Der Gartentourismus in Niederösterreich hat sich mittlerweile zu einer blühenden und tragenden Säule in der regionalen Tourismusstrategie entwickelt. Über drei Millionen Besucher zieht es pro Jahr in die 131 ökologisch bewirtschafteten Schaugärten im Land.
Die Auszeichnung „Innovationspreis Gartentourismus Niederösterreich“ wurde heuer zum dritten Mal vergeben, Austragungsort der Verleihung war das geschichtsträchtige Stift Klosterneuburg. Vier gartentouristische Projekte dürfen sich über eine Prämie in Gesamthöhe von 2.900 Euro freuen.
Entwickelt wurde der Preis vom Land Niederösterreich, der Niederösterreich-Werbung und „Die Gärten Niederösterreichs“, mit dem Ziel, innovative gartentouristische Ideen und Projekte auszuzeichnen und zu fördern.
Prämiert wurden das Projekt „Sonnentor Frei-Hof“ (Sprögnitz) sowie die Konzepte der Schaugärtnerinnen und Schaugärtner Gertraude Schmidt (Karlstetten), Erika und Kurt Pascher (Neuriegers) und Anita Pozzobon (Schwechat-Rannersdorf).
Der ökologische Grundgedanke steht dabei an erster Stelle. „Die eingereichten Konzepte mussten der Grundausrichtung Niederösterreichs als ökologisches Gartenland entsprechen und auf die potenzielle Umsetzbarkeit im Rahmen bestehender Initiativen wie ‚Die Gärten Niederösterreichs‘ oder ‚Gartensommer Niederösterreich‘ eingehen. Innovation, kombiniert mit kreativem Gedankengut und einer klaren Strategie – die Sieger-Projekte vereinen dies alles und tragen zur Schärfung unseres gartentouristischen Angebots positiv bei“, meinte Tourismuslandesrätin Dr. Petra Bohuslav.
„Mit dem Innovationspreis möchten wir auch die kleineren Betriebe dazu motivieren, ihren Ideen und Gedanken keine Grenzen zu setzen und damit einen Beitrag zum Gartentourismus in Niederösterreich zu leisten. Besonders der Gedanke, Kindern, aber auch Erwachsenen die Natur näher zu bringen und einen bewussten sowie nachhaltigen Umgang mit der Natur zu fördern, scheint bei vielen Schaugärtnerinnen und Schaugärtnern ein wesentlicher Punkt zu sein“, betonte Prof. Christoph Madl, Geschäftsführer Niederösterreich-Werbung.
Innovative Preisträger: Permakultur-Hof, Aktiv-Garten für Kinder, Naturgarten als Lebensraum
Mit seinem Ideenreichtum vollends überzeugte das Projekt „Sonnentor Frei-Hof – Das Leben ist ein Bauernhof“ und wurde somit von der Jury ausgezeichnet: Ein kleinstrukturierter Permakultur-Bauernhof, der als Vorzeigebetrieb zukünftig beweisen soll, dass man ohne Chemie und landwirtschaftliche Förderungen leben kann. In Kursen und Führungen auf dem Gelände werden das Wissen und praktische Erfahrungen an Interessierte weitergegeben.
„Mit den Enkeln zum Ursprung der Großeltern“ lautet der Projekttitel vom Schaugarten Gertraude Schmidt aus Karlstetten im Mostviertel. Vor Ort erfährt man, wo die Nahrungsmittel ihren Ursprung haben, wie sie wachsen und welche Arbeit nötig ist, bis sie auf den Tellern landen. Schmidt hatte die Idee, Kindern dieses Wissen auf spielerische und authentische Weise näherzubringen. Dabei blickt man auf die traditionelle Arbeits- und Bewirtschaftungsweisen aus Zeiten der Großeltern zurück, die Kinder arbeiten aktiv mit und stärken so ihr Bewusstsein für heimische Produkte.
Ein Waldviertler „Hintaus“-Grundstück, derzeit durch biologischen Ackerbau bewirtschaftet, wird durch das Projekt „Mut zum ‚Hintaus einmal anders‘: anbauen, umbauen, aufbauen, auf uns schauen!“ einer neuen Bestimmung zugeführt. Vorhandene Ackerfläche wird hier im Schaugarten Erika und Kurt Pascher in Neuriegers im Waldviertel in wertvolle Biodiversität umgewandelt. Mit verschiedensten Naturgartenelementen entstehen Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
Zu den weiteren Gewinnern zählt der Schaugarten Pozzobon aus Schwechat-Rannersdorf in der Donauregion. Der Projektname „Kinder- und Familientage in der Natur. Ein Spiel- und Spaßprojekt für Kinder“ ist dabei Programm.
Die Entwicklung von Familien- und Kinderurlaubsangeboten steht klar im Vordergrund. Gemeinsam mit heimischen Tourismusbetrieben wie Hotels, Gastronomien und Ausflugszielen sowie Naturparks, Schaugärten, Bauernhöfen und anderen naturaffinen Institutionen und Betrieben wird dieses Ziel verfolgt.
Weitere Informationen unter: www.diegaerten.at