Der Tourismus als wichtige Säule im heimischen BIP wird zunehmend noch stärker mit der Wirtschaft verzahnt. Und zwar nicht nur durch auf der Hand liegende Kombinationen aus der Praxis, sondern ganz gezielt durch Kooperationen. Die Zusammenlegung kleinerer Tourismusvereine zu wenigen Großen in allen Bundesländern hat auffallend oft den Fokus auf Verknüpfung von Tourismus und Wirtschaft.
So wie das in der Steiermark mit der Tourismus- und Standortmarketing GmbH der Fall ist. Ob im Tourismus, bei führenden steirischen Wirtschaftsunternehmen, auf Genussprodukten aus der Landwirtschaft oder bei über 50 Events – die Marke Steiermark ist tief verankert und gehört bereits zu den Top 30 von über 1.000 Marken. Das Grüne Herz wird seit über 50 Jahren als touristische Marke von Unterkunftsbetrieben, Seilbahnen, Thermen, Ausflugszielen und Regionen kommuniziert, seit vielen Jahren auch schon über Unternehmen aus der Wirtschaft, Landwirtschaft, der Kultur und über Veranstaltungen. Seit eineinhalb Jahren wird dieser Kreis bewusst auf Steirer ausgeweitet, um eine noch engere Identifikation zu schaffen. Seit eineinhalb Jahren sind auch Unternehmen aus Wirtschaft, Forschung, Technologie etc. verstärkt Zielgruppe für Kooperationen.
„Miteinander gefragter denn je!“
Ähnlich agiert Oberösterreich Tourismus, der mit seiner Landes-Tourismusstrategie 2030 unter dem Titel „Tourismus. Zukunft. Oberösterreich.“ auf Strategien für einen nachhaltig attraktiven Zukunfts- und Lebensraum Oberösterreich. Grundlage für die Strategie waren Studien und Befragungen von Experten, Unternehmern, Mitarbeitern und auch Schülern. Wer seine Überlegungen und Kräfte derart bündelt, schafft Mehrwert. Durch die technologische Vernetzung haben Kooperationen und Allianzen einen großen Schub bekommen. Die Zeiten der Alleingänge sind vorbei. In Zukunft gewinnen clevere Kooperationen – das Miteinander ist gefragter denn je.
Im bewährten Schulterschluss arbeiten das Land Oberösterreich, die WKO Oberösterreich und Oberösterreich Tourismus bei der Landes-Tourismusstrategie 2030 zusammen. Diese definiert vier kennzeichnende Angebots- und Motivfelder, warum Gäste nach Oberösterreich kommen: Bewegende Natur, Hungrig auf Echt (Kulinarik), Vitalisierend für Körper und Geist, und Inspirierende Kultur. Für die Kommunikation bedeutet dies eine Fokussierung auf drei Anspruchsgruppen: Urlaubsgäste aus den Kernmärkten, Ausflugsgäste, sowie für den Standort Oberösterreich wichtige Tagungsund Wirtschaftsreisende. Über alle Themenfelder hinweg sind die Grundhaltungen „Nachhaltigkeit und Mobilität“ sowie „Smart, Digital und Innovativ“ als Handlungsprinzipien in der Landes-Tourismusstrategie 2030 verankert. Kommuniziert wird mittels Expertenpapier, Video und einem Magazin.
Das bisherige Generalziel der Wertschöpfungssteigerung wird in der neuen Landes-Tourismusstrategie 2030 zu einem mehrdimensionalen Ziele-Set ausgeformt, dem der Anspruch einer nachhaltigen Entwicklung zugrunde liegt. Diese Zielsetzungen umfassen fünf Dimensionen und adressieren möglichst viele SDG’s (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN) für eine nachhaltige Entwicklung.
www.oberoesterreich-tourismus.at
Womit auch schon eines der wichtigsten Themen, nämlich die Nachhaltigkeit angesprochen ist. Sie wird die künftigen Konzepte dominieren, denn schon aufgrund der Tatsache, dass eine intakte Natur die Grundlage für langfristigen Tourismus darstellt, ist diese Thematik hier besonders relevant.
Jung und innovativ: Start-ups als Initialzündung
In Oberösterreich ist der Tourismusinkubator das Labor für künftige Projekte. Junge, innovative Menschen, die sich für den Tourismus begeistern und in der Branche Karriere machen wollen, werden vom Wirtschafts- und Tourismusressort des Landes OÖ, der Standortagentur Business Upper Austria, der Oberösterreich Tourismus GmbH und der tech2b Inkubator GmbH beraten und 12 Monate lang begleitet. Start-ups sind gerade für den Tourismus von großer Bedeutung, da sie einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von neuen touristischen Angeboten leisten. Eines der erfolgreich umgesetzten Projekte ist zum Beispiel die Dorfladenbox (www.dorfladenbox.com), die frische und preiswerte Erzeugnisse direkt von verschiedenen Landwirten der Region gebündelt und zum Kaufe angeboten werden.
Sport trifft Kulinarik
Die SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft setzt auf Großevents genauso, wie auf die Kulinarik. Von 4. – 16. Februar 2025 wird das SalzburgerLand zum dritten Mal zum Austragungsort einer Alpinen Skiweltmeisterschaft. Durchaus relevant, denn für mehr als zwei Drittel aller Gäste in der Wintersaison ist das Skifahren nach wie vor das Urlaubsmotiv Nummer eins. Auch die Ski-WM wird ein Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit aussenden: sämtliche Rennen werden auf nur einem Berg, dem Zwölferkogel in Hinterglemm, veranstaltet, und sämtliche Locations, wie der Medaillenplatz sind in Gehdistanz. Auch der Skibetrieb wird während der WM für alle Gäste zu 100% weitergeführt.
Im Auftaktbetrieb wurden prominente Wintersportlegenden wie Annemarie Moser- Pröll oder Michael Walchhofer vor den Vorhang geholt, deren Namen noch immer ein Zugpferd sind. Und mit der Alpinen Küche, die ambitioniert nach den Sternen greift, hat das Salzburgerland sowieso einen kulinarischen Meilenstein gesetzt.
Qualitätsoffensive in NÖ
Niederösterreich startet mit den Selected Stays eine Offensive zur Positionierung von Niederösterreichs Beherbergungsqualität. Die neue Initiative umfasst eine handverlesene Auswahl von 56 Unterkünften in ganz NÖ, die sich durch ein besonderes Qualitätsbewusstsein auszeichnen und die Werte der Tourismusstrategie 2025 sowie der Marke „Urlaub in Niederösterreich“ in besonderem Maß mittragen. Die Tourismusstrategie Niederösterreich 2025 dient als Leitlinie für sämtliche Institutionen und gliedert sich in die vier Bereiche Kunst- und Kulturerlebnis, regionale Kulinarik und Wein, vielfältige Natur- und Bewegungsräume sowie Gesundheitsexpertise.
Das Ziel des Labels Selected Stays ist es, Betriebe kommunikativ in die Auslage zu stellen, welche die in der Tourismusstrategie verankerten Attribute und Qualitätsansprüche der Zielgruppe erfüllen. Das Label zeigt handverlesene Chalets, Schlösser und ganz besondere Hideaways. Was diese Unterkünfte verbindet, sind ihre hohe Qualität, die Originalität und die Verbundenheit mit der Region. Was sie hervorhebt, sind ihre Geschichte, ihre Vision, ihre Architektur oder ihre Ausstattung, unterteilt in die vier Kategorien Classic, Pure, Unique und Urban. „Niederösterreich Selected Stays“ wird im Rahmen von zielgruppenspezifischen Onund Offline-Kommunikationsmaßnahmen beworben“, so NÖ Geschäftsführer Michael Duscher.
Gemeinsam ist man stärker
Was so gut wie alle Tourismusorganisationen im Lande eint ist die Tatsache, dass die lokale Bevölkerung als sogenannte Botschafter mit eingebunden wird. Sie kennen das Umfeld am besten und können es somit den Gästen authentisch vermitteln. Zusätzlich ist das Einbeziehen der Bevölkerung ein wichtiger Schritt zur Akzeptanz des Tourismus vor Ort – und ohne dieser geht gar nicht.
Und zuletzt noch die scheinbar selbstverständliche, aber nicht immer ungesetzte Botschaft: Tun ist das eine, darüber reden das andere! Wichtig sind beide gleichermaßen.