Benchmarks erreicht und gehalten werden, würden 2/3 der Hotels wieder öffnen. „Und auch da nicht sofort und überall mit hoher Auslastung. Das wäre auch ein Argument für eine zeitnahe sanfte Öffnung anstatt mit Vollgas in die Hochsaison zu gehen“, erklärt Generalsekretär Dr. Markus Gratzer die Ergebnisse der jüngsten ÖHV-Branchenbefragung. „Aber freilich muss Wirtschaftlichkeit mit der Gesundheit Hand in Hand gehen, gerade nach der monatelangen Durststrecke auch für die Mitarbeiter.“


Die Mitarbeiter entpuppen sich auch als Knackpunkt für den Restart: Vor der Krise beschäftigten die Hotels im Durchschnitt 63, für die Wiedereröffnung bräuchten sie 41. Durchschnittlich neun Mitarbeiter je Betrieb haben die Branche seit Beginn der Krise verlassen. Wichtig sei, die Zahlen richtig einzuordnen, so Gratzer: „Es ist auch ein Erfolg, einen so großen Teil der Mitarbeiter in einer so schwierigen Zeit so lange zu halten.“ Neben der Kurzarbeit (86,4%) setzten die Arbeitgeber vor allem auf Wiedereinstellungszusagen (61,4%) und Investitionen in Weiterbildung (43,4%).

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Hohe Arbeitslosigkeit als Teil einer Lösung

Gemeinsames Ziel von Politik und Wirtschaft müsse jedoch sein, die Mitarbeiterlücke zu schließen, und die hohe Arbeitslosigkeit ein Teil der Lösung: „Da gibt es bei den Arbeitgeber natürlich eine Erwartungshaltung. So wie der Öffentlichkeit das Verständnis dafür fehlen wird, bei so vielen offenen Stellen ein Heer von Arbeitslosen finanzieren zu müssen.“ Auf der Hand läge etwa die zielgerichtete Vermittlung von Airline-Mitarbeitern: „Mitarbeiter in den Tourismus hinein- statt hinausvermitteln muss die Devise sein.“

Sommersaison noch nicht verloren

Optimistisch zeigt sich auch Dominic Schmid, Obmann der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Wien. Er ist überzeugt, dass die Sommersaison 2021 noch nicht verloren ist, vor allem, wenn ein gewisses Maß an innereuropäischer Reisefreiheit zurückgewonnen wird: „Impfungen, Tests und ein grüner Pass, wie er diskutiert wird, sind die Rahmenbedingungen, die wir brauchen. Und sie entscheiden, ob die Hotels überleben werden.“ Wenn innereuropäisch wieder gereist werden kann, vor allem wenn Touristen aus Deutschland, Spanien und Italien ohne Quarantäne ein- und rückreisen dürfen, ist Schmid überzeugt, dass im Sommer 30 bis 40 Prozent der Wiener Gästebetten wieder verkauft werden können.

Drei Wochen Vorlaufzeit

Wichtig sei, dass zumindest drei Wochen vor dem Aufsperren der Termin bekannt ist: „Als Hotel – und das gilt umso mehr, umso größer das Haus ist – benötigen wir eine gewisse Zeit zum Hochfahren. Wir müssen unsere Lager wieder auffüllen, das Personal zurückholen und wieder trainieren, wir müssen die Häuser wieder auf Hochglanz bringen und natürlich auch das Marketing wieder starten. Das alles geschieht nicht von heute auf morgen“, erklärt Schmid.

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