Der Kärntner Tourismus verzeichnet auch in diesem Sommer einen erheblichen Rückgang der Übernachtungszahlen und droht unter die Marke von 13 Millionen zu fallen. Nach früheren Spitzenwerten von 18 Millionen Nächtigungen steht die Branche vor einer tiefgreifenden Herausforderung, die nun mit einer umfassenden Reform angegangen wird.
Neue Finanzierungs- und Organisationsstrukturen
Mit der Einführung einer täglichen Abgabe von 4,50 Euro pro Gast steigen die jährlichen Einnahmen im Tourismus auf 50 Millionen Euro, was eine deutliche Steigerung bedeutet. Die bisherige Vielzahl von 125 Organisationseinheiten wird auf zehn reduziert, und die Gemeinden sind künftig nicht mehr als Partner eingebunden. Regionen wie Nassfeld/Hermagor, Wörthersee, Rosental, Lesachtal und Weißensee übernehmen künftig die Verantwortung für die Erstellung regionaler Konzepte. Die Kärnten Werbung erhält ein erhöhtes Budget und wird stärker in die Rechenschaft gezogen, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Fokus auf Infrastruktur und Digitalisierung
Die Infrastruktur im Tourismus muss verbessert werden, um die Gästezufriedenheit zu erhöhen und längere Aufenthalte zu fördern. Das Incoming-Geschäft soll durch spezialisierte Agenturen besser organisiert werden, insbesondere im Bereich der Vier- und Fünf-Sterne-Hotels, wo Kärnten noch Nachholbedarf hat. Die Gästemeldung wird künftig elektronisch erfolgen, wobei die Betriebe 48 Stunden Zeit haben, ihre Gäste zu melden. Das neue Tourismusgesetz wird in Kürze in die Begutachtung gehen und soll ab Januar 2027 vollständig in Kraft treten. Für die kommende Sommersaison sind die Preise bereits festgelegt, und im Spätsommer 2026 sollen die neuen Tourismusverbände gebildet werden.
