Wer durch den Supermarkt oder Wochenmärkte schlendert, hat den Eindruck, dass jedes Obst und Gemüse das ganze Jahr über Saison hat. Jahreszeiten lassen sich am Sortiment nicht mehr erkennen, da etwa Erdbeeren oder Weintrauben das ganze Jahr über erhältlich sind. Das gleiche gilt für Tomaten, Pfirsiche oder Salat.
Fürs Klima ist es gut, viel Obst und Gemüse zu essen. Wer einen Blick auf die CO2-Bilanz wirft, wird staunen, wie gut pflanzliche Lebensmittel im Vergleich zu tierischen abschneiden. Jedoch kann durch Transport, Verpackung oder Produktionsart auch bei Obst und Gemüse die Freisetzung von CO2- Äquivalenten ansteigen.
Was früher ganz normal war, nämlich sich jahreszeitlich unterschiedlich zu ernähren, ist heute oft nur frommes Wunschdenken. Keiner wünscht sich die Zeiten zurück, in denen im Winter nur Sauerkraut und Rüben auf dem Gemüsespeiseplan standen. Doch saisonales Gemüse im Winter sieht heute anders aus. Kürbis, verschiedene Knollen, wie lila Karotten, Topinambur oder Yacon, winterharte Kohlsorten oder Salate von Radicchio, Chinakohl und Feldsalat. Gerade jetzt im Winter schmecken herzhafte und deftigere Speisen, denn die Körperbedürfnisse in der kalten Jahreszeit sind anders. Der Körper braucht jetzt Wärmendes: Gewürze wie Ingwer und Curcuma oder Senfölglycoside und reichlich Vitamin C aus Kohlgemüse. Frische Tomaten gehören sicher nicht zur „Winterkost“.