Wanderungen vor dem malerischen Panorama der Dolomiten gleichen einem einzigartigen Naturschauspiel. Während des Sommers präsentiert sich die Landschaft des Gadertals in ihrer vollen Pracht. Besonders die urwüchsige Flora der Alpen verleiht der Region ein fast magisches Flair: Im kleinen Dorf Corvara, zwischen hohen Gipfeln und steilen Felsvorsprüngen gelegen, bewahren die Menschen seit Jahrhunderten das Geheimnis der heimischen Bergkräuter. Besucher können bei den geführten Kräuterwanderungen in die traumhafte Bergwelt der Dolomiten eintauchen und die heilsamen Kräfte der Natur erleben.
Val Badia – wie das Gadertal auf Italienisch heißt – hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. In den Bergen rund um Corvara bieten die zahlreichen Sonnentage die perfekte Voraussetzung für eine erholsame Wanderung in die Berge. Geführt von der Gesundheitsberaterin Gertrud Gummerer kommen Wanderer verborgenen Schätzen der Natur näher und entdecken bei Brotbackkursen den exquisiten Geschmack der Alpenkräuter neu.
Im südlichsten Teil des Tales hält die Region Alta Badia zahlreiche aromatische Überraschungen bereit. Von der weißen Schafgarbe, über den grünen Glücksklee bis hin zur verkannten Brennnessel: Im Gadertal blühen über 180 verschiedene Arten von Kräutern – alle mit einer ganz speziellen wohltuenden Wirkung. „Ob als leckere Zutat der Kräuterküche oder Stärkungsmittel für das Immunsystem, Kräuter gelten seit Jahrhunderten als schmerzlindernde und beruhigende Naturheilmittel“, betont die Gesundheitsexpertin.
Mit Gertrud Gummerer, die von den Einheimischen alte Rezepte und Heilmethoden sammelt, können Besucher in Alta Badia auf geführten Wanderungen über Almwiesen und durch Wälder auf Entdeckungsreise durch die Welt der Kräuter gehen: „Die Verwendung von Kräutern ist keine Hexerei, viel mehr ein Wissensschatz, den wir von unseren Vorfahren geerbt haben“. Unterwegs in der traumhaften Felskulisse der Dolomiten werden frische Kräuter gesammelt, die von der Expertin und den Gästen im Sporthotel zu geschmackvollen Backwaren verarbeitet werden.
Gesammelte Kräuter zu ladinischen Spezialitäten verarbeiten
Im Sporthotel Panorama haben Gäste noch etwa bis Ende Juni die Möglichkeit, die große Vielfalt der Kräuterwelt zu erleben. „Genau zu diesem Zeitpunkt blüht überall an Wegrändern die Schafgarbe, eine Heilpflanze, die bereits in der Antike für ihre antibakterielle Wirkung bekannt war“, erklärt Gertrud Gummerer. Der aufmerksame Wanderer lernt: Auch heute findet die Pflanze bei Appetitlosigkeit oder bei leichten Magenbeschwerden Anwendung, sowohl als ätherisches Öl als auch als Tee.
Je höher man kommt, desto stärker verändern sich auch Landschaft und Vegetation: „Besonders in höheren Lagen findet bei einem frischen und feuchten Boden die Brennnessel perfekte Lebensbedingungen“, weiß die Wanderführerin. Die dunkelgrünen, häufig schmerzenden Blätter dieser nützlichen Pflanze sind äußerst vitamin- und mineralstoffreich. „Sie können als Tee, im Salat oder als Beilage wie Spinat genossen werden.“ Auf den sauren Böden in den schattigen Wäldern finden Kräutersucher vor allem weißen oder roten Klee. Die geschmackvollen Arten helfen als Tee bei Verdauungsstörungen oder können rheumatische Schmerzen lindern.
Zurück von der Wanderung können Gäste des Vier-Sterne-Hotels Panorama, das seit drei Generationen von Familie Costamoling geführt wird, ihre gesammelten Kräuter zu ladinischen Spezialitäten verarbeiten. Unter Anleitung von Gertrud Gummerer wird das typische Südtiroler Brot gebacken, ganz traditionell mit altertümlichem Werkzeug und nur mit einheimischem Getreide. Nach altem Rezept wird nur reiner Natursauerteig verwendet, der das Brot leichter verdaulich und länger haltbar macht. Zum besonderen Geschmackserlebnis wird das Brot aber erst durch die Kräuter: „Gewürze wie Brotklee, Kümmel und Anis verleihen dem Teig den typischen, aromareichen und unwiderstehlichen Brotgeschmack!“, verrät die Expertin abschließend.