Die österreichische Hotelgruppe JUFA Hotels steht derzeit im Fokus intensiver Diskussionen. Wie Profil berichtet, übernimmt ein Investor die Mehrheit und mit ihm auch bisherige Vergünstigungen, die das Unternehmen in seiner früheren Rolle als gemeinnützige Stiftung genossen hat.
Von der Jugendherberge zur Hotelgruppe mit Investor
Ursprünglich als Zusammenschluss gemeinnütziger Jugendgästehausvereine gegründet, wechselte JUFA Hotels 2021 formal seine Einstufung: Die Gemeinnützigkeit wurde vom Finanzamt aberkannt. Die Gruppe betreibt heute über 50 Standorte und verzeichnet rund 1,5 Mio. Übernachtungen jährlich. Die Ausrichtung hat sich von günstigen Jugendunterkünften hin zu Familien- und Aktivhotels mit Wellnessangeboten gewandelt.
Öffentliche Förderungen & günstige Verträge im Fokus
Mehrere Gemeinden und Länder hatten JUFA früher Grundstücke zur Verfügung gestellt, Bau- oder Baurechtsverträge gewährt oder hohe Subventionen vergeben, unter der Annahme, dass hier ein gemeinnütziger Zweck verfolgt werde. Mit dem Einstieg des Investors EOSS Industries wird nun hinterfragt, ob all diese Begünstigungen weiterhin gerechtfertigt sind, etwa ein Baurechtszins von nur 536 Euro pro Jahr für 5.800 m² Grundfläche inkl. eines 4-Sterne-Hotels in Salzburg.
Regionale Folgen und politische Forderungen
In einzelnen Bundesländern fordern Parteien bereits die Prüfung bestehender Verträge und Rückforderungen von Förderungen. Kritiker sehen einen möglichen Missbrauch öffentlicher Mittel, wenn Begünstigungen für ein nunmehr privat geführtes Unternehmen weiterhin gelten. Für Gastgeber und Betriebe in der Region entsteht dadurch ein neues Umfeld. Fragen nach fairen Wettbewerbsbedingungen, Standort-Subventionen und öffentlicher Verantwortung stehen neu auf der Agenda.










