Wie KI die Gastronomie transformiert

In einem eleganten Konferenzsaal im 1. Stock von Österreichs höchsten Gebäude — dem Melia Tower – versammelten sich vor Kurzem eine Gruppe von Experten aus der Food & Beverage-Branche.

FB-ManagerBei dem Treffen stand kein neues Rezept oder kulinarisches Trendthema im Mittelpunkt – der F&B Manager Club AUSTRA hat zu dem Expertenforum geladen, um die Zukunft der Gastronomie und des Hotelwesens von einem unerwarteten Gastgeber beleuchten zu lassen: Riccardo Giacometti, ein Experte für Künstliche Intelligenz (KI) aus Levin (CH). Er war Manager in der Spitzen-Hotellerie auf der ganzen Welt und weiß, worauf es in der Branche ankommt. Giacometti begann bereits 2012, sich mit KI zu beschäftigen und absolvierte diverse Online-Kurse z.B. an der EPFL in Lausanne und an der Universität von Michigan und Cambridge.

Mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis lauschten die Teilnehmer Giacomettis Präsentation. Gleich zu Beginn fragt er in die Runde, wer denn bereits einmal eine KI verwendet hat. Etwa die Hälfte der Anwesenden meldeten sich. Bei der Frage nach der regelmäßigen Verwendung im Berufsalltag sind es schon nur mehr eine Hand voll Teilnehmer. Giacometti beglückwünschte diejenigen, die bereits mit KI arbeiten und wies die übrigen Zuhörer darauf hin, dass es fast fahrlässig ist, sich damit noch nicht zu beschäftigen, denn wer auf diesen Zug nicht aufspringt, wird wohl oder übel von den anderen überholt.

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KI ist eine Chance

Eines will Giacometti vorweg klarstellen: Die KI soll Mitarbeiter nicht ersetzen, sondern ein Hilfsmittel sein, welches den Arbeitsalltag erleichtern soll. Denn die Gastronomie und Hotellerie sind servicebasierte Branchen und die KI kann dabei helfen, den Zeitaufwand für z.B. administrative Tätigkeiten wie Dienstpläne oder Buchhaltung massiv zu verkürzen und somit wieder mehr Zeit für seine Gäste aber auch für die Mitarbeiter zu haben.

Worauf er ebenfalls hinweist sind die Prognosen unserer demografischen Entwicklung. Denn laut aktuellen Studien wird der Fachkräfte-Mangel in vielen Bereichen noch anwachsen. Im Jahr 2030 werden laut Prognosen in der EU ca. 13 Millionen Arbeitskräfte fehlen – und das obwohl die Bevölkerung insgesamt wächst. Das liegt an der Überalterung der Bevölkerung.

Im Zuge des F&B Expertenforums erhielten auch Schüler der Tourismusschule Wassermanngasse die Zertifikate für die erfolgreich Absolvierung des Wahlpflichtfachs „Junior F&B Manager“.
Im Zuge des F&B Expertenforums erhielten auch Schüler der Tourismusschule Wassermanngasse die Zertifikate für die erfolgreich Absolvierung des Wahlpflichtfachs „Junior F&B Manager“.

Giacometti erläutert, wie KI-basierte Systeme bereits heute in vielen Bereichen des Lebens präsent sind und sich zunehmend auch in der Welt des Gastgewerbe etablieren. „Von der personalisierten Kundeninteraktion über die Optimierung von Arbeitsabläufen bis hin zur Entwicklung einzigartiger Geschmackserlebnisse bietet KI ein breites Spektrum an Möglichkeiten, die Branche zu revolutionieren.“

Nutzen in allen Bereichen

Ein Beispiel, das er hervorhebt, ist die Nutzung von KI zur Analyse von Kundendaten und -präferenzen. „Durch die Verarbeitung großer Datenmengen kann die KI dabei helfen, personalisierte Empfehlungen für Speisen und Getränke zu erstellen, die den individuellen Geschmack jedes Gasts berücksichtigen. Dies ermöglicht es Restaurants und Hotels, ihren Service zu verbessern und Kundenloyalität aufzubauen.“

Darüber hinaus spricht Giacometti über die Rolle von KI bei der Optimierung von Betriebsabläufen. „Von der Bestandsverwaltung bis zur Personalplanung kann KI dabei helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen und Kosten zu senken. Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre Rentabilität zu steigern und gleichzeitig einen besseren Service anzubieten.“

Neue Rezeptideen

Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Präsentation ist die Nutzung von KI in der Küche selbst. „Durch den Einsatz von maschinellem Lernen können Köche neue Rezeptideen entwickeln, Zutaten optimal kombinieren und sogar den Garprozess optimieren. Dies ermöglicht es Restaurants, einzigartige Gerichte anzubieten, die den Gaumen ihrer Gäste verzaubern.“

Als Beispiel präsentiert er ein Bild eines Gerichtes, das übrigens auch von einer KI erstellt wurde, und lässt eine andere KI nur anhand des Bildes ein Rezept inkl. Zutatenliste und Zubereitungsanweisung erstellen.

Während Giacometti seine Präsentation fortsetzt, beginnen die Teilnehmer, ihre anfängliche Skepsis abzulegen und die Möglichkeiten zu erkennen, die die KI für ihre Branche bietet. Von der Verbesserung des Kundenservice bis zur Steigerung der betrieblichen Effizienz – die Potenziale scheinen grenzenlos.

Am Ende seiner Präsentation lud Giacometti die Teilnehmer ein, sich an der Diskussion zu beteiligen. Fragen wurden gestellt, Ideen ausgetauscht und Bedenken geäußert. Doch eines steht fest: Die Zukunft der Gastronomie und des Hotelwesens wird von KI geprägt sein, und es liegt an den Experten der Branche, diese Revolution zu gestalten.

Info
Riccardo Giacometti gibt auch Online Kurse. Nähere Informationen finden Sie unter https://giacometticonsulting.com/ Cross Point Swiss Hospitality Lab
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